Mannheim. Mehrere Tausend Menschen sind seit Samstagmittag in Mannheim bei Demonstrationen auf der Straße. Den Auftakt machte der Protestzug „Wähl Liebe“ vom Mannheimer Schlosshof zum Alten Meßplatz. In Heidelberg wurde unter dem Titel „Kein Schritt nach Rechts“ protestiert.
In Mannheim sind die Straßen am Samstag gut gefüllt, viele Teilnehmerinnen und Teilnehmer tragen Regenbogenflaggen. Laut Polizei waren daran rund 2000 Menschen beteiligt. Die Organisatoren sprachen bei der Abschlusskundgebung von rund 4000 Menschen.
„Wähl Liebe“ ist Teil einer bundesweiten Kampagne, die in mehr als 50 Städten stattfindet. Der Beginn der Demo für Demokratie, Vielfalt und Gleichberechtigung vor der Bundestagswahl am 23. Februar war am Samstag um 11.55 Uhr - also sinnbildlich um fünf vor zwölf. Organisiert haben die Demo Monnem Pride (CSD), Queeres Zentrum, Mannheim sagt Ja!, Queer im Schloss sowie Studio Herrlichkeit.
„Wir stellen uns klar an die Seite aller Menschen, die hier leben und uns in ihrer Vielfalt bereichern“, so die Organisatoren vor der Veranstaltung. Man wolle (Nicht-)Wählerinnen und Wähler dafür gewinnen, bei der Wahl „demokratische Parteien zu wählen, die für Vielfalt, Toleranz und Gleichberechtigung eintreten“.
Breites Bündnis rief zur Demo in Heidelberg auf
In Heidelberg begann die Demonstration um 15 Uhr an der Schwanenteichanlage. Die Menschen zogen ebenfalls mit bunten Plakaten bestückt zur Abschlusskundgebung am Universitätsplatz. Aufgerufen hatte eigenen Angaben zufolge ein Bündnis von mehr als 100 Parteien, Vereinen, Institutionen und Einzelpersonen in Kooperation mit dem Queerfeministische Kollektiv Heidelberg. „Das Bündnis möchte damit vor der Bundestagswahl 2025 ein Zeichen gegen den stetig zunehmenden Rechtsruck in der Gesellschaft setzen, und sich gleichzeitig mit Geflüchteten und Menschen mit Migrationshintergrund solidarisieren“, hieß es in dem Aufruf.
Der Protestzug von „Wähl Liebe“ in Mannheim endet am Alten Meßplatz, wo sich um 15 Uhr die Demo „Solidarität statt Privilegien“ anschloss. Das Bündnis aus Vertretern des Kultur- und Sozialbereichs protestierte gegen die geplanten Kürzungen im Mannheimer Haushalt für die Jahre 2025/2026.
Protest gegen Kürzungen im Sozialbereich und bei der Kultur in Mannheim
Die Demo setzte sich für den Schutz von Minderheiten, den Erhalt fortschrittlicher Initiativen und das Fördern gesellschaftlicher Vielfalt ein und positioniert sich gegen „reaktionäre Haushaltspolitik“. Teil der Kundgebung am Alten Meßplatz wird auch das „Mietshäuser Syndikat“ sein, das sich unter anderem für eine Milliardärssteuer einsetzt.
Die Polizei war am Samstag allerdings nicht nur wegen der Demonstrationen gefordert. Auch das Heimspiel des SV Waldhof gegen Hansa Rostock um 14 Uhr bindet Kräfte. Rund um den Hauptbahnhof war die Polizei bei der Anreise der Fans mit einem Großaufgebot im Einsatz.
Unabhängig davon hat für Sonntag Free Palestine Mannheim eine Südwest-Großdemo angekündigt. Sie wird in Mannheim mit einem Marsch durch die Stadt Station machen. Ab 15.30 Uhr geht es an der Alten Feuerwache los, teilen die Organisatoren auf Instagram mit.
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