Rhein-Neckar. „Zwei Tote und drei Schwerverletzte nach Verkehrsunfall“, „Horror-Unfall: Frau stirbt bei Frontal-Crash“, „Mannheim: Rund 110 000 Euro Schaden bei Raser-Unfall“: Immer wieder dominieren sogenannte Raserunfälle die Schlagzeilen, auch in Mannheim und der Rhein-Neckar-Region. Hier eine Übersicht der Fälle aus den vergangenen Jahren.
Juni 2024: Überholmanöver auf B 36 kostet ein Menschenleben
Eine 43-jährige Frau stirbt bei einem schweren Unfall infolge eines Überholmanövers. Der Unfallverursacher, ein 51-jähriger Mann, ist in einem VW Passat mit überhöhter Geschwindigkeit im Baustellenbereich unterwegs und kollidiert mit mehreren Fahrzeugen. Zwei Personen werden schwer verletzt, weitere leicht. Die Staatsanwaltschaft hat bei bei der Schwurgerichtskammer des Landgerichts Mannheim eine Antragsschrift im Sicherungsverfahren eingereicht. Sie strebt die dauerhafte Unterbringung des Mannes in der Psychiatrie an.
Juni 2024: Raser auf der B 45 bei Sinsheim entkommt der Polizei
Ein Raser wird bei regennasser Fahrbahn mit über 160 km/h auf der B 45 in einem Audi S5 Sportback gesichtet. Trotz gefährlicher Überholmanöver entkommt er der Polizei, die die Verfolgung schließlich aus Sicherheitsgründen abbrechen muss. In der Spitze fährt das Auto über 160 km/h bei einer zulässigen Höchstgeschwindigkeit von 100 km/h.
Mai 2024: Verfolgungsjagd auf der A 656
Ein 43-jähriger Autofahrer flüchtet vor der Polizei, verliert in einer Baustelle bei Plankstadt (Rhein-Neckar-Kreis) die Kontrolle über sein Auto und prallt gegen einen Bagger. Sowohl der Fahrer als auch sein Beifahrer werden verletzt ins Krankenhaus gebracht. Und es wurde bekannt: Der Fahrer wurde per Haftbefehl gesucht. Er muss sich nun mehreren Anklagen stellen.
April 2024: Zwei Schwerverletzte nach Unfall im Rhein-Neckar-Kreis
Ein 19-jähriger Autofahrer verliert auf der K 4170 zwischen Dielheim und Rauenberg (Rhein-Neckar-Kreis) die Kontrolle über seinen VW Golf und stößt frontal mit einem Seat zusammen. Beide Fahrer werden schwer verletzt, der Unfallverursacher muss per Hubschrauber ins Krankenhaus gebracht werden. Der Sachschaden beträgt über 60.000 Euro.
März 2024 - Unfall in Walldorf
Im März 2024 rast ein 20-Jähriger mit einem 300 PS starken 7er-BMW durch Walldorf, verliert die Kontrolle über sein Auto, überfährt die Mittelinsel eines Kreisverkehrs und kollidiert schließlich mit einem VW, dann prallt er gegen nach Angaben der Polizei gegen eine Hauswand. Beide Fahrer werden verletzt, es entsteht laut Polizei ein Sachschaden von rund 200 000 Euro - unter anderem an den beiden Fahrzeugen und dem Gebäude. Der 20-jährige Unfallverursacher soll Medienberichten zufolge Mitglied der Autoposer-Szene in Walldorf sein. Bei der Heidelberger Staatsanwaltschaft ist nun ein Ermittlungsverfahren wegen Gefährdung des Straßenverkehrs anhängig, teilte der Sprecher der Justizbehörde mit.
Mai 2023: Mann prügelt auf der A 65 nach Unfall auf Frau ein
Auf der A 65 verursacht ein Mann im Mai 2023 einen schweren Unfall. Im Anschluss steigt er aus seinem Auto und prügelt am Autobahnrand auf seine Freundin ein. Das Landgericht Frankenthal verurteilt den 24 Jahre alten Unfallfahrer zu drei Jahren und vier Monaten Haft wegen vorsätzlicher Gefährdung des Straßenverkehrs, Fahrerflucht und mehrfacher Körperverletzung.
Februar 2023: Hoher Sachschaden nach Raserunfall in Mannheim
Ein 22-Jähriger verursacht laut Polizei bei einem illegalen Autorennen einen Unfall mit hohem Schaden. Der Fahrer verliert im Mannheimer Stadtteil Neckarstadt die Kontrolle über sein hochmotorisiertes Auto und kommt von der Straße ab. Er beschädigt eine Werbetafel, eine Packstation und eine Tankstelle. Der Mann bleibt nach Polizeiangaben unverletzt. Der Schaden beträgt den Angaben der Polizei zufolge rund 110.000 Euro.
