Nationaltheater

Ein Ehrenplatz: Wie das Nationaltheater Mannheim Robert Frank würdigt

Er ist eine lebende Legende, hieß es: Fast 30 Jahre war Robert Frank Erster Konzertmeister. Nun gab es ihm zu Ehren ein besonderes Konzert - und noch viel mehr.

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Peter W. Ragge
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Besondere Ehrung: v.l. Albrecht Puhlmann, Robert Frank und Monika Kulczinski beim Konzert des Richard-Wagner-Verbands in der Pfingstbergkirche. © PIX-Sportfotos

Mannheim. Fast 30 Jahre am ersten Pult des Nationaltheaterorchesters, zudem 15 Jahre Mitglied des Festspielorchesters in Bayreuth – so viele Verdienste wie Robert Frank hat kaum jemand um das Nationaltheater und seinen Klang. „Er ist schon eine Legende zu Lebzeiten“, sagt Albrecht Puhlmann, der Opernintendant, über den langjährigen Ersten Konzertmeister. Nun ist er mit einem Konzert des Richard-Wagner-Verbandes in der Pfingstbergkirche geehrt und dabei vom Theater ausgezeichnet worden.

Weshalb Robert Frank immer ein Ehrenplatz am Nationaltheater Mannheim haben wird

Frank war im Frühjahr 70 Jahre alt geworden. Nachdem er eine schwere Krankheit „wie durch ein Wunder“, so Puhlmann, überstanden hatte, spielt der Violinist wieder in zahlreichen Ensembles und ist auch immer gerne für Benefizveranstaltungen zu haben. „Generalmusikdirektoren kommen und gehen“, so Puhlmann über den häufigen Wechsel bei den Dirigenten, doch Robert Frank habe als Erster Konzertmeister enorm viel für das Orchester geleistet. „Er hatte und hat eine Vorbildfunktion“, so Puhlmann: „Alle schätzen, was Sie für das Nationaltheater getan haben und weiter tun“, so der Intendant.

Daher werde Robert Frank „immer einen Ehrenplatz bei uns haben“, betonte Puhlmann. In der Oper am Luisenpark ist das in Reihe 7 der Platz 20, und nach der Rückkehr an den Goetheplatz werde Frank auch im dortigen Opernhaus auf Dauer ein Platz reserviert. „Das ist unsere Ehrerbietung aus vollstem Herzen“, überreichte Puhlmann ihm eine kleine Skulptur mit einem Stuhl und einer Violine als Symbol.

Gefertigt hatte sie Monika Kulczinski, die Vorsitzende des Richard Wagner-Verbandes. Mit Robert Frank verbinde den Verband „eine langjährige, gute Zusammenarbeit und stabile Freundschaft“. Schließlich habe Frank Mannheim auch lange in Bayreuth repräsentiert, hob Kulczinski hervor. Gerne richtete der Verband daher Robert Frank zu Ehren ein Konzert in der Pfngstbergkirche aus – mit Georg Metz am Flügel, Susanne und Stephanie Phieler, Michael Steinmann und Johannes Dölger an den Streichinstrumenten und natürlich Robert Frank am ersten Pult.

„Die Pfingstbergphilharmonie“ nannte Kulturbürgermeister Thorsten Riehle voller Anerkennung dieses Ensemble. Die Ehrung für Robert Frank sei „hochverdient“, bekräftigte Riehle: „Er ist ein toller Mensch, ein toller Musiker“, drückte der Bürgermeister „großen Respekt und Hochachtung“ für den aus dem Saarland stammenden Violinisten aus, der „längst ein Mannheimer ehrenhalber“ geworden sei.

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Er lobte aber auch das ehrenamtliche Engagement des Richard-Wagner-Verbands. „Was Ihr hier auf die Beine stellt, ist Wahnsinn, das ist großartig“, so Riehle zu den Konzerten des Verbands. In einer Situation, in der wegen finanzieller Zwänge Kultur manchmal als verzichtbar bezeichnet werde, „beweisen Sie das Gegenteil“, sagte er mit Blick auf die vollbesetzte Kirche.

In ihr boten die Musiker und Solisten des Nationaltheaters „einfach schöne Musik“, wie Pfarrer Hansjörg Jörger in seiner Begrüßung sagte. Estelle Kruger, Seungee Kho, Sungmin Song, Leo Jaewan Jung und der mit dem Bloomaulorden ausgezeichnete Bariton Joachim Goltz begeisterten die Zuhörer mit beliebten Duetten und Arien aus Oper und Operette.

Redaktion Chefreporter

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