Innovationsranking

Mannheim-Heidelberg unter Top 100 Wissenschafts- und Technologiestandorten weltweit

Sind Mannheim und Heidelberg erfolgreiche Wissenschafts- und Technologiestädte? Laut eines jetzt veröffentlichten Index auf jeden Fall. Das Cluster schneider gut ab

Von 
Eileen Blädel
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Medizin und Biotechnologie enger mit Künstlicher Intelligenz vernetzen: Das wäre nach Ansicht der IHK eine große Chance für die Region. © Oliver Berg/dpa

Mannheim. Das Cluster Mannheim-Heidelberg hat es in diesem Jahr unter die Top 100 der Wissenschafts- und Technologiecluster geschafft – als eines von nur insgesamt sieben deutschen Clustern. Der Global Innovation Index (GII), veröffentlicht von der Weltorganisation für geistiges Eigentum, bewertet jährlich die Innovationskraft von rund 130 Volkswirtschaften weltweit.

Wie die Stadt mitteilt, liegt Mannheim-Heidelberg auf Platz 28 der Wissenschafts- und Technologiecluster nach Intensität. Das zeige, dass die Region, relativ zu ihrer Bevölkerung, eine sehr aktive und produktive Innovationslandschaft besitzt.

Tausende Patentanmeldungen kommen aus Mannheim und Heidelberg

Innerhalb Deutschlands ist es sogar das viertintensivste Wissenschafts- und Technologiecluster. So wurden zwischen 2019 und 2023 insgesamt 3929 Patentanmeldungen eingereicht. Die größten Anteile bezogen sich auf Grundstoffe in der Chemie (12 Prozent) und organische Feinchemie (10 Prozent).

Fast die Hälfte der Patentanmeldungen des Clusters wird in Zusammenarbeit mit anderen Erfindern eingereicht, wobei die wichtigsten Kooperationsstandorte Frankfurt, Karlsruhe und Stuttgart sind.

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Zwischen 2018 und 2022 wurden 13 411 Zeitschriftenpublikationen veröffentlicht. 21 Prozent der Zeitschriftenveröffentlichungen entfielen auf den Bereich der klinischen Medizin und 10 Prozent auf den Bereich Biochemie und Biotech. 82 Prozent davon entstehen in Zusammenarbeit mit anderen Organisationen, wobei die drei wichtigsten Standorte für Kollaborationen Köln, München und Berlin sind.

Mannheim will mit Infrastrukturpolitik Start-ups anlocken

„Die Anerkennung als eines der Top 100 Wissenschafts- und Technologiecluster weltweit bestätigt unseren Weg und motiviert uns, weiterhin ein führender Innovationsmotor in Deutschland zu sein“, wird Oberbürgermeister Christian Specht in der Mitteilung zitiert. Der Erfolg im Ranking werde „nicht zuletzt auch durch die Rahmenbedingungen ermöglicht, die wir mit unserer städtischen Wirtschafts- und Strukturförderung schaffen“, heißt es vom Mannheimer Wirtschaftsbürgermeister Thorsten Riehle.

Ein Schwerpunkt der Arbeit der Wirtschaftsförderung liegt demnach darauf, gezielt Cluster zu entwickeln, um dadurch beste Bedingungen für Unternehmen, Forschungseinrichtungen, Start-ups und Talente zu schaffen – damit der Standort auch in Zukunft weiter wächst.

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„In unserer wirtschaftspolitischen Strategie steht die Förderung von Kompetenz- und Zukunftsfeldern in Mannheim und der Metropolregion im Fokus, denen ein weiteres Wachstum prognostiziert wird“, sagt Riehle.

IHK-Chef Schnabel: Ergebnis zeigt Stärke unserer Region

Auch IHK-Präsident Manfred Schnabel meldet sich zu Wort: „Die Ergebnisse des Global Innovation Index zeigen einmal mehr die Stärke unserer Region.“ Grundlage hierfür sei die gute Zusammenarbeit zwischen Unternehmen, Wissenschaft und Kommunen. „Weiteres Potenzial sehen wir insbesondere in der Verknüpfung von Medizin und Biotechnologie mit KI. Der gesellschaftliche und auch wirtschaftliche Nutzen könnte enorm sein.“

Das gute Abschneiden der Region solle die Politik in Stuttgart und Berlin dazu motivieren, die Rahmenbedingungen weiter zu verbessern und Exzellenz gezielt zu fördern. Es gehe dabei nicht in erster Linie um Geld, sondern um bessere Strukturen und eine bessere Regulatorik.

Seit 2016 identifiziert der GII lokale Konzentrationen von weltweit führender Wissenschafts- und Technologieaktivität. Die Cluster werden durch die Analyse von Patentanmeldungen und wissenschaftlichen Veröffentlichungen ermittelt und spiegeln die geografischen Gebiete mit der höchsten Dichte an Erfindern und Forschern wider.

Redaktion

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