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Im True-Crime-Podcast "Verbrechen im Quadrat" taucht Gerichts- und Kriminalreporterin Agnes Polewka in wahre Kriminalfälle ein, die Mannheim und die Rhein-Neckar-Region erschüttert haben.
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Juli 2022: Drei Verletzte bei Unfall in Haßloch
Ein 43-jähriger Raser verursacht im Juli 2022 im vorderpfälzischen Haßloch einen Unfall mit einem Wohnmobil, bei dem drei Menschen leicht verletzt werden. Zudem entsteht ein Sachschaden in Höhe von rund. 70 000 Euro. Laut Polizei war an der Unfallstelle eine Bremsspur von 120 Metern zu erkennen. Ersten Schätzungen der Polizei nach dürfte der Raser mit rund 150 Stundenkilometern unterwegs gewesen sein - in der 50er-Zone. Der Fahrer stand laut Polizei unter Drogeneinfluss
Juli 2021 - Verfolgungsjagd mit mehreren Unfällen
Ein Raser verursacht im Juli 2021 mehrere Unfälle in der Rhein-Neckar-Region. Beamten fällt er auf, weil er viel zu schnell unterwegs ist. Eine Überprüfung der Kennzeichen ergibt, dass diese entwendet wurden. Zwischen Schriesheim und Weinheim versuchen Beamte den Mann aus dem Verkehr entziehen, doch dieser gibt laut Polizei unvermittelt Gas. Ein Beamter und eine Fußgängerin können sich nur durch beherzte Sprünge in Sicherheit bringen. Der Raser verliert nach Angaben der Polizei schließlich in einer Kurve die Kontrolle über den BWM und prallte gegen ein Brückengeländer. Wie die Polizei mitteilt, besaß der 23-Jährige keine Fahrerlaubnis und wurde mit einem Haftbefehl gesucht. Auch soll das Fahrzeug nicht zugelassen gewesen sein.
September 2020: Drei Menschen sterben bei Weisenheim am Berg
In Weisenheim am Berg (Kreis Bad Dürkheim), ereignet sich im September ein besonders schwerer Unfall, bei dem am 19. September 2020 drei Menschen sterben, darunter ein kleiner Junge. Ein 28-jähriger Jaguar-Fahrer (Jaguar XF) verliert auf der K 1 in einer Kurve die Kontrolle über seinen Wagen. Der Jaguar-Fahrer wird vor dem Landgericht Frankenthal zu drei Jahren und sechs Monaten wegen fahrlässiger Tötung in drei Fällen und vorsätzlicher Gefährdung des Straßenverkehrs verurteilt. Außerdem verhängt die Kammer eine zweijährige Führerscheinsperre.
Juli 2019 - Zwei Tote und mehrere Verletzte auf der B 44
Bei einem Unfall auf der B 44 zwischen Lampertheim und Mannheim-Sandhofen, kommen im Juli 2019 zwei Männer bei einem Unfall ums Leben, ein dritter wird schwer verletzt und leidet bis heute unter schweren körperlichen und geistigen Folgeschäden. Der damals 20-jährige Unfallfahrer aus Bobenheim-Roxheim (Rhein-Pfalz-Kreis) ist mit drei Freunden und einem Angehörigen im BMW seines Vaters unterwegs. Zunächst wird der Unfallfahrer durch einen Strafbefehl am Amtsgericht Frankenthal zu sechs Monaten Haft auf Bewährung verurteilt, obwohl eine Verurteilung dieser Art bei Heranwachsenden (Personen unter 21 Jahren) unzulässig ist. Videos, die frühere Raserfahrten des Angeklagten zeigen, führten zur Wiederaufnahme des Verfahrens. Im Dezember 2023 wird der Fahrer vor dem Landgericht Landau zu einer vierjährigen Jugendstrafe wegen eines verbotenen Autorennens mit Todesfolge sowie Körperverletzung mit Todesfolge verurteilt. Die Verteidigung legt Revision ein.
Dezember 2018: Eine Tote am Autorastplatz Fuchsbuckel
Im Dezember 2018 ereignet sich ein tragischer Unfall auf dem Autobahnparkplatz Fuchsbuckel nahe Heppenheim, bei dem eine 39 Jahre Frau ums Leben kommt und ihr zehnjähriger Sohn schwer verletzt wird. Ein damals 19-jähriger Autofahrer flieht auf der A5 vor der Polizei und rast mit über 100 Stundenkilometern auf den Parkplatz.
Dort stößt er frontal mit dem parkenden Auto der Familie aus Düsseldorf zusammen. Der Vater, der sich zum Unfallzeitpunkt außerhalb des Fahrzeugs befindet, erleidet einen Schock. Das Landgericht Darmstadt verurteilte den jungen Mann rund zehn Monate nach dem Unfall zu einer Jugendstrafe von sechs Jahren und vier Monaten. Die Richter bewerteten die Tat als Mord.
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