Soziales

Eric aus Ecuador erneut in Mannheim operiert

Eric ist vor zwei Jahrzehnten als kleiner Junge in Mannheim operiert worden. Eine Familie hatte ihn aus Ecuador in die Quadratestadt geholt. Nun war erneut ein Eingriff nötig

Von 
Waltraud Krsch-Mayer
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Erick Jativa mit seiner Mutter Jeimy Montalvo und dem Ehepaar Kaltenmaier (Gerd und Margit). © Christoph Blüthner

Mannheim. „Eric übersteht dritte Spezial-OP“ titelte der „MM“ vor knapp sechs Jahren. Jetzt ist der junge Mann aus Ecuador erneut wegen einer bedrohlichen Engstelle in den Harnwegen im Mannheimer Uni-Klinikum unter das Messer gekommen.

Auch diesen aufwändigen Eingriff haben Spenden und das Engagement eines pensionierten Lehrer-Ehepaars aus der Gartenstadt ermöglicht. Zwei Jahrzehnte ist es her, dass Margit und Gerd Kaltenmaier bei einer Reise durch Ecuador eher zufällig Eric und dessen Familie kennengelernt haben. Das Schicksal des damals kleinen Buben sollte das Paar nicht mehr loslassen. Anders als Zwillingsbruder Steaven ist Eric mit Darmproblemen und einem geschlossenen After auf die Welt gekommen. Bei chirurgischen Eingriffen ist sein Harnleiter verletzt worden - mit lebensbedrohlichen Folgen.

Benefizveranstaltungen organisiert

Die Kaltenmaiers holten die verzweifelte und wegen angehäufter Klinikkosten verschuldete Familie nach Mannheim und organisierten für Erics Behandlung Benefizveranstaltungen, über die der „MM“ berichtete. Am Uni-Klinikum gelang es dem damaligen Chef-Urologen Peter Alken und einer spezialisierten Kollegin aus Hamburg, einen Harntransportweg aus Mundschleimhaut zu rekonstruieren. Als 2015 bei einer Kontrolluntersuchung eine bedrohliche Engstelle entdeckt wurde, musste Eric noch einmal im Uni-Klinikum operiert worden. Vier Jahre später hat Raimund Stein, UMM-Spezialist für Kinder- und Jugendurologie sowie plastisch-rekonstruktive Urologie, erneut eine Einengung in der Harnleiter beseitigt - während einer mehrstündiges OP mit modellierendem Wiederaufbau.

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Damals zeigte sich Zentrumsleiter Stein zuversichtlich, dass der Eingriff zehn Jahre halten könnte - jedenfalls ging er von einer 80-prozentigen Chance aus. Es sollte anders kommen. Eric, der inzwischen eine Ausbildung als Krankenpfleger absolviert hat, benötigte erneut eine Spezial-OP, die in seinem Heimat-Hospital nicht möglich ist. Der junge Mann flog Anfang Dezember ein weiteres Mal mit seiner Mutter nach Deutschland. Erneut bieten die Kaltenmaiers, inzwischen quasi „Zweit-Großeltern“, ein Gastquartier.

Für einen riesigen Schrecken sorgte, dass nach der OP, die UMM-Spezialist Stein mit seinem Team ausführte, eine Entzündung mit Fieber auftrat, weshalb Eric eine Woche länger als geplant stationär im Klinikum betreut werden musste. Inzwischen ist er wieder entlassen, muss aber strikte Bettruhe einhalten. Sowohl die Gastfamilie wie die Angehörigen, die inzwischen eine enge Freundschaft verbindet, hoffen inständig, dass die OP-Kontrolle keine Überraschungen bringt und am 22. Dezember die Fäden gezogen werden können. Damit Eric und seine Mutter wie geplant am 25. Dezember nach Ecuador zurück fliegen können. Sorgen bereitet den Kaltenmaiers das „rapide schrumpfende“ Spendenkonto. Schließlich gilt es neben der OP eine stationäre Klinikum-Woche länger als geplant zu finanzieren. Margit Kaltenmaier zeigt sich zuversichtlich, dass es auch weiterhin Menschen gibt, die Erics Behandlung unterstützen. „Für ihn sind die Operationen im Klinikum die einzige Chance auf eine Zukunft.“ Die Spenden laufen über die Katholische Kirchengemeinde St. Elisabeth. IBAN: DE 30 6706 0031 0032 810187 beim Kreditinstitut Volksbank Sandhofen. Kennwort „Eric“ angeben.

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