Mannheim. „Mannheim ist eine Start-up-Stadt - da kann sich Stuttgart eine Scheibe abschneiden.“ Und dann setzt Wirtschaftsministerin Nicole Hoffmeister-Kraut noch eins drauf: „Mannheim ist cool!“ Die Lobeshymne auf die Stadt, die für neue Zukunftsmärkte im Quadrat springt, erklingt in der Spinelli-Buga-Halle bei der symbolischen Übergabe von 7,5 Millionen Euro aus Töpfen der EU und des Landes für das Innovationszentrum Green Tech, das im Musikpark entstehen soll.
Leuchtturmprojekt im Musikpark in Mannheim
Die CDU-Politikerin und promovierte Diplom-Kauffrau im grünen Jackett - „das trage ich heute ganz bewusst“ - zeigt sich überzeugt: „Das Leuchtturmprojekt“ wird das Entwickeln und Umsetzen von Technologien in den Bereichen Umwelt- und Klimaschutz voranbringen und in ganz Baden-Württemberg die Wettbewerbsfähigkeit der Wirtschaft stärken.
Seinen Dank für die Millionen-Förderung verknüpft Oberbürgermeister Christian Specht mit der Botschaft: Am Ort des Wissensaustausches werde man gemeinsam an Lösungen für „drängende Umweltprobleme“ arbeiten und dabei attraktive Arbeitsplätze schaffen.
Mit Blick auf die fünf Millionen Euro aus EU-Mitteln für regionale Entwicklung erklärt Renke Deckarm, Geschäftsführender Regionalleiter der Europäischen Kommission: „Europa findet nicht in Brüssel statt!“ Das Fördergeld betrachtet der EU-Repräsentant, der die Rhein-Neckar-Metropole im Studium kennen und schätzen gelernt hat, als Investment in einen künftigen „Hotspot für Klimaschutz Made in Mannheim“.
Musikpark in Mannheim wird energieeffizient umgebaut
Für das „IZ Green Tech“ soll in der Hafenstraße das Gebäude des heutigen Musikparks energieeffizient umgebaut werden: beispielsweise mit einer begrünten Fassade an der Neckar- und Kanalseite, außerdem einer Photovoltaikanlage auf dem Dach.
Welche Visionen mit dem Innovationszentrum verbunden werden, offenbart eine von Christiane Ram, Fachbereichsleiterin kommunale Wirtschaftsförderung, moderierte Mini-Befragung. Bürgermeister Michael Grötsch sieht in dem Projekt, das sich „wunderbar“ in die lokale Existenzgründergeschichte einfügt, auch die Chance, von den rund 30 000 Studierenden mehr als bisher an die Stadt zu binden.
Als wichtige „Schaltstelle“ zum Vernetzen von Aktivitäten rund um Wasserstoff bis zur Bioökonomie umschreibt Stefan Orschiedt als Vertreter der Metropolregion Rhein Neckar das zukunftsträchtige Projekt. Und Christian Sommer, Geschäftsführer der Gründungszentren GmbH, die unter der Dachmarke „Next Mannheim“ bereits acht unterschiedlich ausgerichtete Talentschmieden betreibt, begrüßt „IZ Green Tech“ als „starkes Zeichen“ und betont, dass bisherige Erfolgsgeschichten in der facettenreichen Gründerszene ohne EU-Fördermittel nicht möglich gewesen wären.
Er überbringt Glückwünsche von Melis Sekmen, der Mannheimer Grünen-Bundestagsabgeordneten und Berichterstatterin ihrer Fraktion für Start-ups: „Mannheim hat sich stets als wichtiger Akteur in der Gründungslandschaft Deutschlands positioniert “ - was nun einen weiteren Schub bekomme.
Umbau des Musikparks Mannheim: Klimaschutzagentur zieht ein
Auch wenn der Umbau des Musikparks erst 2026 abgeschlossen sein dürfte, steht fest: Neben dem Partner Clusternetzwerk „Energie und Umwelt“ der Metropolregion Rhein-Neckar soll unter anderem die Klimaschutzagentur Mannheim dort ihren Sitz haben. Und Wirtschaftsbürgermeister Michael Grötsch ist überzeugt: Von dem Innovationszentrum werden auch etablierte Unternehmen profitieren. Denn Austausch sei strategischer Teil des Projektes.
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Nach der Scheckübergabe kommen Gäste, darunter auch Gemeinderatsmitglieder, plaudernd an Stehtischen zusammen und lauschen Sängerin Katia Belley, Absolventin der Mannheimer Popakademie. Die Wirtschaftsministerin entschwindet hingegen sofort Richtung Stuttgart.
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