Medizin - Erneuter Eingriff an den Harnwegen des 20-Jährigen aus Ecuador am Universitätsklinikum soll zehn Jahre halten

Eric übersteht dritte Spezial-OP

Von 
Waltraud Kirch-Mayer
Lesedauer: 
Mit seiner Mutter Jeimy Jativa (v.l.) ist Eric aus Ecuador wieder bei Margit und Gerd Kaltenmaier in der Gartenstadt zu Gast. © Rittelmann

Nachdem Eric wieder zuhause in Ecuador ist, beginnt ein neues Kapitel in seinem Leben: die Ausbildung zum Krankenpfleger. Dass dies möglich ist, verdankt der 20-Jährige einer erneuten Spezial-OP der Harnwege an der Universitätsmedizin Mannheim (UMM). Auch dieser Eingriff ist mit Spenden finanziert worden.

„Eric ist ein geduldiger Patient mit ganz viel Zuversicht “, erzählen Margit und Gerd Kaltenmaier. Das inzwischen pensionierte Lehrer-Ehepaar aus der Gartenstadt hat Eric und dessen Familie eher zufällig 2003 bei einer Reise durch Ecuador kennengelernt. Sein Schicksal ließ die Kaltenmaiers nicht mehr los.

Problematische Engstellen

Anders als Zwillingsbruder Steaven ist Eric mit Darmproblemen und einem geschlossenen After auf die Welt gekommen. Bei chirurgischen Eingriffen ist sein Harnleiter verletzt worden – mit lebensbedrohlichen Folgen. Die Kaltenmaiers holten die verzweifelte und wegen angehäufter Klinikkosten verschuldete Familie nach Mannheim und organisierten Benefizveranstaltungen – „die Anteilnahme war überwältigend“ (wir berichteten). Am Uni-Klinikum gelang es dem damaligen Chef-Urologen Peter Alken und einer spezialisierten Kollegin aus Hamburg, einen Harntransportweg aus Mundschleimhaut zu rekonstruieren. Als 2015 eine Engstelle zu schaffen machte, wurde Eric noch einmal im Uni-Klinikum operiert worden.

In all den Jahren hat sich zwischen den beiden Familien eine enge Freundschaft entwickelt, sind die Sprachbarrieren überwunden. „Wir sind so richtig zusammengewachsen und fühlen uns als Großeltern für Eric und Steaven.“ Als die Zwillingsbrüder im vergangenen Sommer in Ecuador die Schule abschlossen, luden sie die Kaltenmaiers zu einer Deutschland-Reise ein, die auch für eine Kontrolle genutzt werden sollte. Dabei stellte Raimund Stein, UMM-Spezialist für Kinder- und Jugendurologie sowie plastisch-rekonstruktive Urologie, erneut eine problematische Engstelle fest. Eine weitere Operation erwies sich als unerlässlich. Die mehrstündige OP mit modellierendem Wiederaufbau erfolgte vor einem Monat.

„Die Chance, dass der Eingriff die nächsten zehn Jahre hält, sehe ich bei 80 Prozent“, kommentiert Klinikdirektor Stein zuversichtlich. Allerdings erlebte Eric vor seinem Abflug noch einen riesigen Schrecken, als ihn plötzlich heftige Schmerzen in der Bauchregion attackierten – aber die hatten nichts mit der Operation zu tun, wie Kontrolluntersuchungen im Klinikum ergaben.

Noch können Margit und Gerd Kaltenmaier über das Spendenkonto für Eric, das immer wieder mit Erlösen von Basaren und Aktionen gefüllt wird, notwendige Ausgaben für Behandlung, Nachsorge wie auch Flüge finanzieren. „Das Geld nimmt aber rasant ab“, sagen sie. Die UMM, so Sprecher Dirk Schuhmann, unterstützt Eric, indem das Universitätsklinikum statt des für ausländische Privat-Patienten üblichen Satzes jene Fallpauschale abrechnet, die für gesetzliche Kassen gilt. „Und Professor Stein verlangt keinen Extra-Euro.“

Spendenkonto

  • Damit Erics medizinische Betreuung (besonders bei Komplikation) auch zukünftig gesichert ist, haben die Kaltenmaiers ein Spendenkonto eingerichtet.
  • Spenden laufen über die Katholische Kirchengemeinde St. Elisabeth.
  • Die IBAN lautet DE 30 6706 0031 0032 810187 bei der Volksbank Sandhofen. Als Kennwort soll „Eric“ angegeben werden. 

Copyright © 2025 Mannheimer Morgen