Mannheim. Als „Angriff auf das kulturelle Erbe“ wertet Manuel Liehr, Geschäftsführer der Staatlichen Schlösser und Gärten Baden-Württemberg, das, was in der Nacht von 3. auf den 4. Oktober im Ehrenhof des Schlosses passiert ist. Dort wurden, wie die Schlossverwaltung aber erst jetzt mitgeteilt hat, zwölf Lampen gestohlen.
Das Land als Eigentümer des Schlosses hat nicht nur Anzeige erstattet, sondern auch eine Belohnung von tausend Euro ausgesetzt.
Belohnung nur für Privatpersonen
„Wir zählen auf Hinweise aus der Bevölkerung“, hofft Liehr auf Zeugen oder Tipps, die zur Ergreifung der Täter führen. Allerdings ist die Belohnung, wie üblich, nur für Privatpersonen bestimmt und nicht für Amtsträger, zu deren Berufspflicht die Verfolgung strafbarer Handlungen gehört.
Die Bewertung von Hinweisen erfolge durch die Polizei, der Rechtsweg sei ausgeschlossen, heißt es. Hinweise nimmt das Innenstadtrevier der Polizei unter der Telefonnummer 0621/1258-0 entgegen.
Spitzname „Landebahn“
Der Sachschaden ist nach den Worten von Liehr beträchtlich. Genau genannt wird er nicht. Er belaufe sich auf einen fünfstelligen Betrag. Was die Schlossverwaltung stutzig macht, ist, dass die Täter das passende Werkzeug und technisches Geschick gehabt haben müssen, um die fest in den Boden vom Ehrenhof eingelassenen Lampen zu entfernen. „Das ist keine Bagatelle und war auch kein spontaner Entschluss“, vermutet Liehr hinter dem Diebstahl „viel kriminelle Energie“.
Die in zwei Reihen auf den Rittersaal hinführenden, in das Pflaster im Boden eingelassenen Lampen - denen Studenten den Spitznamen „Landebahn“ verpasst haben - gibt es seit 2007. Sie funktionieren aber schon lange nicht mehr richtig, weil oft Feuchtigkeit in die Bodentanks eindrang.
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