Mannheim. Die FDP/MfM-Fraktion im Mannheimer Gemeinderat fordert die Zuständigen auf, in der Sache mehr Engagement zu zeigen. Mitglieder der SPD-Fraktion trafen sich derweil mit Betroffenen und Vertretern der Eigentümer vor Ort auf dem Gelände. Die Sozialdemokraten, die wie die FDP einen Antrag im Gemeinderat ankündigen, wünschen sich schnell „eine breite, offene Kommunikation“. Gerade wenn das Quartier durch den Neubau und die Erschließung zum Neckar aufgewertet werden soll, müsse die Parkplatzsituation geklärt sein.
„Wir stehen vor einem Verkehrs-und Park-Chaos und hier muss die Stadt kurz- und langfristige Lösungen finden“, sagte SPD-Stadträtin Helen Heberer. Bei dem Vor-Ort-Termin schilderten Anrainer, darunter Christian Binz, der Geschäftsführer des Hotel Mack, Andreas Stein, Personalratsvorsitzender des Nationaltheates NTM, Reimar Lamade, der Vorsitzender der Mitarbeitendenvertretung des Theresienkrankenhauses sowie der Geschäftsführer der IG-Metall Thomas Hahl den Politikern die Wichtigkeit der Parkmöglichkeiten für einen funktionierenden Geschäftsbetrieb. „Deshalb muss die gesamte Umgebung von der Stadtplanung betrachtet und an langfristigen Lösungen gearbeitet werden“, so Thorsten Riehle, Fraktionsvorsitzender der SPD.
Schotterfläche nutzen
„Die Parksituation um das Collini-Center war bisher schon angespannt. Dass jetzt die Stellplätze in der Tiefgarage wegfallen, ist eine mittlere Katastrophe“, so FDP-Fraktionsvorsitzende Birgit Reinemund. Das gelte nicht nur für die Mieter des Collini-Turms, sondern für alle Anrainer - vom Facharztzentrum bis zum Theresienkrankenhaus. Die Fraktion fordert daher, „dass die Stadt mehr Einsatz zeigt, die absehbaren Probleme unbürokratisch zu mindern“. Bestehende Angebote der Verwaltung würden nicht ausreichen. Vorschläge macht der verkehrspolitische Sprecher und FDP-Stadtrat Volker Beisel: So könne man die Schotterfläche neben dem Neckarstrand und den nördlichen Rand des Cahn-Garnier-Ufers gegenüber des Hans-Böckler-Platzes in der Übergangszeit nutzen und Stellplätze ausweisen. Das würde für die Kurzparker Entlastung schaffen. Auch die Idee, die Zufahrt zur Tiefgarage zeitweise über die Parkmulde umzuleiten und so Stellplätze zu erhalten, sollte die Verwaltung durchdenken. Beisel: „Die Großbaustelle Collini-Center und die mit der Theatersanierung verbundene Sperrung des Parkplatzes dort werden diese Bereiche über Jahre belasten.“
Neuer Besitzer des Collini-Büroturms samt Galerie und Tiefgarage ist die Deutsche Wohnwerte GmbH und Co. KG. Der Kaufvertrag ist nach Angaben der Stadtverwaltung zwar abgeschlossen, der neue Eigentümer aber noch nicht im Grundbuch eingetragen. „Daher sind wir nicht Eigentümer und insofern gemeinschaftlich mit der Stadt Mannheim zuständig“, heißt es auf Anfrage der Redaktion aus dem Immobilienunternehmen.
Weil die Garage mit 650 Plätzen aufgrund der Bauarbeiten am Neckarufer schließt, müssen die Mieter das Feld räumen und sich für ihre Pkw andere Abstellflächen suchen. Doch das ist leichter gesagt als getan. Anwohner befürchten Chaos im Umfeld und haben über 100 Unterschriften gesammelt. Betroffen sind zudem Beschäftigte etwa des NTM. Dazu kommen Patienten und Besucher von Theresien-Krankenhaus und Praxen im Collini-Ärztehaus.
Die Stadt verweist auf rund 200 Parkplätze in der Parkmulde auf der Ostseite des Gebäudes. Das decke genau den Bedarf der rund 200 Wohnturm-Mieter. Außerdem würden auch 180 Stellplätze durch den Umzug der Rathaus-Mitarbeiter ins Glücksteinquartier weniger benötigt. Weitere Möglichkeiten seien auf der anderen Seite des Neckars in der Neckaruferbebauung Nord und im Parkhaus am City-Airport vorhanden.URL dieses Artikels:
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