Mannheim. Mari Weinrich engagiert sich seit drei Jahren mit ganzem Herzen für den Tierschutz. Besonders bewegt ist sie vom Schicksal der Straßenhunde in der Türkei. Von Tierschützern vor Ort, zu denen sie enge Kontakte pflegt, wird sie regelmäßig auf Notfälle aufmerksam gemacht: Hunde, die in überfüllten Tierheimen ausharren.
Kranke, betagte oder verletzte Tiere, die auf der Straße ums Überleben kämpfen oder Vierbeiner, die von ihren Besitzern ausgesetzt wurden. Über Fotos und Videos erfährt sie von deren Leid. Mit Spenden und oft auch Mitteln aus eigener Tasche trägt sie dazu bei, dass die Tiere eine Chance auf ein besseres Leben bekommen. Von Deutschland aus organisiert sie Aufenthalte in Kliniken und schließlich Plätze in Pensionen, wo die Hunde Schutz und Fürsorge erfahren.
Als die Feudenheimerin erfahren hat, dass in der Türkei künftig herrenlose Hunde getötet werden sollen, beschloss sie, öffentlich darauf aufmerksam zu machen. Mit einer Mahnwache als Protest gegen das Töten unter dem Motto „Keine Stimme – aber Schmerz!“ werden sie und ihr Mann Ricardo Weinrich am Samstag zwischen 13 und 17 Uhr auf dem Alten Messplatz wachrütteln und informieren.
Bitte um Spenden, da den Tierschützern die Mittel ausgehen
Für das Antiquitätenhändler-Paar ist Tierschutz selbstverständlich. Sie haben 2015 den Hund Thiago von einem Züchter geholt und 2018 Straßenhündin Mila aus einer Tötungsstation aufgenommen. „Da wurde es mir erstmal bewusst, wie viel Tierleid es gibt.“ Auch in Deutschland hilft sie, Hunde, die schlecht behandelt wurden, in ein neues, liebevolles Zuhause zu vermitteln. „Ich bin da ein bisschen reingerutscht, aber wahrscheinlich sollte das einfach so sein, weil ich immer die richtigen Menschen getroffen habe.“
Weinrich kümmert sich zwar überwiegend um Hunde, ist aber auch offen für andere Tiere. „Einer meiner aktuellen Notfälle ist ein Kater mit offenen Wunden am ganzen Körper.“ Als Sponsorin machte Weinrich über soziale Medien auf das Schicksal der Tiere aufmerksam und bittet um Spenden, da den Tierschützer die Mittel ausgehen. Denn die Hilfe ist kostspielig.
Auf dem Gelände eines Vereins in der Türkei, der sich um 300 Hunde in großen Gehegen mit viel Auslauf kümmern, hat sie auf einer freien Fläche einen Platz für zehn Hunde bauen lassen – das seien für das Futter rund 600 Euro monatlich. „Kosten für Wurmkuren oder Impfungen kommen extra dazu.“ In Rumänien hat sie mit einer Freundin viele Hunde aus Tötungsstationen gerettet.
Tierschützer sollen sich bei Mahnwache in Mannheim austauschen
Weinrich möchte bei der Mahnwache auch die Möglichkeit geben, sich untereinander auszutauschen. „Es geht mir nicht nur um meine eigene Arbeit, sondern darum, dass man alle Tierschützer unterstützt, die ihr Herzblut in diese Sache stecken.“ Sie wünscht sich, dass der eine oder andere mit einer Spende hilft oder einem Tier aus dem Ausland ein Zuhause oder eine Pflegestelle schenkt.
„Bis Ende des Jahres sollen alle Straßenhunde eingefangen und auf grausame Weise getötet werden“, mahnt sie eindringlich. „Darum ist es wichtig, jetzt schnell zu handeln, denn jede Seele, die gerettet werden kann, ist von unschätzbarem Wert – jedes Tierleben zählt.“
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