Mannheim. Die Stadt nähert sich der Dreiviertel-Marke: Wenn ab dem Herbst an vier weiteren Schulen erstmals Sozialarbeiter-Stellen eingerichtet werden, haben 58 der 81 öffentlichen Schulen im Stadtgebiet Fachkräfte, die das Lehrerkollegium unterstützen. Tätig werden die „Neuen“ unter anderem bei der individuellen Beratung von Schülerinnen und Schülern zum Beispiel bei Problemen oder bei pädagogischen Angeboten für Gruppen oder Klassen.
2025 sollen alle Schulen in Mannheim Sozialarbeit anbieten
Neu aufgenommen in den Kreis derer, die auf Sozialarbeiterinnen oder -arbeiter zurückgreifen können, werden ab September, also zum Schuljahr 2023/24, die Gustav-Wiederkehr-Grundschule in Sandhofen, das Karl-Friedrich- und das Lessing-Gymnasium (jeweils eine halbe Stelle) sowie die neu gegründete Spinelli-Ganztagsgrundschule (mit einer 75-Prozent-Stelle).
Unter anderem das hat der Bildungsausschuss in seiner Sitzung am Donnerstag einstimmig dem Gemeinderat empfohlen, der am nächsten Dienstag über das Thema befindet. Insgesamt geht es dabei um 4,5 neue Stellen, denn sieben weitere Schulen erhalten eine Aufstockung ihrer bisherigen. Ziel der Verwaltung ist es, bis zum Schuljahr 2025/26 an allen öffentlichen Schulen Sozialarbeiter einzusetzen.
Auch Realschulen sollen Pädagogen bekommen
Dabei reicht der vor rund vier Jahren beschlossene „Sechs-Jahres-Plan“ nicht ganz aus, wie die Verwaltung dem Ausschuss mitteilte. Es werden zusätzliche Stellen gebraucht – unter anderem, weil neue Schulen wie die auf Spinelli hinzukommen und weitere Schulen in den Ganztagsbetrieb einsteigen. Dadurch haben sie Anspruch auf einen höheren Sozialarbeiter-Anteil.
Künftig stärker berücksichtigen möchte die Verwaltung auch Realschulen, die in Gebieten „mit besonderen sozialen und pädagogischen Problemlagen“ angesiedelt sind. Statt einer halben sollen sie eine Dreiviertel-Stelle erhalten. Das entspricht einem Wunsch der Grünen-Fraktion und muss ebenfalls noch im Gemeinderat behandelt werden.
Mannheim hinkt hinter Heidelberg her
Mannheim hat nach wie vor starken Nachholbedarf – zum Beispiel im Vergleich mit der Stadt Heidelberg. Dort sind bereits seit 2015 flächendeckend alle Schulen versorgt. Aber während Mannheim vor viereinhalb Jahren landesweit noch das Schlusslicht bildete, hat es inzwischen kräftig aufgeholt. Im Schuljahr 2018/19 konnten gerade mal 34 öffentliche Schulen auf Sozialarbeit bauen – und die Zahl der Vollzeitstellen betrug 24,75. Inzwischen nähert sich diese Zahl der Marke 60.
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Dass die Stadt 2019 den „Sechs-Jahres-Plan“ auf den Weg brachte, dazu hat der Gesamtelternbeirat (GEB) seinen Beitrag geleistet. Er brachte das Thema massiv in die Öffentlichkeit, unter anderem im Vorfeld der Kommunalwahl 2019. Sein Ziel, alle Schulen auf einen Schlag zu versorgen, hat der GEB allerdings nicht erreicht.
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