Mannheim. Eine komplett böllerfreie Innenstadt an Silvester und dafür eine zentrale Show in der Neujahrsnacht - das fordert die Li.Par.Tie erneut für den anstehenden Jahreswechsel. Allerdings sieht es bereits jetzt schlecht aus für diesen Traum von einer feuerwerksfreien Zone. Im Sicherheitsausschuss hat die Stadt deutlich klar gemacht: Eine zentrale Silvestershow? Sei prinzipiell möglich. Eine komplette Verbotszone fürs Abbrennen von Pyrotechnik? Rein rechtlich und seitens der Polizei sei ein solches Verbot nicht durchsetzbar, so die Stadt.
Silvester 2023: Zentrale Lasershow statt Böller in Stuttgart
Stadträtin Christina Eberle (Grüne) verweist auf eine Allgemeinverfügung der Stadt München in der Silvesternacht und betont: „Wir gehen immer davon aus, dass sich keiner an das Verbot hält, und die Polizei das durchsetzen muss.“ Stadtrat Volker Beisel kann sich das aber nicht vorstellen, spricht sogar von einer „grünen Traumwelt“. Regeln sollte man laut Beisel eben nur dann einführen, wenn man sie auch durchsetzten könne. Auch Claudia Schöning-Kalender (SPD) meldet sich: Das sei keine „grüne Traumwelt“ der Kollegin, sondern Ausdruck von echten Bedürfnissen. Aber ein Verbot, das nicht umsetzbar sei, wecke Erwartungen, die man nicht erfüllen könne. Die SPD-Stadträtin stellt sich auch die Frage, ob sich der Aufwand einer umfangreichen Prüfung für ein zentrales Feuerwerk lohnt, schließlich sei es doch bereits absehbar, dass dieses Unterfangen wohl sehr teuer werde.
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Stadtrat Andreas Parmentier von der Li.Par.Tie antwortet direkt darauf: „Weil ein Böllerverbot schwer ist, haben wir eine Feuerwerksshow vorschlagen.“ Dabei habe man die Stadt Stuttgart als Vorbild genommen, die an Silvester am Schlossplatz eine zentrale Lasershow veranstaltet. Die Hoffnung der Li.Par.Tie: Bei einer solchen Show würde vielleicht auch drumherum weniger geböllert.
Paris als Vorbild für Böllerverbot in der Mannheimer Innenstadt
Dass sich kaum jemand an die schon bestehenden Verbote hält, nämlich keine Pyrotechnik in der Nähe von Krankenhäusern oder Kirchen abzufeuern, davon ist auch Claudius Kranz (CDU) überzeugt. Kurz darauf meldet sich Stadträtin Eberle erneut, nur um darauf zu verweisen, dass es die „von Stadtrat Beisel als grüne Fantasietraumwelt bezeichnete Welt“ wirklich gebe: „Sie heißt Paris. Hier gibt es ein zentrales Feuerwerk, und privates Böllern ist verboten.
Tatsächlich halten sich die Menschen daran.“ Die Antwort der Verwaltung auf die Wortbeiträge der Stadträtinnen und -räte: Leider zeige die Erfahrung, dass in Mannheim dann doch dort, wo nicht kontrolliert werde, die Dinge aus dem Ruder laufen.
Trotzdem ist die Verwaltung nicht abgeneigt, eine zentrale Veranstaltung zu schaffen, um Menschen anzuziehen. Die würden dann eben nicht selbst Pyrotechnik zünden, sondern das Alternativangebot zum Böllern nutzen. Allerdings organisiere die Verwaltung keine Veranstaltungen. Da sei der Gemeinderat gefragt, der die entsprechenden Gelder dafür bereitstellen muss.
In Stuttgart sei dafür fast eine Millionen Euro ausgeben worden. Marianne Seitz (CDU) beendet mit ihrer Wortmeldung die Diskussion und ist überzeugt: „Man kann das den Menschen nicht verbieten, die machen es trotzdem, da braucht man nur ins Fußballstadion zu gehen.“
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