Cosplayer-Treffen

Manga-Fans feiern ihre zauberhafte Welt in Mannheim

Hübsche Manga-Girls, Charaktere aus Super-Mario, japanisches Essen. Die Anime-Convention "Animagic" im Mannheimer Kongresszentrum Rosengarten zog Fans aus ganz Deutschland an. Auch weil prominente Gäste da waren

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Tanja Capuana
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Animagic-Fan Anna Doroghi in ihrem blauen Kostüm. © Michael Ruffler

Mannheim. Smarte männliche Helden, hübsche Manga-Girls und Fans der japanischen Kultur: Die Animagic lockt seit 2017 am ersten August-Wochenende Liebhaber von Mangas und Animes sowie Cosplayer in den Rosengarten. Auf dem Programm stehen unter anderem Signierstunden mit Manga-Zeichnern und Regisseuren, Filmvorführungen und J-Pop-Konzerte. Zudem können Gamer an den zahlreichen Konsolen ihre Kräfte messen.

Bunt geht es bereits vor der offiziellen Eröffnung zu. Rund um den Wasserturm und vor dem Eingang tummeln sich gut gelaunte Besucherinnen und Besucher. Diana und Michi aus der Nähe von Lahr besuchen die Messe nicht, sondern nutzen die drei Tage, um befreundete Gleichgesinnte unter freiem Himmel zu treffen. „Ich finde es auch schön, andere Cosplayer kennenzulernen“, sagt Diana.

Spaß am Verkleiden und am Shoppen in der Innenstadt

Am Eröffnungstag zeigen sich die beiden als Charaktere aus „One Piece“. Die junge Frau trägt als She-Zorro“ eine blaue Perücke, Korsett und schwarze Hose, Mops Chii ist als Ruffy verkleidet. Der 38-jährige Michi glänzt als Mihawk, der „Falkenauge“ genannt wird. Diana ist seit fünf Jahren Cosplayerin, ihren Lebensgefährten hat die 27-Jährige bei der Animagic kennengelernt. „Wir haben heute unser zweijähriges Jubiläum“, verrät sie lächelnd.

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Animagic im Rosengarten

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Besucherinnen und Besucher strömen aus ganz Deutschland sowie dem Ausland auf die Veranstaltung. Sandra ist aus Luxemburg angereist. Sie trägt ein körperbetontes schwarzes Lederoutfit. „Ich bin Yor aus Spy X Family.“ Der Charakter sei eine attraktive Actionheldin. Veronika ist eine Prinzessin. Sie hat sich in Rosalina aus dem Spiel Super Mario verwandelt. Seit anderthalb Jahren ist die 22-jährige Cosplayerin.

„Es macht Spaß, sich zu verkleiden“, erzählt sie. Die Stuttgarterin möchte auch Shoppen und freut sich auf die Konzerte. Stefan und Cara sind keine Cosplayer - finden es aber toll, wenn andere Besucher sich kostümieren. Mit ihren gelben Pikachu-Shirts stechen die Hamburger aus der Menge heraus. Die 39-jährige hat immer gern Pokemon und Sailormoon geschaut, auf die Szene in all ihren Facetten ist sie erst durch ihren Partner gekommen. Stefan ist außerdem großer Fan von Japan und der dazugehörigen Kultur. Einen Trip nach Fernost planen die beiden.

Convention-Besucher Tim-Oliver Schlein und Moritz Holz (v.l.). © Michael Ruffler

Angelina Paustian ist einen Schritt weiter. Die Autorin hat bereits längere Aufenthalte in Japan gehabt und reist immer wieder zurück. Smalltalk ist für sie kein Problem. Faszinierend findet die Norddeutsche auch die lokale Küche - weshalb sie bereits sechs Kochbücher mit japanischen Spezialitäten geschrieben hat, die internationale Hits wurden. Dazu gehören Bento-Box-Genüsse sowie Rezepte für Gamer. Die müssen schnell gehen und sollten neben dem Spielen verzehrbar sein, verrät sie augenzwinkernd. Das siebte Buch sei bereits in Planung. Zu kaufen gibt es in der Shopping-Meile auch Kimonos, Kuscheltiere aus Mangas und Animes sowie Geschirr und Überraschungstüten. Zudem gibt es spezielle Kontaktlinsen, die beim Tragen einen Blick wie Anime-Figuren versprechen.

