Mannheim. „Wir geben alles, packen Dinge an“, rappen die Lehrerinnen und Lehrer der Tulla-Realschule in einem aktuellen Video, das auf Tullywood, dem Youtube-Kanal der Schule zu sehen ist. Die Video-AG ist äußerst produktiv, insgesamt 468 Clips mit unterschiedlichen Themen sind auf der Seite zu sehen.
„Tulla rappt – Tullaranz für alle“ ist seit mehreren Wochen online und hat schon über 2400 Aufrufe. Es ist bereits das zweite Lehrer-Rap-Video, das vor allem an die Schülerinnen und Schüler gerichtet ist und mit viel Spaß und positiver Energie ein Wir-Gefühl schaffen soll.
Neues Video hat eine andere Geschichte
Das erste Video ist bereits 2016 entstanden. Das Kollegium hat sich seither verändert. Es tauchen Lehrer auf, die die Schüler nicht mehr kennen. Im ersten Video wurde die Schule vorgestellt, die Botschaft lautete: „Wir sind Tulla“, das zweite sollte eine andere Geschichte erzählen. „Deshalb dachten wir: Wir brauchen etwas Neues, etwas, was wir sind“, sagte Dorothea Fogt, stellvertretende Schulleiterin.
„Wir entschieden uns für das Thema Zuversicht. Alles, was in der Gesellschaft aufschlägt, kommt auch zu uns an die Schule. Wir möchten an Herausforderungen unserer Zeit positiv und zuversichtlich drangehen.“ Lehrer und auch Schüler sollen sich mit dem Video identifizieren.
Produktion dauerte zwei Tage
„Wir waren im Skilandheim, da haben sich bei einer Party die Schüler den Rap vom DJ gewünscht. Alle haben die Tanzfläche gestürmt“, erzählt Inken Heinrich, Lehrerin und Initiatorin des Videos. „Angeleitet wurden wir von den Rapagogen der Who am I Creative Academy. Mit ihnen kann man seinen eigenen Rap produzieren. Wir sind die erste Lehrerschaft mit einem solchen!“, freut sich die Schulleiterin Eva Philipp, die ebenfalls in dem Video zu sehen ist.
Who am I mit Sitz in Mannheim-Friedrichsfeld kann nicht nur von Schulen, sondern auch von Firmen und Privatpersonen gebucht werden. Die Produktion hat nur zwei Tage gedauert. Zunächst hieß es: Texte schreiben, die rhythmisch für einen Rap geeignet sind, hier halfen die „Rapagogen“. Am zweiten Tag wurden die Texte aufgenommen, und zwar im Bücherzimmer, da dieses eine gute Akustik hat. Gleichzeitig filmte Daniel Nischwitz, Leiter der Video-AG. „Auch bei dem Video wollte jeder Lehrer mitmachen.
Nach zwei Tagen war die Begeisterung so sehr gestiegen, dass man sich traute“, fügt Philipp hinzu. Anfang Dezember war es dann so weit, das Video ging online – die Schülerinnen und Schüler waren begeistert, das Video hatte sie erreicht. „Wir sind mit den Schülern auf einer Beziehungsebene, es funktioniert nur so “, meint Fogt. Nischwitz hat zuvor bereits viel Erfahrung im Drehen von Videos gesammelt. „Ich mache oft Dokumentationen von Schulveranstaltungen.“
Imagefilm mit Schulhund Teddy
Seit vergangenem Schuljahr gibt es die Tulla News, eine Nachrichtensendung, die Schüler moderieren. „Wir haben auch einen Imagefilm gedreht, und zwar aus der Perspektive von Teddy, dem Schulhund. Teddy ist unser Psychologe, er ist ein Ausgleich, auch für die Schüler.“ Im neuen Rap-Video ist der Pudel-Mix daher auch zu sehen. „Wir können es anderen Kollegen nur empfehlen, ein solches Rap-Video zu drehen“, meinte Inken Heinrich. „Man verbringt Zeit miteinander und es ist ein schöner Prozess.“
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