Mannheim. Sie kommen von der Sommerresidenz und geben sich die Ehre: Kurfürst Carl Theodor (Rene Kolb) und seine Gattin Elisabeth Auguste (Franziska Schulz). Eigentlich Elektromeister und Krankenschwester sowie auch im bürgerlichen Leben ein Paar, spielen die beiden in Schwetzingen die kurpfälzischen Herrscher der Barockzeit und dürfen beim ersten Carl-Theodor-Fest am Samstag, 21. September, auf den Kapuzinerplanken nicht fehlen.
Zum 300. Mal jährt sich in diesem Jahr der Geburtstag, zum 225. Mal der Todestag des von 1742 bis 1778 in Mannheim regierenden Kurfürsten. Daher wurde 2023 als Carl-Theodor-Jahr ausgerufen, um den Landesherren zu würdigen, der seine Residenzstadt Mannheim zu einem Zentrum für Musik, Kultur und Wissenschaft machte. Bis auf zwei kleinere Ausstellungen, ein paar Vorträge und Konzerte war aber lange kein großes Fest zu Ehren von Carl Theodor geplant.
Daraufhin ergriff der Feuerio als ältester und traditionsreicher Mannheimer Karnevalsverein nach einer Idee seines Elferrats und Ex-Prinzen Oliver Althausen die Initiative. Erstmals ehrt er diese zentrale Figur der Stadtgeschichte mit einem eigenen Fest am 21. September von 10 Uhr bis 20 Uhr auf den Kapuzinerplanken. Dort gibt es ab 11 Uhr ein vielfältiges Bühnenprogramm, aber auch kulinarische Spezialitäten.
Oberbürgermeister Christian Specht wird das Carl-Theodor-Fest gemeinsam mit dem Schwetzinger Kurfürstenpaar sowie dem Mannheimer Traditionscorps – Kurpfälzer Schlossgarde offiziell gegen 12.30 Uhr eröffnen. Los geht es aber bereits ab 11 Uhr mit dem – von Carl Theodor gegründeten – Nationaltheater, das Ausschnitte aus Opern und Operetten präsentiert, darunter aus Puccinis „Gianni Schicchi“, Verdis „La Traviata“, Mozarts „Don Giovanni“ und Humperdincks „Hänsel und Gretel“ sowie zum Finale aus der „Fledermaus“ von Strauss. Mit dabei sind die Solisten Estelle Kruger, Amelia Scicolone, Ilja Aksionov, Christopher Diffey, Thomas Berau und Ilya Lapich.
Diese Auftritte moderiert Cordula Demattio vom Nationaltheater. Danach übernimmt Feuerio-Vizepräsident Stefan Hoock, während Helen Heberer, Vorsitzende vom Verein Stadtbild und dem Freundeskreis Marchivum, immer wieder für historische Informationen und Einordnungen sorgt. Von 12 bis 12.30 Uhr spielt das Kurpfälzischen Kammerorchester und erinnert an die Zeit der „Mannheimer Schule“ und das einst europaweit berühmte Hoforchester. Akteure der Freilichtbühne lassen Kurfürst Carl Theodor und seinen in der Sternwarte residierenden Hofastronomen Christian Mayer mit einer szenischen Aufführung lebendig werden, und vom Schloss Schwetzingen kommt auch ein Akteur, der eine historische Figur aus der Zeit des Regenten verkörpert.
Aber auch moderne Klänge sind zu hören. Dafür sorgt um 14 Uhr der – einst von Bernd Clüver entdeckte – Schlagersänger Janis Nikos („Chica Chica“) sowie ab 14.30 Uhr der melodiöse Pop der Mannheimer Band Braveland, die bereits auf der Bundesgartenschau das Publikum begeistert hat. Zum Finale spielt ab 16.30 Uhr die vom Stadtfest bekannte Bigband im Quadrat auf. Der Feuerio wird mit den „Drei Prinzen“ und einem Teil seiner Garden vertreten sein. Flankiert wird die Veranstaltung von Infoständen des Nationaltheaters, des Marchivum, des Vereins Stadtbild, der Metropolregion Rhein-Neckar sowie der Stadt Weinheim, wo Carl Theodors Frau Elisabeth Augusta lange lebte.
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