Mannheim. Unter dem Motto „Misch dich ein!“ finden ab dieser Woche bis 2. April die Internationalen Wochen gegen Rassismus statt. Das hat das Mannheimer Antidiskriminierungsbüro (AdB) mitgeteilt. Es warten zahlreiche Workshops auf Interessierte im AdB in der Alphornstraße 2A. Der Eintritt ist jeweils frei, um Anmeldung wird auf der Internetseite www.iwgr-mannheim.de gebeten.
Wie an Schönau 1992 erinnern?
Am Dienstag, 21. März, werden die Wochen unter dem Motto „Durch Erinnerung Zukunft gestalten“ durch Oberbürgermeister Peter Kurz eröffnet. Das Event ist auch Auftakt für „eine gemeinsame Auseinandersetzung mit der Frage, wie ein würdiges Erinnern an die Ereignisse auf der Schönau 1992 gestaltet werden kann“, teilt die Stadt mit. Man wolle nicht nur, aber gerade auch die Schönauer Bürgerinnen und Bürger einladen, sich an diesem Prozess zu beteiligen. Die Veranstaltung findet in der „Villa“ im Bromberger Baumgang 18 statt und beginnt um 17 Uhr. Im ersten Teil werden die Ereignisse in einen „(historisch-)erinnerungs-kulturellen Zusammenhang gestellt“, heißt es vom AdB. Dieser Teil wird durch kurze Impulsreden städtischer und zivilgesellschaftlicher Akteure gestaltet.
Reflexionsprozess soll starten
Der daran anschließende Workshop „Solidarisches Erinnern“ soll dann genutzt werden, um die Bandbreite an Möglichkeiten des Erinnerns in Mannheim (und darüber hinaus) aufzuzeigen, „einen Reflexionsprozess in Gang zu setzen sowie erste Überlegungen anzustellen, wie ein erinnerungskulturelles Format zu den Schönauer Ereignissen 1992 aussehen könnte“, heißt es.
Auch am Dienstag führt ein Workshop mit Sefa Yeter (Raum 21) ab 17 Uhr in eine „rassismuskritische Grundhaltung“ ein. Bei dem Workshop wird der Begriff Rassismus näher betrachtet. Es soll darum gehen, „einen Begriff von strukturellem Rassismus und dessen Tragweite zu bekommen (...)“.
Figuren in Büchern als Vorbilder
Am Sonntag, 26. März, ab 14 Uhr findet in Raum 22 als Safer Space (Schutzraum) das Event „Representation matters (Repräsentation zählt) - (Vor)Lesenachmittag für BIPoC Kids“ statt. BiPoC ist die Kurzform von „Black, Indigenous und People of Color“ und ist Selbstbezeichnung von Rassismus betroffenen Menschen. „Du liebst Bücher - aber fast immer sind die Hauptfiguren weiß und sehen nicht annähernd so aus wie du?“, heißt es in der Ankündigung. „Dann bist du herzlich eingeladen zu unserem Lesenachmittag!“ Gemeinsam oder jede oder jeder für sich schaue man sich Kinderbücher an, „in denen Kinder of Colour nicht nur vorkommen, sondern Held*innen sind!“ Veranstaltet wird alles von der Initiative BIPoC Parents Mannheim.
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Anti-Asiatischer Rassismus im Fokus
Am Mittwoch, 29. März, 17 Uhr folgt in Raum 21 der Workshop „Anti-Asiatischer Rassismus - (k)ein neues Phänomen. Was hat das mit mir zu tun?“ mit Sun Hee Martischius und Tú Qùynh Nhu Nguy˜en. „Was viele nicht wissen: Anti-Asiatischer Rassismus hat eine koloniale Vergangenheit und ist tief in gesellschaftliche Strukturen eingebettet, die auch die Pandemie überdauern werden“, so die Veranstalter.
Gegen Muslimfeindlichkeit
Der Workshop „Antimuslimischer Rassismus und Muslim*innenfeindlichkeit - erkennen und begegnen“ mit Gülsüm Gülmen und Suhail Butt findet indes am Donnerstag, 30. März, statt. Beginn ist 17 Uhr, Raum 21. Am Freitag, 31. März, gibt es zudem ab 16 Uhr den Workshop „Anti-Schwarzer Rassismus: Die Geschichten der Unterdrückung Schwarzer Menschen hier und anderswo“ mit Nicole Amoussou. Abschluss bildet am 2. April als Safer Space das „BIPoC Parents Treffen Mannheim“ ab 11 Uhr, ebenfalls organisiert von der Initiative BIPoC Parents. Der Ort wird noch bekanntgegeben.
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