Kommentar Impfpass darf für Ältere nicht ausgedient haben

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Steffen Mack
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Das klingt schon wieder wie ein Stück aus dem Tollhaus. Ab nächstem Mittwoch soll es nicht mehr möglich sein, mit klassischen Impfpässen etwa in Geschäfte, Lokale, Busse und Bahnen oder auf Weihnachtsmärkte zu kommen. Benötigt wird ein digital kontrollierbares Zertifikat, zulässig ist auch ein Papierdokument mit QR-Code. Ein solches lässt sich in Apotheken recht leicht erhalten. Aber speziell für viele Ältere dürfte ein Schock sein, dass ihr vom Hausarzt ausgestellter, etikettierter und abgestempelter Impfpass plötzlich nicht mehr zählen soll.

Gleichwohl ist die Umstellung grundsätzlich richtig. Es kursieren offenbar mittlerweile sehr viele gefälschte Impfpässe, mit denen von Ansteckungen besonders gefährdete und für andere gefährliche Menschen in vermeintlich sichere 2G- und 2Gplus-Bereiche gelangen. Weil Apotheken vor Ausstellung der Zertifikate die Daten mit dem Robert Koch-Institut abgleichen, fallen da Fälschungen meist auf.

Doch so verständlich das Vorhaben ist, geschieht die Umsetzung wieder mal total überhastet. Warum gibt man Senioren, die sich in der digitalen Welt oft noch schwer tun, nicht als Ausnahmeregel Zeit bis Jahresende? Dann könnten sie auch eher ihre Kinder oder Enkel um Hilfe bitten. Und die Apotheken dürften sich für den in den nächsten Tagen zu erwartenden Andrang ganz herzlich in Stuttgart bedanken.

Redaktion Steffen Mack schreibt als Reporter über Mannheimer Themen

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