Fusion

Grünes Licht für Klinikverbund Mannheim/Heidelberg

Später als erwartet, aber immerhin hat Gesundheitsminister Manne Lucha nun zwei Großkrankenhäusern grünes Licht gegeben. Besonders in Mannheim ist die Freude groß.

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Steffen Mack
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Die Landesregierung hat grünes Licht gegeben für den angedachten Zusammenschluss der Universitätskliniken Heidelberg und Mannheim. © Uwe Anspach/dpa

Stuttgart/Mannheim. Auch Erwartbares kann sehr erleichternd wirken. Etwa Licht am Ende des Tunnels oder ein strahlender Sonnenaufgang nach stockfinsterer Nacht. Nun gilt das für eine Entscheidung des Stuttgarter Gesundheitsministers Manne Lucha vom Mittwoch. Mit ihr hat der Grüne den vor allem in Mannheim ersehnten Verbund des Universitätsklinikums mit der Heidelberger Uniklinik wohl endgültig eingeleitet.

Entsprechend freudig reagiert der Mannheimer Oberbürgermeister. „Damit ist der Weg frei für intensive Schlussverhandlungen über den Verbund“, erklärt Christian Specht. Das Zusammenwachsen der Kliniken werde die medizinische Maximalversorgung für die Region und darüber hinaus weiter verbessern. „Ich danke allen, die an diesem wichtigen Projekt mitarbeiten, und gehe davon aus, dass der Verbund wie von allen Partnern gewünscht zum 1. Januar 2026 starten kann.“

Auch das Land spricht vom Verbund-Start Anfang nächsten Jahres

Das Specht so wichtige Datum wird auch in der Mitteilung aus Stuttgart genannt. Sowohl Lucha als auch Petra Olschowski, die beim Verbund inhaltlich federführende Wissenschaftsministerin, bestätigen ausdrücklich den geplanten Start zu Beginn nächsten Jahres. Der Gesundheitsminister bekräftigt, nun könnten größtmögliche Synergieeffekte erzielt, Schwerpunkte gebildet und Leistungsangebote konzentriert werden. Dazu seien alle Möglichkeiten zum Abbau von Doppelstrukturen auszuschöpfen. Darauf werde sein Haus „ein besonderes Augenmerk legen“.

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Olschowski zeigt sich erleichtert, dass ihr Partei- und Kabinettskollege jetzt den Weg freigemacht hat. „Der Klinikverbund ist eine große Chance für den Gesundheitsstandort Deutschland allgemein und für die weitere Stärkung der Universitätsmedizin in Baden-Württemberg. Er ist eine Voraussetzung dafür, unsere internationale Spitzenstellung zu behaupten.“ Damit könne auch der Universitätsmedizinstandort Mannheim dauerhaft gesichert werden. Jetzt gehe es mit Hochdruck an die Feinabstimmung.

Lauterbachs Reform ermöglichte Luchas Entscheidung

Auch die Mannheimer Abgeordneten reagieren erfreut. In jeweils gemeinsamen Erklärungen begrüßen die Grünen Susanne Aschhoff und Elke Zimmer einen „Meilenstein für die Gesundheitsversorgung“, die Sozialdemokraten Stefan Fulst-Blei und Boris Weirauch sprechen von einem wichtigen Schritt, damit der Verbund endlich gelinge.

Während die beiden Frauen Lucha und Olschowski danken, erinnern die beiden Männer an den Anteil ihres SPD-Genossen Karl Lauterbach. Das im Dezember verabschiedete Krankenhausgesetz des damaligen Bundesgesundheitsministers ermöglichte seinem Landeskollegen, sich über das im Juli 2024 eingelegte Veto des Kartellamts hinwegzusetzen. Der Grüne zeigte sich indes wenig begeistert. Baden-Württemberg erwog sogar eine Klage gegen Lauterbachs Reformpaket, weil es seine Krankenhauslandschaft insgesamt überwiegend benachteiligt sah.

Nun prüfte Luchas Ministerium sehr lange wettbewerbsrechtliche Aspekte. Eigentlich war mit seinem Einverständnis schon deutlich früher gerechnet worden. Aber wie gesagt: Licht am Ende des Tunnels ist nicht weniger willkommen, wenn es länger auf sich warten lässt.

Redaktion Steffen Mack schreibt als Reporter über Mannheimer Themen

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