Hakenkreuz-Schmierereien im Mannheimer Stadtteil Vogelstang

Mannheim. Auf der Vogelstang sind drei nebeneinander stehende Reihenhäuser mit Hakenkreuzen und der Zahl 88 beschmiert worden. Diese steht – nach dem achten Buchstaben im Alphabet – bei Rechtsextremen für „Heil Hitler“. Die Mannheimer Polizei geht dem nach, wie Präsidiumssprecher Michael Klump auf Anfrage bestätigt. Nähere Angaben will er unter Verweis auf laufende Ermittlungen nicht machen.

Dass irgendwer irgendwo ein Hakenkreuz hinkritzelt, kommt in der Großstadt immer wieder mal vor. Für großes Aufsehen sorgte im April 2024 eines, das am Jüdischen Friedhof gesprayt war.

Und Anfang Mai wurden in der Gartenstadt SS-Runen und Parolen wie „Antifa jagen“ geschmiert. Gefragt, ob derartige Vorfälle zunehmen, verweist Klump am Donnerstagvormittag auf die Kriminalstatistik der Mannheimer Polizei 2024.

Doch darin sind keine politisch motivierten Straftaten zu finden. Daraufhin korrigiert sich Klump am Nachmittag: Auskünfte darüber müssten beim Landeskriminalamt erfragt werden. Eine unterjährige Veröffentlichung der Zahlen sei nicht vorgesehen. „Auch einen Trend kann ich Ihnen momentan nicht nennen“, so der Sprecher.

Menschen mit türkischem Migrationshintergrund von Hakenkreuz-Schmierereien in Mannheim betroffen

Auf die Schmierereien aufmerksam gemacht hat den „Mannheimer Morgen“ die SPD Vogelstang. Die stellvertretende Vorsitzende Shirin Ziden berichtet, sie habe nun auf Laternenpfählen ebenfalls frische Hakenkreuze gesehen.

Die Aufregung in dem Stadtteil sei groß, vor allem in den betroffenen Häusern. Einige der Menschen dort hätten einen türkischen Migrationshintergrund. Auch der Ortsvereinsvorsitzende Patrick Hohenecker, sein Vize Heiko Bentz und der SPD-Kreisvorsitzende Stefan Fulst-Blei zeigen sich entsetzt.