32 000 Pappbecher pro Tag allein in Mannheim – 32 000 Mal schwer zu entsorgender Müll. Einfach zu viel, finden Stadt, Werbegemeinschaft, Klimaschutz-Agentur und Bürger- und Gewerbeverein Östliche Innenstadt. Sie haben daher die Kampagne „Bleib deinem Becher treu“ ins Leben gerufen. Ab heute soll der „Mannheim-Becher“, ein Mehrweg-Trinkgefäß, der umweltfeindlichen Müllflut den Kampf ansagen. Wir erklären, wie das System funktioniert.
Was genau ist der „Mannheim-Becher“ und was kostet er?
Der Becher ist aus recycelbarem Kunststoff, in Deutschland hergestellt, isolierend und bei Temperaturen bis zu 95 Grad selbst in Industriespülmaschinen zu reinigen. Dabei soll er bis zu 1000 Spülgänge überstehen. Der Becher kostet vier Euro, hat eine keramik-ähnliche Anmutung und ist mit Silhouetten bekannter Bauwerke aus der Region – unter anderem dem Wasserturm und dem Heidelberger Schloss – bedruckt.
Wo kann man den „Mannheim-Becher“ kaufen?
Kaffeefreunde können ihn in 25 Bäckerei-Filialen, Cafés, Schnellrestaurants, Läden und Kioske in Mannheim kaufen, eine Liste dieser Verkaufstellen haben wir auf dieser Seite angefügt.
Wo kann man den Becher überall befüllen lassen?
Mittlerweile ist das bereits in 45 Betrieben möglich, dabei sind Filialen der Bäckereien Görtz und Grimminger sowie Cafés. Und es sollen noch mehr dazukommen, wie Caroline Golly von der Klimaschutzagentur weiß, die die Becher-Kampagne zusammen mit Agnes Schönfelder von der Stadt betreut: „Beinahe täglich fragen Interessenten an, das Projekt hatte praktisch vom Start weg große Strahlkraft.“
Wie funktioniert das System?
In 45 teilnehmenden Bäckerei-Filialen, Cafés, Schnellrestaurants, Läden oder Kioske kann man seinen – sauberen – „Mannheim-Becher“ oder einen anderen eigenen Mehrwegbehälter mit Kaffee befüllen lassen. 25 dieser Betriebe schenken nicht nur ein, es gibt den Becher dort auch direkt im Café, der Filiale oder dem Laden zu kaufen. Dazu kommen drei weitere Verkaufsstellen, bei denen man allerdings keinen Kaffee ausgeschenkt bekommt. In unserer nebenstehenden Liste führen wir jeweils auf, wer nur befüllt, wer befüllt und verkauft und wo der Becher nur verkauft wird.
Kann man als Kaffeekunde den gebrauchten Becher auch eintauschen?
Ja, das ist in fünf der teilnehmenden Betriebe möglich und funktioniert recht einfach. Man gibt seinen gebrauchten „Mannheim-Becher“ ab und bekommt dafür eine Pfandmarke, die etwa so groß ist wie ein Einkaufswagen-Chip. Diese kann man dann, wann immer man will, in einem der fünf Betriebe wieder gegen einen – dann gespülten – „Mannheim-Becher“ eintauschen.
Haben die Organisatoren die Hoffnung, dass sich mit der Zeit mehr Betriebe an diesem Pfandsystem beteiligen?
Caroline Golly von der Klimaschutzagentur ist da sehr zuversichtlich: „Ganz klar ja, diese Hoffnung haben wir. Dieses System mit dem Pfand ist ja das praktischste für den Verbraucher.“ Zum Start habe man den beteiligten Unternehmen allerdings noch die größtmögliche Flexibilität zugestanden, „sie konnten auch erst mal niederschwellig nur mit dem Befüllen einsteigen“. Dass es jedoch bereits mehrere neue Interessenten gibt, die das Pfand-System mittragen möchten, sei ein „vielversprechendes Signal“, sagt die Klimaschutz-Expertin.
