Service - Zahl der Angebote steigt – neue Zentren in Quadraten und Hochstätt / Nachfrage nach Bürgertests teils zögerlich

Kostenlose Corona-Tests an immer mehr Standorten in Mannheim

Von 
Anika Pfisterer
Lesedauer: 

Sicher gehen, dass man gesund ist und niemanden ansteckt – das kann man auch in Mannheim. Bürgerinnen und Bürger haben seit 8. März Anspruch auf anlasslose Corona-Tests. Die Stadt Mannheim kooperiert für die vom Staat finanzierten Bürgertests mit Apotheken, Arztpraxen und privaten Schnelltestbetreibern. Und die Testpunkte nehmen zu.

Vergangenen Donnerstag starteten in Mannheim zwei weitere private Testzentren: eines in den Quadraten (E 3, 1) und eines in Hochstätt. Geschäftsführer Nuri Tanis hatte ursprünglich mit Kosmetik gehandelt und den Vertrieb in der Krise um Masken, Desinfektionsmittel und Antigen-Tests erweitert. Nun betreibt er zwei Testzentren. Sie sind sieben Tage die Woche von 10 bis 18 Uhr geöffnet.

Eine Terminabsprache ist nicht nötig. Pro Standort gibt es Kapazitäten für 500 Tests am Tag, erzählt Tanis. In der ersten Woche aber sei die Nachfrage noch verhalten gewesen: 30 bis 50 Tests am Tag in den Quadraten, bis zu 15 in Hochstätt. Besonders in Hochstätt, wo Tanis aufgewachsen ist, gebe es wenig Testmöglichkeiten.

Dass die Bürgerinnen und Bürger nun „scheu“ seien, kann er schwer nachvollziehen. Der Weg Infektionen einzudämmen gehe über Testung. Das Angebot werde den Mannheimern „vor die Füße gelegt“. Man müsse für die Tests weder in einer Schlange anstehen, noch für sie zahlen, meint er in Bezug auf die kommerziellen Selbsttests aus dem Supermarkt. Zudem würde man durch Spezialisten getestet.

Vier Personen seien am Standort Hochstätt schon positiv getestet worden, die nichts von ihrer Infektion ahnten – Bürgertests setzen voraus, dass zum Testzeitpunkt keine Symptome vorliegen.

Tausend Abstriche pro Tag

Die geringe Nachfrage in Tanis’ Räumen mag an der noch fehlenden Bekanntheit des jungen Angebots liegen. Doch auch das Bundesgesundheitsministerium schreibt auf seiner Seite, die Erfahrung mit kostenlosen Tests in Dänemark, Österreich und Bayern zeigen, dass nur ein Bruchteil der Bevölkerung das Angebot nutzt.

Einen Hinweis auf einen Kontrollmechanismus, wie viele Tests ein Einzelner pro Woche macht, findet sich in der Testverordnung nicht. Tests sollen „im Rahmen der Verfügbarkeit von Testkapazitäten“ mindestens einmal pro Woche möglich sein, heißt es stattdessen.

Das Testzentrum 21Dx GmbH im Rosengarten, das Mitte Januar den Betrieb aufnahm, erfährt dagegen nach eigenen Angaben Zulauf durch die Bürgertests. Die staatlich finanzierten Tests biete man seit 18. März an, so ein Sprecher. Die Nachfrage habe sich daraufhin verdoppelt. Es gebe aber noch Kapazitäten. Die Wartezeiten lägen weiterhin bei unter zehn Minuten. Für rund 1000 Tests am Tag ist das Zentrum ausgelegt.

Service

Service

Überblickskarte mit Testzentren in Mannheim

Mehr erfahren
Service

Antigen-Schnelltests in Apotheken

Mehr erfahren
Service

Corona: Fragen und Antworten zu Schnell und Selbsttests - Bundesministerium für Gesundheit

Mehr erfahren

Nachfrage steigt am Wochenende

Für kommerzielle Testzentren dürfte der Umstieg auf Bürgertests relativ einfach funktioniert haben. Für manche Apotheken gab das staatliche Angebot hingegen erst den Anlass, sich Teststrukturen aufzubauen. Auch die Falken-Apotheke in der Neckarstadt testet nun. Termine werden telefonisch ausgemacht und je nach Verfügbarkeit auch spontan vor Ort vergeben.

Rund 20 Personen ließen sich dort aktuell am Tag testen. Unter der Woche sei die Nachfrage geringer, gegen Ende nehme sie zu. Diesen „Wochenend-Trend“ bestätigt auch die Römer-Apotheke in Wallstadt. Die Kunden wollten sich zum Beispiel vor anstehenden Familienbesuchen absichern, erzählt Inhaberin Felicitas Hauswirth. Die Testzahlen in ihrer Apotheke steigen. Die Kunden kämen aus allen Stadtteilen.

Testung in großem Stil betreibt die Heldmann’s Apotheke Q 6/Q 7. Im Parkhaus bietet sie einen Drive-In für Schnelltests an, der auch zu Fuß besucht werden kann. Aktuell testet die Apotheke rund 120 Personen am Tag. Angefangen hatte man mit 60 bis 80 Tests. Bis nach Ostern wolle man durch mehr Personal und eine engere Taktung 240 Tests anbieten können.

Sollte die Nachfrage darüber hinaus steigen, könne das Angebot mitwachsen. Warum so viele die Tests in seiner Apotheke nutzen? Inhaber Philipp Heldmann kann nur vermuten – vielleicht wegen der zentralen Lage, vielleicht weil das Angebot für Kunden bequem sei: Termine werden online gebucht, vor Ort seien die Getesteten höchstens zwei Minuten und könnten später per Mail das Ergebnis abrufen. Die bei den Bürgertests eingesetzten Antigen-Tests gelten als nicht so genau wie PCR-Tests.

Zudem gilt: Ihre Aussagekraft ist nur kurze Zeit belastbar. Wer ein positives Ergebnis erhält, hat Anspruch auf einen PCR-Test.

Volontariat

Thema : Coronavirus - aktuelle Entwicklungen im Überblick

  • Mannheim Urlaub und die Pflicht zur Online-Registrierung: Was Reiserückkehrer beachten müssen

    Wer Urlaub in einem Risikogebiet (Inzidenz über 50) macht, muss bei der Rückkehr nach Deutschland einiges beachten. Selbst Geimpften und Genesenen drohen Bußgelder, wenn sie sich nicht anmelden.

    Mehr erfahren
  • Karte und Grafiken Coronavirus: Fallzahlen aus Mannheim, Ludwigshafen, Heidelberg und Rhein-Neckar

    Wie viele Coronavirus-Fälle wurden in der Region registriert? Wir geben einen Überblick über die bestätigten Fälle in der Metropolregion Rhein-Neckar und im Main-Tauber-Kreis.

    Mehr erfahren

Copyright © 2025 Mannheimer Morgen