Eltern aus Heidelberg haben es vergleichsweise gut. Für Kinder über drei Jahren liegt die Versorgungsquote nach Angaben der Stadt bei 101,8 Prozent. „Grundsätzlich können also alle Kinder versorgt werden“, teilt eine Pressesprecherin der Stadt Heidelberg auf Anfrage mit. Eine Versorgung über 100 Prozent ist nötig, um auch Kindern, die unterm Jahr drei werden und in die Kita möchten, einen Platz bieten zu können. In Heidelberg gibt es aber Unterschiede zwischen den Stadtteilen. Einige liegen bei der Versorgung über, andere unter 100 Prozent. So komme es vor, dass „Eltern für ihr Kind keinen Platz in einer favorisierten Kita angeboten werden kann“, man biete dann Alternativen an.
Langfristig strebt auch Mannheim eine Versorgungsquote von 105 Prozent an. Aktuell jedoch liegt sie bei 84,2 – damit hinkt Mannheim mehreren anderen Großstädten hinterher. Karlsruhe nennt auf Anfrage 91,2, Stuttgart 98,9 Prozent. Und der Rhein-Neckar-Kreis liegt schon seit langem bei knapp über 100.
Ein Vergleich mit dem benachbarten Ludwigshafen ist schwieriger. Denn die pfälzische Großstadt erfasst die statistischen Daten anders. Aufgeteilt werden hier nicht Kinder unter und über drei, sondern unter und über zwei Jahren. Die Sprecherin der Stadt gibt deshalb keine Versorgungsquote an, nennt aber absolute Zahlen unversorgter Kinder bis zu sechs Jahren. Es sind 1684 – bei rund 172 000 Einwohnern.
Personalmangel schlägt zu Buche
Mit 1571 fehlenden Plätzen – Krippen- und Kita-Bereich zusammengenommen – gibt es in Mannheim zwar ähnlich viele Fälle. Allerdings bei circa 312 000 Einwohnern. Das heißt: Die Probleme in Ludwigshafen sind noch einmal größer.
Für die Mannheimer Eltern, die leer ausgehen, ist das kein Trost. Reichlich unversorgte Kinder gibt es – trotz höherer Platzquote – allerdings auch in dem von der Einwohnerzahl (306 500) vergleichbaren Karlsruhe. Hier fehlen laut Verwaltung für Kinder unter drei Jahren 341, für Kinder über drei 795 Plätze.
Die gut doppelt so große Landeshauptstadt hat trotz hoher Versorgungsquote Probleme. Viele Plätze, so eine Sprecherin, seien „aufgrund Personalmangel, baulichen Maßnahmen und strukturellen Änderung nicht belegbar“. So gibt es auch in Stuttgart etliche Eltern ohne Betreuungsmöglichkeit. Laut Sprecherin fehlen im Krippenbereich 1161, im Kita-Bereich 1321 Plätze.
In geringerem Maße steht auch Heidelberg vor solchen Schwierigkeiten. Wegen „Fachkräftemangel und krankheitsbedingten Personalausfällen“ komme es „immer wieder zu kurzzeitigen Schließungen von einzelnen Gruppen oder Reduzierung der Öffnungszeiten“.
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Mannheimer Morgen Plus-Artikel Kommentar Kita-Ausbau in Mannheim kommt zu spät und zu zögerlich