Mannheim. Mit großer Betroffenheit hat die deutsche Musikwelt auf den Tod der Blues-Sängerin Joy Fleming reagiert. Die 72-jährige Musikerin mit der markanten Stimme war am Mittwochabend in ihrem Sinsheimer Wohnzimmer verstorben. Das ZDF widmete der Grand Dame des "Monnemer Soul" am Donnerstag im Sendeprogramm gleich mehrere Magazin-Beiträge, das SWR-Fernsehen verabschiedete sich in der abendlichen Landesschau mit einem dreiminütigen Nachruf und selbst die Tagesschau der ARD würdigte sie als "eine der größten deutschen Sängerinnen".
Bundesweit schrieben - vom "Focus" über den "Spiegel", von der "Zeit" über die "FAZ" - zahllose Medien über den Tod jener Sängerin, die 1975 mit "Ein Lied kann eine Brücke sein" beim damaligen Grand Prix d'Eurovision de la Chanson für Deutschland antrat - und zogen ihren Hut.
Doch auch lokal und im Internet trauerten Fans und Organisationen um die Sängerin, die einst mit dem "Neckarbrückenblues" für Aufsehen gesorgt hatte, um anschließend zu einem musikalischen Aushängeschile der Stadt zu werden. Die Mannheimer SAP Arena erinnerte an Flemings begeisternden Gesangsbeitrag zur Eröffnung 2005, das Mannheimer Capitol trauert um eine "herausragende Sängerin und Entertainerin" und das Mannheimer Schatzkistl preist ihre "legendären" Songs, ohne die es die Kömodie „Alla Gut! Verliebt ins Quadrat“ so nie gegeben hätte .
Selbst Größen des Mannheimer Kulturlebens wie Xavier Naidoo und Bülent Ceylan kondolierten und ehrten die Sängerin zwischen Schlager und Blues mit persönlichen Worten.
Der Nachruf in unserer Zeitung, in dem Kultur-Redakteur Jörg-Peter Klotz und "MM"-Mitarbeiterin Waltraud Kirsch-Mayer Joy Fleming als "Urmutter des Dialektgesangs" gepriesen hatten, rief im Internet berührte Reaktionen hervor. Nutzerin Iris Smith sprach von "Mannheims größte Blues-Sängerin" und Monika Brunisch kommentierte: "Keine andere deutsche Sängerin konnte auch nur annähernd mit dem großartigen Stimm-Volumen konkurrieren und dazu benötigte sie für ihre Auftritte auch keine 'sexy' Outfits. Bei ihr zählte das, was eine Sängerin ausmacht: die Wahnsinnsstimme!"
Auf Joy Flemings privatem Facebook-Profil nahmen bis zum Freitagmorgen mehr als 2000 Fans mit Kommentaren Abschied von der Ausnahmekünstlerin. Nutzer Markus Wirth kommentierte: "Jetzt bisch 'iwwa die Brick', dafür wird jetzt der Himmel gerockt!", und sprach damit vielen anderen Kommentatoren aus der Seele. Rosemarie Spilger rühmte vor allem die Emotionalität Flemings: "Egal ob im Capitol, auf dem Altstadtfest in Ladenburg oder wo auch immer. Deine geile Stimme und deine herzliche Art haben alle in deinen Bann gezogen. Die Region wird dich nie vergessen." Und auch Gerd Ehwald ist sich sicher: "Du wirst uns hier unten fehlen, aber wird werden dich, deine Authentizität, dein ehrliches Lachen und deine wundervolle Stimme nie vergessen. Deine Fußspuren werden uns immer begleiten. " (mer)
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