Mannheim. Unter dem Motto „Mannheim hält zusammen – Alle auf die Straße! Macht mit“ wird Mannheim ab Freitag Schauplatz mehrerer großer und kleiner Demos und Aktionen. Die größten Kundgebungen werden am Samstag erwartet.
„Wähl Liebe“-Demo in Mannheim: „Für Vielfalt und Toleranz“
So startet am 15. Februar um 11.55 Uhr – sinnbildlich um fünf Minuten vor 12 Uhr - die „Wähl Liebe“-Demo im Schlosshof. Sie ist Teil einer bundesweiten Kampagne, die in über 50 Städten stattfindet und ein deutliches Zeichen für Demokratie, Vielfalt und Gleichberechtigung vor der Bundestagswahl setzen will.
„Wir stellen uns klar an die Seite aller Menschen, die hier leben und uns in ihrer Vielfalt bereichern“, so die Organisatoren. Man wolle (Nicht-)Wählerinnen und Wähler dafür gewinnen, bei der Wahl „demokratische Parteien zu wählen, die für Vielfalt, Toleranz und Gleichberechtigung eintreten“. Organisiert haben die Demo Monnem Pride (CSD), Queeres Zentrum, Mannheim sagt Ja!, Queer im Schloss sowie Studio Herrlichkeit.
Demo Mannheim am Alten Messplatz: Akteure aus Kultur und Sozialem reicht es
Am Nachmittag schließt sich um 15 Uhr die Demo „Solidarität statt Privilegien“ am Alten Meßplatz an, wo „Wähl Liebe“ endet. Das Bündnis aus Vertretern des Kultur- und Sozialbereichs protestiert gegen die geplanten Kürzungen im Mannheimer Haushalt für die Jahre 2025/2026. Die Demo setzt sich für den Schutz von Minderheiten, den Erhalt fortschrittlicher Initiativen und das Fördern gesellschaftlicher Vielfalt ein und positioniert sich gegen „reaktionäre Haushaltspolitik“.
Das Bündnis vorab: Kürzungen bei Kultur und Sozialem „betreffen gleichermaßen sowohl etablierte Institutionen als auch freie Initiativen (…). Doch während die großen davon lediglich ins Wanken geraten, ist der Finanzierungswegfall für die jungen Verbünde oftmals existenzbedrohend; gerade auch unter dem Aspekt, dass diese meist keine Lobby haben.“
Demo in Mannheim: „Auffallende Kürzungen bei Minderheiten“
Weiter sei die Vielzahl der von Kürzungen betroffenen freien Träger auffallend: „Es handelt sich dabei um zivilgesellschaftlich getragene Initiativen, welche progressive Inhalte hervorbringen oder solche, die um Anliegen von Minderheiten bemüht sind“, so das Bündnis. „Durch die Kürzungen werden also die Projekte am meisten destabilisiert, die Vielfalt hervorbringen und vor allem für weniger privilegierte Menschen einen Mehrwert haben“, so das Team deutlich. „Wir appellieren an die politischen Vertreterinnen und Vertreter Mannheims, den eingeschlagenen Weg wieder zu verlassen.“
Fridays for Future-Demo auf dem Marktplatz gegen „fahrlässige Politik“
Ergänzend zu diesen Veranstaltungen findet unter dem Zusammenhaltsmotto auch bereits am 14. Februar ein Klimastreik von Fridays for Future ab 16.30 Uhr auf dem Marktplatz statt, um auf die Dringlichkeit des Klimaschutzes aufmerksam zu machen.
„Das Klima-Katastrophenjahr 2024 hat uns brutal vor Augen geführt, was auf dem Spiel steht. Die nächste Bundesregierung darf keine Rückschritte zulassen und muss den Klimaschutz radikal beschleunigen – alles andere wäre fahrlässig.“, sagt Márk Möller von Fridays For Future Mannheim. „Deutschland hat historisch massiv zur Klimakrise beigetragen und steht in der Pflicht, endlich seinen gerechten Anteil zu leisten: Klimaneutralität bis 2035, ohne Ausreden, ohne Verzögerung.“
One Billion Rising – Tanzflashmob an der Feuerwache: „Es reicht!“
Ebenfalls am 14. Februar ruft unter dem Mitmach-Motto die Bewegung One Billion Rising um 18 Uhr zu einem Tanzflashmob vor der Alten Feuerwache auf, um gegen Gewalt an Frauen zu protestieren. „Frauen und solidarische Männer“ sind eingeladen, sich gegen die „grenzenlose Gewalt gegen Frauen* und Mädchen*“ zu erheben. „Allein im Januar 2025 wurden bereits sieben Frauen von ihrem (Ex-)Partner getötet. Wie viele sollen es in diesem Jahr werden?“, so das Bündnis. Bei schlechtem Wetter wird in der Halle getanzt.
Demo gegen „Mist wie Gürtel enger schnallen und mehr arbeiten“
An die Demo am Samstag des Sozialbereichs hängt sich des Weiteren das Mietshäuser Syndikat. Der Veranstalter sagt über die Hauptforderung: „Zwei Prozent Milliardärssteuer ist die kurze, knappe Botschaft, die wir dem ganzen Mist von Einsparungen, den Gürtel enger schnallen, mehr Arbeiten, Schuldenbremse, Leugnen der Klimakrise, fehlender Mittel für den Sozialen Wohnungsbau, einen nennenswerten Aufbau eines städtischen Bodernfonds, zunehmender Verarmung etc. entgegensetzen.“
Free Palestine kündigt Demo für Sonntag in Mannheim an
Unabhängig von „Mannheim hält zusammen – Alle auf die Straße! Macht mit“ hat für Sonntag Free Palestine Mannheim eine Südwest-Großdemo angekündigt. Sie wird in Mannheim mit einem Marsch durch die Stadt Station machen. Ab 15.30 Uhr geht es an der Alten Feuerwache los, teilen die Organisatoren auf Instagram mit.
„Israel hat innerhalb von 15 Monaten über 61.000, Schätzungen zufolge sogar über 400.000, Palästinenser getötet“, schreibt Free Palestine dort. „Israel hat innerhalb von 15 Monaten über 61.000, Schätzungen zufolge sogar über 400.000, Palästinenser getötet“, schreibt Free Palestine dort und kritisiert unter anderem Pläne von Donald Trump zur Zukunft des Gaza-Streifens. Der US-Präsident hatte zuletzt vorgeschlagen, Palästinenser aus dem Gaza-Streifen umzusiedeln und den Landstreifen zur „Riviera des Nahen Osten“ umzuwandeln. „Diese koloniale und menschenverachtende Ideologie können wir nicht akzeptieren. Wir müssen Widerstand leisten!“, schreibt Free Palestine auf Sozialen Medien.
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