Was versprechen sich die Projektpartner von der Einführung des „Mannheim-Bechers“?
In Zahlen zu beziffern sei das zunächst nicht, sagt Lutz Pauels von der Werbegemeinschaft. „Für uns ist das im doppelten Sinne ein Aufbruch-Signal: Einmal tut man etwas für den Klimaschutz, zum anderen trägt der Becher dazu bei, dass die Stadt sauberer wird“. Je weniger Pappbecher weggeworfen würden, desto mehr reduzierten sich die Müllmengen. „Und damit natürlich auch die Fahrten der Müllabfuhr“, gibt Caroline Golly zu bedenken: „Die Wegwerf-Becher knüllt ja keiner zusammen, sie füllen vom Volumen her recht schnell einen Müllbehälter auf der Straße. Und wenn der voll ist, muss das Müllauto anrücken.“ Für sie ist daher „jeder Pappbecher weniger schon ein Erfolg“.
Wann geht der Becher offiziell an den Start?
Heute um 14 Uhr, und zwar mit einer großen Aktion auf dem Münzplatz zwischen Q6 und Q7. Dabei gibt es Aktionen und Angebote rund um das Thema Mehrwegbecher und natürlich um den Kaffee. Im Stadtquartier ist zudem eine Ausstellung über das Heißgetränk zu sehen, eine Verkostung rundet das Programm ab.
Sie machen mit
Hier kann man den Becher kaufen, befüllen lassen und gegen eine Pfandmarke abgeben
Boland’s (O4,1)
Café Brue (Q7,27)
Helder & Leeuwen Café (N3,15)
Pralissimo Rinderspacher (P7,24)
Stullenküche (Q6,3)
Hier kann man den Becher kaufen und befüllen lassen
Bäckerei Görtz (REWE S6)
Bäckerei Görtz (REWE Q/Q7)
Bäckerei Görtz (Mallaustraße 49)
Bäckerei Görtz
(Willy-Brandt-Platz 1-3,
Hauptbahnhof)
Bäckerei Görtz
(Frankenthaler Straße 85)
Baguetterie La Toulonnaise (N4,1)
Café L3 (L3,9)
Grimminger-Filiale (H1,16-17)
Grimminger-Filiale ((O2,1-10)
Grimminger-Filiale (P7,20-23)
Grimminger-Filiale (P3,4-5)
Kasim’s – Der Kaffee-Profi (O1,1)
Kasim’s – Der Kaffee-Profi (Willy-Brandt-Platz, Hauptbahnhof)
Fontanella (O4,5)
Fontanella (O2,1)
Fontanella Intermezzo
(Q6/Q7, Münzplatz)
Hier kann man den Becher befüllen lassen
Görtz (Feldbergstraße 88)
Görtz (Carl-Benz-Straße 59)
Görtz (Lange Rötterstraße 16)
Görtz (Friedrichstraße 13)
Görtz (Neckarauerstraße 126)
Görtz (Rheingoldstraße 18)
Görtz (Relaisstrstraße 43
Görtz (Vogesenstraße 10)
Görtz Gotenstraße 12)
Görtz (Hauptstraße 94)
Görtz Hanauer Straße 25)
Görtz (Speckweg 91)
Görtz (Waldstraße 2)
Görtz (Amselstraße 10)
Görtz (Schönauer Straße 1)
Görtz (Sonderburger Straße 10)
Basic Bio-Supermarkt (B1,3-5)
Café CaT (O3,1)
Bürgercafé im GBG-Mietertreff (Zellerstraße 41)
Nebeniuskiosk
(Nebeniusstraße 10)
Starbucks (O7,18a)
McDonalds (O7,15)
McDonalds (Mittelstraße 12)
McDonalds
(Neckarauer Straße 58-60)
Hier kann man den Becher nur kaufen
Helder & Leeuwen
Kaffeerösterei (Q5,6-8)
Tourist Information Mannheim (Willy-Brandt-Platz 5)
umgekrempelt (M2,15a)
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