Reaktionen - Viel Kritik und Häme nach dem Kreisparteitag

„Das hilft der CDU nicht weiter“

Von 
stp/vs
Lesedauer: 
Zum neuen CDU-Kreisvorsitzenden gewählt: Christian Hötting. © Christoph Bluethner

Mannheim. Christian Hötting, der neue Chef der CDU Mannheim, hat von dem bundesweit diskutierten Vorfall mit Thomas Hornung und dem SWR-Kamerateam beim Kreisparteitag am Freitagabend nichts mitbekommen. Er kenne diesen nur aus den Darstellungen von Herrn Hornung und der Reporterin des SWR, sagte er am Sonntag dem „MM“. „Wie Herr Hornung sicherlich selber einräumt, hat er im Affekt gehandelt und ist über sich hinausgeschossen. Ich persönlich hätte erst nach der Schalte das Gespräch gesucht und hätte nicht in diese eingegriffen“, so Hötting weiter. Klar sei, dass „der gesamte Sachverhalt der CDU Mannheim in der momentanen Situation nicht hilft“.

Heftige Kritik an Hornung übten die beiden Landtagsabgeordneten Tim Bückner und Winfried Mack (beide Ostalbkreis). „Das war eine Szenerie, wie man sie bislang nur von Pegida-Demonstrationen kannte“, sagten sie der dpa und forderten den Mannheimer Stadtrat zum Parteiaustritt auf.

Viele negative Kommentare

Auf der Facebookseite des „Mannheimer Morgen“ hat Hornung mit seinem Verhalten viele Reaktionen ausgelöst – vor allem negative. Klaus Hörner findet für den Vorfall klare Worte „Ein unglaublicher Vorfall. Rücktritt ist nun die einzige Lösung.“ Gerhard Wohl erinnert sich an einen für ihn passenden Vergleich aus dem Sport: „Wie sagte Trapattoni: Ich habe fertig. Das kann die CDU Mannheim jetzt sagen.“ Willi der Große schreibt: „Welch Visitenkarte für die CDU in Mannheim. Welch drittklassige Protagonisten!“ Jörg A. Scheller sieht in dem Verhalten eine Blamage für die Partei und fordert deshalb wie einige andere Personen, die den Post kommentiert haben: „Bei der nächsten Gemeinderatswahl sollte er Geschichte sein, das ist Strafe genug. Jeder blamiert sich eben selbst so gut er kann.“

Hinweis auf die Pressefreiheit

Den Journalismus nicht nur des SWR, sondern auch des „MM“, kritisiert Tom Heckmann. Auf seinen Kommentar haben andere User mit sieben „Daumen hoch“reagiert. „Eine Journalistin, gerade vom unredlich parteiischen SWR, muss es aushalten, vor der Türe weiterzuberichten, ohne sich zu produzieren, wie es Natalie Akbari hier tut. Dass der Mannheimer Morgen hier mit entsprechender Berichterstattung zur Seite springe, passe ins Bild des anspruchslosen Provinzblattes.

Melanie Seidenglanz dagegen findet, dass Hornung als ehemaliger Pressesprecher so nicht mit dem Journalismus umgehen darf. „Artikel 5 zur Pressefreiheit ist ein hohes demokratisches Gut. Als ehemaliger Pressesprecher wusste er genau was er da tat. . . Für solch eine Haltung haben ihn die Mannheimer:innen bestimmt nicht in den Gemeinderat gewählt.“ 

Copyright © 2025 Mannheimer Morgen