Mannheim. Nur teilweise ist der Circus Gebrüder Barelli mittlerweile aus Mannheim aufgebrochen, nachdem während einer Vorstellung Einnahmen von mehr als 20.000 Euro gestohlen wurden. Der Zirkus droht aber noch immer in der Quadratestadt stecken zu bleiben und steht deswegen vor dem Ruin. Immerhin hat ein Großteil der aus insgesamt 56 Transportern bestehenden Fahrzeugkolonne Mannheim bereits verlassen, wie Ramona Barelli, die den Zirkus mit ihren zwei Brüdern leitet, am Montag am Telefon berichtet. Zehn bis zwölf weitere Transporter aber mussten auf dem Neuen Messplatz, wo der Zirkus sein Zelt zuletzt aufgeschlagen hatte, zurückgelassen werden.
„Wir kämpfen weiter, dass die auch noch von dort wegkommen“, sagt Barelli. Doch die Zeit drängt. Von den nächsten geplanten Vorstellungen Ende Juni in Augsburg hänge ab, ob der Zirkus seinen Betrieb weiter aufrechterhalten kann. Je länger es dauere, desto geringer seien die Chancen dafür. „Egal was passiert, wir müssen in Augsburg auftreten“, betont Barelli. Ohne die fehlende und für die Veranstaltung notwendige Ausrüstung, die sich noch auf dem Neuen Messplatz befindet, sei das Gastspiel im Südwesten Bayerns aber nicht möglich. Somit würden weitere Einnahmen fehlen, was das Aus für den Zirkus aus Pirmasens bedeuten würde.
Großteil des Circus Barelli hat es bereits von Mannheim nach Augsburg geschafft
„Wir müssen jetzt schauen, dass wir weiter irgendwie Geld auftreiben können, um die restlichen Transporter aus Mannheim zu holen“, zeigt Barelli das Problem auf. Denn nach dem Diebstahl, bei dem die Täter insgesamt drei Tageseinnahmen erbeutet hatten, fehlen dem Zirkus weiterhin die finanziellen Mittel, um die Fahrzeuge ausreichend betanken zu können. Rund 300 Kilometer sind es von Mannheim bis nach Augsburg, wo der Großteil des Trosses bereits angekommen ist. „Ihnen geht es gut, die Tiere sind untergebracht, es passt alles so weit“, erzählt Barelli.
Etwa 60 Mitarbeiter beschäftigt der Zirkus, die Barelli derzeit nicht bezahlen kann. Hinzu kommen 30 Tiere wie Kamele, Pferde und Esel. Ihnen fehlte es zuletzt in Mannheim an Futter, nachdem die Täter am 12. Juni während einer Nachmittagsvorstellung in Barellis Wohnwagen zugeschlagen hatten. Immerhin konnten Spenden aus der Bevölkerung zunächst Schlimmeres verhindern, nachdem der Zirkus öffentlich auf sein Schicksal aufmerksam gemacht und um Hilfe gebeten hatte.
Circus Barelli dankbar für Hilfe aus Mannheimer Bevölkerung
Hilfe, auf die der Zirkus immer noch angewiesen ist. Für die Barelli vor allem aber auch „sehr dankbar“ ist, wie sie ausdrücklich betont. Nach und nach hätten die Fahrzeuge aufgetankt, Futter gekauft und die Artisten wenigstens teilweise bezahlt werden können. „Sodass sie leben können“, erläutert Barelli. Auf Dauer wird das aber nicht ausreichen, weswegen sie weiter um Hilfe bittet. Denn das Aus für den Zirkus in siebter Generation, der im Mai 2024 nach längerer Pause und einem dreijährigen kompletten Wiederaufbau erstmals wieder Vorstellungen spielte, möchte Barelli natürlich verhindern. „Wir wollen unbedingt weitermachen. So soll es nicht zu Ende gehen“, sagt sie.
Wer dem Zirkus helfen möchte, kann Ramona Barelli telefonisch unter der Rufnummer 0155 / 10 31 45 18 oder per E-Mail an gebr.barelli@gmx.de erreichen.
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