Mannheim. Der 6. Januar 2025 soll mehr denn je ein Tag des Zusammenhalts und gegen Einsamkeit werden: „Mannheim Miteinander“ lautet das Motto des Neujahrsempfangs, zu dem die Stadt wieder bei freiem Eintritt am Dreikönigstag alle Bürger in den gesamten Rosengarten einlädt – und das mit vielen bewährten, aber auch einigen neuen Programmpunkten und Akteuren.
Man solle dort „durch positive Begegnungen Kraft schöpfen, um positiv ins neue Jahr, in die Zukunft zu gehen“. So erklärt Melanie Köhler-Brunke von der Abteilung Veranstaltungen und Protokoll im Rathaus, die den Tag als Projektleiterin federführend organisiert, das Ziel. Oberbürgermeister Christian Specht habe den ganzen Krisen des Jahres 2024 etwas entgegensetzen wollen und daher bewusst den Empfang unter dieses Motto gestellt.
„Die Besucher erleben ein tolles Fest, einen Ort der Begegnung, wie man es von Nachbarschafts- und Quartiersfesten kennt“, sagt Köhler-Brunke. Dazu gebe es „die Chance, durch zahlreiche Aktionen neue Menschen kennen zu lernen, gemeinsame Erlebnisse zu haben, sich zu unterhalten“, sagt sie.
Dabei bleibt das Grundgerüst des Neujahrsempfangs, wie ihn die Stadt seit dem Jahr 2000 als ganztägiges Bürgerfest ausrichtet, gleich. Es gibt zunächst ab 11 Uhr den Festakt im Mozartsaal mit der Neujahrsansprache des Oberbürgermeisters, einem filmischen Jahresrückblick und einem Festredner. Davor und danach ist in allen Räumen des Rosengartens und davor etwas geboten, mit Infoständen, Aktionen und insgesamt sechs Bühnen – zwei Foyerbühnen und der Theater-Saal im Saal Christian Cannabich, eine Foyerbühne und im Musensaal für die Prunksitzung zum Kampagnenauftakt der Fasnachter sowie die Jugendkulturbühne im Alban-Berg-Saal und eine Aktionsfläche im Gustav-Mahler-Saal. Auf dem Vorplatz des Rosengartens wird sich die Feuerwehr präsentieren.
„Es soll ein positives Erlebnis sein, das zu besuchen!“
Das Kulturprogramm vor und nach der Rede des Oberbürgermeisters gestalten der über hundertköpfige Kinder- und Jugendchor des Nationaltheaters, dessen Leiterin Anke-Christine Kober seit 20 Jahren im Amt ist, und ein Tanzensemble des Nationaltheaters sowie das Aramis Orchester. Die Moderation übernehmen erstmals zwei Frauen: Filmemacherin Merve Uslu sowie Yemisi Ogunleye, Olympiasiegerin im Kugelstoßen. Die Festrede im Mozartsaal wird mit dem Titel „Miteinander aus der Einsamkeit“ Andreas Meyer-Lindenberg, Vorstandsvorsitzender des Zentralinstituts für Seelische Gesundheit, halten. „Das wird konstruktiv und lösungsorientiert, er zeigt Wege aus der Einsamkeit“, kündigt Projektleiterin Melanie Köhler-Brunke an.
Das passt wiederum zum Motto des Empfangs und dem, was im zweiten Obergeschoss des Rosengartens geplant ist, wo die Ausstellung ja immer dem jeweiligen Motto gewidmet wird. „Das verwandelt sich in einen lebendigen Ort der Begegnung für alle Generationen“, kündigt Köhler-Brunke an. Rund 40 städtische Einrichtungen, Verbände und Initiativen würden hier „ganz niederschwellig viele Beispiele zeigen, wie Begegnung, Austausch und Miteinander in der Stadt funktionieren“, sagt sie: „Es soll ein positives Erlebnis sein, das zu besuchen!“ Dabei sei „für jede Zielgruppe wie Jugendliche, junge Erwachsene und Familien mit und ohne Kinder etwas geboten“, verspricht sie.
