Mannheim. Für die bisher umgesetzten Sanierungsmaßnahmen des Fahrlachtunnels muss die Stadt Mannheim tiefer in die Tasche greifen, als zunächst erwartet. So steigen die Ausgaben im Vergleich zum bislang zur Verfügung gestellten Budget um mehr als 3,4 Millionen Euro, heißt es in der Beschlussvorlage „Auftragserweiterung Notertüchtigung Fahrlachtunnel“.
Notsanierung des Fahrlachtunnels in Mannheim treibt Kosten in die Höhe
Damit betragen die Gesamtkosten mehr als 7,8 Millionen Euro. Bisher sei vom Eigenbetrieb Stadtraumservice seit dem Jahr 2020 ein Budget von rund 4,4 Millionen Euro für die Sanierung zur Verfügung gestellt worden.
Um die Nutzbarkeit für den Verkehr bis zur geplanten Generalsanierung im Jahr 2026 gewährleisten zu können, hatte die Stadt im Zuge der Notsanierung des Tunnels eine ganze Reihe weiterer Maßnahmen als ursprünglich vorgesehen nachziehen müssen. Dies trieb die Kosten in die Höhe.
Beispielsweise seien viele Maßnahmen umgesetzt worden, die der Feuerwehr bei Einsätzen zugutekommen. Diese betrafen laut Beschlussvorlage unter anderem Lautsprecheranlage, Tunnellüftung, Schrankenanlagen, Beleuchtung, Feuerwehrfunk und Löschwasseranlage. Auch wurden die Zufahrtswege für die Feuerwehr optimiert. Zudem wurde die Barrierefreiheit im Tunnel verbessert und weitere Notrufsprechstellen sowie Videoanlagen installiert. Viele kleinere Arbeiten an der Gebäude- und Sicherheitstechnik kommen hinzu.
Hauptausschuss entscheidet am Dienstag über Kosten
Grund für den Großteil der Mehrkosten ist laut der Beschlussvorlage eine Auftragserweiterung der Firma ADB Safegate Germany. 2,3 Millionen Euro seien dafür fällig geworden. Darüber hinaus seien zuvor bereits mehr als 1,1 Millionen Euro an Mehrkosten entstanden. Der Ausschuss für Umwelt und Technik berät am Dienstag über die Beschlussvorlage. Entschieden wird darüber im Hauptausschuss am Dienstag kommender Woche.
Andere Projekte der Stadt sollen unter den Mehrausgaben für den Fahrlachtunnel und einer damit einhergehenden Budgetanpassung des zuständigen Dezernats nicht leiden, die finanziellen Mittel dafür nicht gekürzt werden. „Nein, das kann man so nicht sagen“, erklärt Stadtsprecher Kevin Ittemann auf Anfrage. „Projekte und Maßnahmen, die vom Stadtraumservice angemeldet wurden, sind durchfinanziert.“
Wegen der Nacharbeiten hatte sich die Wiederöffnung des Tunnels um etwa acht Monate auf den Mai dieses Jahres verschoben. Zu dem Zeitpunkt war noch von Kosten in Höhe von 2,9 Millionen Euro die Rede. Geplant war die Öffnung ursprünglich für Ende des Sommers 2022, nachdem der Tunnel im August 2021 wegen eklatanter Sicherheitsmängel gesperrt worden war. Bereits zu Beginn der Sanierungsmaßnahmen hatten sich die zusätzlichen Probleme und damit eine Kostensteigerung abgezeichnet. Ein Brandrauchversuch Ende November 2021 zeigte weitere Defizite deutlich auf.
Notsanierung des Fahrlachtunnels in Mannheim ist Vorgriff auf Generalsanierung
Die Stadt hat bei der Notertüchtigung des Fahrlachtunnels aber nicht nur das Nötigste ins Auge gefasst. Einige der nachträglich umgesetzten Sanierungsmaßnahmen waren bereits Vorgriffe auf die Generalsanierung. „Teilweise sind die Kostensteigerungen auch als Kostenverschiebung aus der Gesamtsanierung in die Notertüchtigung zu werten“, wird in der Beschlussvorlage betont.
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Außerdem blieben negative Effekte durch die Corona-Pandemie und den Ukraine-Krieg nicht aus, was auch seinen Teil zur Kostensteigerung beigetragen hat. Beides habe „Einfluss auf die Maßnahmen dahingehend, dass teilweise Energieaufschläge verlangt wurden und teilweise geplante Anlagen/Anlagenteile, Geräte und Elektrokabel umgeplant werden mussten“, heißt es in der Beschlussvorlage. Von höheren Energiekosten, Lieferschwierigkeiten und Fachkräftemangel blieb auch die Stadt nicht verschont.
Zuletzt hatte es in Sachen Fahrlachtunnel jedoch auch eine gute Nachricht gegeben. Wie Oberbürgermeister Christian Specht (CDU) kürzlich sagte, müsse der Tunnel für die geplante Generalsanierung nicht komplett geschlossen werden. Während der vier Jahre andauernden Arbeiten soll eine Röhre mit Gegenverkehrsbetrieb offen bleiben, erklärte Specht. „Die Generalsanierung soll 2026 starten. Die notwendigen Ausschreibungen werden zurzeit vorbereitet“, so Stadtsprecher Ittemann.
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