Stadtmarketing

Internet-Popstar Paul Ripke entdeckt Mannheim

Um den Tourismus anzukurbeln und mehr Besucher anzulocken, setzt die Stadt verstärkt auf Influencer-Marketing. Jüngst war Paul Ripke in der Quadratestadt unterwegs - der mehr als 809.000 Follower bei Instagram hat

Von 
Tanja Capuana
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Paul Ripke (l.) und Helgi Schmid beim Dreh von „Roasted in Mannheim“. © Screenshot

Mannheim. Viele Nutzer der Sozialen Medien kennen Paul Ripke: Der 42-jährige Influencer hat mehr als 809 000 Follower bei Instagram, ist Fotograf im Bereich Mode, Sport, Werbung und Landschaft. Er lebt mit seiner Frau und seinen drei Kindern in Kalifornien. Aktuell ist der gebürtige Heidelberger in der Werbekampagne von der Tourismus Marketing GmbH Baden-Württemberg (TMBW) zu sehen. Dabei besucht er neun „Städte des Südens“: Baden-Baden, Freiburg, Heidelberg, Heilbronn, Karlsruhe, Pforzheim, Stuttgart, Ulm – und Mannheim. Bei der Kooperation mit der Tourismus Stadt Mannheim GmbH ist eine coole Doku entstanden. Seit dem 25. August ist sie auf dem YouTube-Kanal Urlaubsland BW zu sehen.

Von Mural bis Barista Seminar

Ripke fährt gemütlich mit seinem Fahrrad über die Rheinpromenade, passiert den Wasserturm, ein Mural des Open Urban Art Museums „Stadt.Wand.Kunst“ sowie das Barockschloss. „Heute sind wir in Mannheim unterwegs und in Mannheim gibt es ganz viele verrückte Dinge.“

Gesellschaft bekommt er von Helgi Schmid. „Ich zeig dir ein bisschen Mannheim“, sagt der Schauspieler und Wahl-Mannheimer. Dabei fährt Ripke nicht nur an schönen und bekannten Örtlichkeiten der Quadratestadt vorbei, er nimmt mit Schmid unter anderem auch an einem Barista Seminar der Kaffeerösterei Helder & Leeuwen teil. Die Dreharbeiten dazu fanden im Juli statt.

Die Zusammenarbeit mit Influencern und Content Creators ist in Mannheim kein Novum, sondern habe bereits vor drei Jahren begonnen, erzählt Karmen Strahonja. „Mit Influencer-Marketing erreichen wir auf sehr individuelle Weise Menschen, die Mannheim bisher noch wenig kannten“, sagt die Geschäftsführerin der Tourismus Stadt Mannheim GmbH. Denn Tourismusmarketing finde immer häufiger im Internet statt. „Schon mit der ersten Kampagne konnten wir mehr als 40 000 Leserinnen und Leser erreichen, über die Social Media-Kanäle waren es über 270 000 Ansichten.“

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Mit einem modernen Video möchte die Quadratestadt Besucher aus der Region sowie aus anderen deutschen Städten und dem Ausland anlocken. Städtetourismus sei in den vergangenen Jahren immer beliebter geworden. „Für Touristen, die etwa aus Nachbarländern wie Österreich oder den Niederlanden kommen, liegen die vorgestellten Städte alle nah beieinander und sie können sie auf ihrer Reise besuchen“, sagt Strahonja.

Bei der Auswahl der Influencer werde unter anderem darauf geachtet, dass das Portfolio des Bloggers zur Stadt passt. Wichtig sind auch die Zahl der Follower und somit die Reichweite. Zusammen mit einer Agentur haben die neun beteiligten Städte in Baden-Württemberg sich beraten und schließlich Ripke für die Aktion gewonnen. „Er ist sehr beliebt und hat eine große Follower-Zahl“, sagt Strahonja. Zudem komme er aus Heidelberg und kenne die Region. „Die Idee war, verschiedene Städte zu zeigen.“ Dabei hätte jede Kommune die Dramaturgie für ihr Video selbst entwickelt. Unterstützt wurde die Tourismus Stadt Mannheim GmbH zudem von zwei Spezialistinnen für Blogger-Kampagnen und Content-Marketing: Catrin Stoppa von Stoppa Touristik Consulting und Tanja Klindworth von SPANESS Wellbeing work. life. travel, die selbst als Bloggerin tätig ist. Aufgrund der hohen Reichweiten denke man über eine Fortsetzung der Aktivitäten in diesem Bereich nach, sagt Strahonja „Der große Vorteil ist, dass nicht nur unsere Stadtmarke davon profitiert, sondern durch das Tagging und die Verlinkung auch ganz gezielt die beteiligten Mannheimer Orte, Institutionen und touristisch relevanten Angebote.“ Im Herbst werde die nächste Kampagne geplant, sagt Tourismus-Mitarbeiterin Isabel Urich.

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Helgi Schmid als Interviewpartner von Ripke sei gezielt gewählt worden, sagt Strahonja. „Statt einem bekannten Gesicht wollten wir gezielt einen Wahl-Mannheimer zeigen, der freiwillig hergezogen ist.“ Jeder, der hierher zieht, sei sofort Mannheimer. „Das ist die Offenheit und Kultur, für die Mannheim bekannt ist.“

Urbane Großstadt, nette Leute

Im Szeneviertel landen die beiden Männer schließlich im Hafen 49. Zeit für ein persönliches Gespräch. „Warum wohnst du in Mannheim?“, will Ripke wissen. „Was ist cool an Mannheim?“ Schmid erklärt, dass es eine sehr urbane Großstadt ist, dass er die Atmosphäre mag und dort wahnsinnig nette, gut gelaunte Leute leben. „Sie haben eine Direktheit, die aber nicht so hart ist, wie im Norden von Deutschland.“ Für den 36-Jährigen gehören unter anderem die Kunsthalle, die Rheinuferpromanade, das Strandbad, die schönen Läden in der Neckarstadt-Ost und der Schwetzingervorstadt sowie die Alte Feuerwache und das Nationaltheater zu den Top 5. Paul Ripke fasst schließlich zusammen: „Mannheim ist viel mehr als die Quadrate.“

Freie Autorin Kulturredaktion, Lokalredaktion, Wochenende. Schwerpunkte: Bunte Themen, Reisereportagen, Interviews, Musik (von elektronischer Tanzmusik bis Pop), Comedy und Musicals

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