Mannheim. Die letzte offene Frage in der Wahlnacht ist eine sehr wichtige gewesen. Wäre das Bündnis Sahra Wagenknecht (BSW) nicht ganz knapp an der Fünf-Prozent-Hürde gescheitert, hätten Union und SPD im Bundestag keine ausreichende Mehrheit. Dafür müssten dann die Grünen mit ins Boot. Erst mitten in der Nacht verkündete die Bundeswahlleiterin das vorläufige amtliche Endergebnis mit 4,97 Prozent fürs BSW. Zuvor musste sie abwarten, bis nach halb zwei auch der letzte deutsche Wahlkreis seine Zahlen gemeldet hatte. Das war Mannheim.
Zu den vielen politisch Interessierten, die sehnlich warteten, gehört Julien Ferrat. Der Einzelstadtrat der von ihm gegründeten Wählerinitiative „Die Mannheimer“ wundert sich nun, die hiesigen Zahlen seien von der Stadt am Sonntag doch schon kurz nach 23 Uhr bekannt gegeben worden. Offensichtlich habe es dann bei der Übermittlung an die Bundeswahlleiterin eine Panne gegeben. „Ganz Deutschland musste auf Mannheim warten, um das vorläufige Endergebnis zu erfahren“, kritisiert Ferrat. „Das muss bei der nächsten Wahl besser laufen.“
Stadt: Nur zwei Minuten langsamer als Vorletzter
Auf Anfrage teilt Stadtsprecherin Christina Grasnick am Montagmittag dazu mit, am Wahlabend sei man selbstverständlich bemüht gewesen, möglichst schnell das vorläufige amtliche Endergebnis für Mannheim zu verkünden. Als das kurz nach 23 Uhr geschehen sei, seien die Arbeiten im städtischen Wahlbüro und der Austausch mit der Landeswahlleitung allerdings noch lange nicht abgeschlossen gewesen. „In diesem konkreten Fall gab es noch Abstimmungsbedarf, bei dem auch spät in der Nacht noch Mitarbeitende des Wahlbüros im Einsatz waren, um Formalien zu klären.“
Grasnick verweist zudem darauf, dass nicht nur auf die hiesigen Zahlen lange gewartet werden musste. Die gingen laut der Liste auf der Homepage der Bundeswahlleiterin um 01.33 Uhr ein. Flensburg/Schleswig war nur zweieinhalb Minuten schneller, Viersen 16,5 Minuten. Mannheim hat Deutschland also nur wenig Schlaf gekostet.
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