Seilspringen

Junge Mannheimer fahren zur WM im Seilspringen

Für Luisa Schwind, Robin Krauss und Moritz Kumpf geht ein Traum in Erfüllung: In den USA messen sie sich mit den besten Rope Skippern der Welt. Was es mit der ungewöhnlichen Sportart auf sich hat

Von 
Hartwig Trinkaus
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Robin Krauss (r.), Luisa Schwind und Moritz Kumpf messen sich im Rope Skipping – Seilspringen – mit den Weltbesten ihres Sports. © Hartwig Trinkaus

Mannheim. Großer Erfolg für junge Sportler aus Seckenheim: Ein Team der TSG-Abteilung Rope Skipping hat sich für die Weltmeisterschaft qualifiziert. In der Disziplin 30 Sekunden Speed wird Luisa Schwind (17) an den Start gehen, Robin Krauss (19) und Moritz Kumpf (20) haben sich in den Disziplinen Single Rope Pair Freestyle und Wheel ebenfalls für das Turnier der Weltbesten von 16. bis 23. Juli in Colorado Springs qualifiziert. Über Gauentscheidung, Badische Meisterschaft und schließlich über die „Deutsche“ schafften es die drei jungen Sporttreibenden zum ganz großen Ziel.

75 Sekunden für schwierige Übungen

Wer sich unter Seilspringen eine primär im Training genutzte Fitnessform vorstellt, der muss seine Sichtweise korrigieren. Beim Single Rope Pair Freestyle haben Kraus und Kumpf je ein Sprungseil und 75 Sekunden Zeit, um mit Musikbegleitung möglichst schwierige Übungen zu zeigen. Anders und ungleich schwieriger muss man sich Wheel vorstellen, schwingt jeder Athlet doch gleichzeitig über Kreuz zwei Seile, das eigene und das des Partners. Die Musik dazu wird ebenfalls selbst gewählt und sollte bei der Ausführung wenn möglich den „Wow-Effekt“ unterstreichen.

Schnell und dynamisch

  • Wörtlich übersetzt bedeutet der Begriff Rope Skipping nichts anderes als Seilspringen.
  • Gesprungen wird mit unterschiedlichem Tempo zu einen deutlich hörbaren „Beat“ der begleitenden Musik. Die hohe Schlagzahl der Musik bedingt ein sehr schnelles und dynamisches Springen.
  • Zudem gibt es eine Vielzahl sogenannter Stunts – von unterschiedlichen Beinsprungbewegungen mit und ohne Armbewegungen bis hin zu spektakulären akrobatischen Einlagen. 

 

Trainieren die beiden jungen Männer ansonsten vier bis fünf Mal in der Woche, so steht jetzt vor den Weltmeisterschaften tägliches Training auf dem Programm. Robin und Moritz sind erst knapp ein Jahr bei der TSG, denn beide studieren an der nahe gelegenen Dualen Hochschule Baden-Württemberg (DHBW) und sind neben ihrem Engagement bei der TSG auch Einzelstarter für ihre Heimatvereine - Robin beim TV Crumstadt und Moritz beim TSV Höchst.

Seit rund zehn Jahren beim Rope Skipping

Beide sind seit rund zehn Jahren im Rope Skipping aktiv, haben sich bei Wettkämpfen getroffen und zusammengefunden. Da beide in Neuostheim studieren - Robin im Wirtschaftsfach Controlling und Moritz Maschinenbau -, haben sie zur TSG gefunden, denn die Rope-Skipper des Vereins haben in Fachkreisen einen sehr guten Ruf und sind aufgrund nationaler Erfolge recht bekannt.

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Bei der Weltmeisterschaft in den USA rechnet sich das Duo realistisch keine Titelchancen aus, denn Sportler aus Asien und in Europa die Belgier dominieren doch zu stark. „Es wäre ein Riesenerfolg, unter die Top Ten zu kommen“, so alle drei, nehmen doch Athleten aus 30 Ländern teil, und „dabei zu sein, ist zwar toll, aber teuer“. Für Luisa Schwind, die seit fast zehn Jahren bei der TSG aktiv ist, und die noch unter dem legendären Henner Böttcher begonnen hat, steht der Wettbewerb 30 Sekunden Speed auf dem Programm.

Wer schafft die meisten Durchschläge?

Hier geht es in der Tat darum, mit Hochgeschwindigkeit so viele Umdrehungen mit dem Sprungseil zu schaffen, wie in 30 Sekunden möglich sind. Es sollten schon mehr als 180 Durchschläge sein. Da müssen die beiden jungen Männer zugegeben, dieses Ziel nicht erreichen zu können, es ist aber auch nicht ihre Hauptdisziplin. Luisa geht noch zur Schule und hofft, dass auch sie genügend Geld zusammenbekommt, um die Reise zu finanzieren, sind doch keinerlei öffentliche Zuschüsse oder Unterstützung von Verbänden in Aussicht. Immerhin besteht die Hoffnung, dass der Hauptverein TSG Seckenheim etwas zuschießt.

In der Vergangenheit hatte eine weibliche TSG-Gruppe schon an Weltmeisterschaften in Shanghai teilgenommen und im Vorfeld durch Showauftritte etwas finanzielle Unterstützung einsammeln können. Luisa aber muss feststellen, dass es schwer ist, etwas zu dritt zu zeigen. Deshalb sind solche Showauftritte leider nicht möglich. Obwohl sich Rope-Skipping in Europa und Deutschland noch als Randsportart versteht, hofft das Trio, im Team Deutschland in den USA zu vertreten und zur Weltmeisterschaft nach Colorado Springs fliegen zu können.

Spenden für Reise

Da die Reise zu den Weltmeisterschaften in die USA mit einigen Kosten verbunden ist, bitten die drei jungen Sportler aus der Region um finanzielle Unterstützung. Wer mithelfen möchte, ihnen die WM-Teilnahme zu ermöglichen, der kann mit der IBAN DE38 6709 0000 0000 0416 02 und dem Betreff „Rope-Skipping WM 2023“ zweckgebunden spenden. Eine Spendenquittung wird ausgestellt. Luisa, Robin und Moritz sind für jede noch so kleine Förderung dankbar.

Freier Autor

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