Im Zentrum steht der neue Mehrgenerationenspielplatz Rheinau als gelungenes Beteiligungsprojekt, und ein kleiner, auffälliger Teil davon wird im Rosengarten zu sehen sein. Neu ist die Kooperation mit der Technischen Hochschule. Sie ermöglicht den Gästen, dass sie ein Bild von Mannheim mit Künstlicher Intelligenz gestalten. Geplant sind eine „Neighbourhood Dating-Aktion“, ein gemeinsames Singen mit dem Chorleiter der Musikschule, gemeinsame Sportübungen mit dem Seniorenrat mit Infos zum 2025 in Mannheim geplanten Deutschen Seniorentag.
Die Seniorentreffs und die Beauftragte fürs Ehrenamt, der Vereinskoordinator sowie der Jugendbeirat stellen sich vor und für die jüngeren Gäste gibt es ein großes Angebot von Kinderschminken, Buttons herstellen und zahlreiche Mal- und Bastelaktionen. Wer schon immer mal einen Spielplatz planen oder die Modellstadt Mannheim bauen wollte, ist hier genau richtig und kann das mit Lego-Bausteinen und Playmobil-Figuren.
Einheitlicher und günstiger Getränkepreis
Aber auch über das zum Motto passende Ausstellungsprogramm gibt es einige Neuerungen. Der Luisenpark hat einen größeren Stand und blickt auf die Bundesgartenschau 1975 zurück, auch das Nationaltheater beteiligt sich umfangreicher mit künstlerischen Aktionen sowie Informationen zur Generalsanierung und noch mal in größerer Dimension als bisher präsent ist das Uniklinikums. Es bietet etwa Brustkrebsfrüherkennung, von der Logopädieschule eine Stimmfunktionsprüfung, Messungen von Blutdruck und Blutzucker zur Vorbeugung von Herz-/Kreislauferkrankungen, die Präsentation von modernen Operationsverfahren zur Verbindung von Knochen durch spezielle Platten und Schrauben sowie Augeninnendruckmessung und ein begehbares Augenmodell. Dazu werden Chef- und Oberärzte für Fragen der Besucher zur Verfügung stehen.
Auch eine Diskussion zu den Vorteilen des geplanten Klinik-Verbunds mit Heidelberg ist in Planung. Das Programm wird derzeit noch ständig aktualisiert, aber im Internet (www.mannheim.de/neujahrsempfang) und in der „APP Neujahrsempfang Mannheim“ wiedergegeben. „Die wird bis Weihnachten mit dem Großteil der Inhalte gefüllt sein“, hat sich Köhler-Brunke vorgenommen.
Darüber hinaus gibt es die klassische Ausstellung mit Infoständen von über 250 Organisationen zu den Themenbereichen Soziales, Umwelt, Kultur, Bildung, Internationales, Sport und vieles mehr. Auch wenn man da „eine hohe Schnittmenge zu den bisherigen Beteiligten“ habe, so Rainer Gluth, der Abteilungsleiter Protokoll und Veranstaltungen, „so gibt es immer wieder neue Bewerbungen – und das zeigt die Attraktivität des Formats“. „Mehr Akteure gehen derzeit nicht“, bedauert Köhler-Brunke mit Blick auf den begrenzten Platz, weswegen sie sich freut, wenn der neue, gerade noch im Bau befindliche Alice-Bensheimer-Saal zur Verfügung steht. „Den werden wir dann auch nutzen“, kündigt sie an.
Neu ist schließlich auch noch, dass zu Coca-Cola und Eichbaum auch die Firma Teinacher als Kooperationspartner gewonnen wurde. „Dadurch können wir ein einheitliches Getränke-Sortiment zu einheitlich günstigen Preisen anbieten“, so die Projektleiterin: Wasser 0,5 Liter zu zwei Euro, Softgetränke und Schorle zu 2,50 Euro und Bier zu drei Euro.
URL dieses Artikels:
https://www.mannheimer-morgen.de/orte/mannheim_artikel,-mannheim-das-ist-neu-beim-mannheimer-neujahrsempfang-_arid,2270589.html
Links in diesem Artikel:
[1] https://www.mannheimer-morgen.de/orte/mannheim.html
[2] https://www.mannheim.de/de/stadt-gestalten/neujahrsempfang-der-stadt-mannheim