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Ebene höher bieten Händler DVDs und Raritäten. Antonia und Karin sind zum zweiten Mal bei der Animagic. Karin hat sich als hübsche Eiskönigin Elsa verkleidet, Antonia hat sich ein eigenes Outfit mit verschiedenen Accessoires entworfen. „Hier herrscht eine super Atmosphäre, die Leute sind toll“, schwärmt Antonia. „Das ist für mich das Highlight des Jahres.“

Die Faszination, in verschiedene Figuren zu schlüpfen

Nadine und ihr Mann Matthew sind mit ihren Töchtern Caitlin (14) und Ellie (5) auf der Convention. Zu ihren Lieblingswerken gehört „One Piece“. Elli findet Chii aus „Chobits“ toll. Patrick und Heike haben ihren Aufenthalt sehr strukturiert geplant. „Damit wir so viel wie möglich von den Veranstaltungen mitnehmen können“, sagt Patrick, der als Death Gun verkleidet ist. „Die Faszination für mich am Cosplay ist in verschiedene Figuren zu schlüpfen.“

Jeanny und Vanessa haben viel Spaß. „Ich bin Silvanas aus dem Spiel „World of Warcraft“, sagt Vanessa. Ihre Schwester ist Inu Yashe. Seit 2010 sind die beiden Cosplayer. „Wir schauen uns auch gern die Showgruppen an“, erzählt Jeanny aus Böblingen. Attila und Filip sind aus Nürnberg angereist um bei der Animagic dabei zu sein. Attila hat sich in JoJo aus dem Spiel Bizarre Adventure verwandelt - Makeup inklusive. Filip interessiert sich mehr für die japanische Kultur. „Kimonos trage ich auch gern privat“, erzählt er.

Drei Tage lang trafen sich Cosplayer und -Fans im Kongresszentrum Rosengarten. © Michael Rufler

Bei Signierstunden gibt es lange Schlangen. Im Auftrag von Peppermint Anime bespaßen Vanessa, Katarina, Niklas und Elli als Charaktere des gesellschaftskritischen Animes „Oshi No Ko“ die Wartenden. Lara Schmidt spricht etwa Delta in „Eminence of Shadow“. Sie gibt Autogramme und macht Fotos mit Fans. „Ich synchronisiere seit zwölf Jahren Animes“, erzählt die 25-Jährige. Für die Wahl-Münchnerin ist die Animagic eine schöne Gelegenheit, um mit Anhängern ins Gespräch zu kommen.

Im Obergeschoss lädt das Pop-Up- Restaurant „Maido no Kisetsu“ mit Köstlichkeiten der japanischen Küche sowie Maids und Gentlemen als Unterhalter ein. Am Stand der Nissin Foods GmbH Europe werden köstliche Cup Noodles gratis kredenzt. Ob in den Geschmacksrichtungen Hühnchen, Rind oder Teriaky, die Schlange ist lang und die Begeisterung für die japanische Leckerei groß. Heidrun Steffen-Simons, Senior Manager im Bereich Marketing der Europazentrale in Eschborn möchte den traditionellen Instant-Nudel-Snack auch hierzulande größer machen. „In Japan ist es bereits ein Kultprodukt.“

Freie Autorin Kulturredaktion, Lokalredaktion, Wochenende. Schwerpunkte: Bunte Themen, Reisereportagen, Interviews, Musik (von elektronischer Tanzmusik bis Pop), Comedy und Musicals

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