Luisenpark - Neue Anlage am Teehaus umfasst nun über 200 Sorten / Freundeskreis spendet Bänke

Mannheimer Luisenpark will durch neuen Kameliengarten zum „Garden of Excellence“ werden

Von 
Peter W. Ragge
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Schöne Kamelienblüte am Teehaus im Luisenpark mit v. l. Ellen Oswald, Anke Koschitz, dahinter Heidrun Kämper und Joachim Költzsch. © Christoph Blüthner

Mannheim. Mitten im düster-nebligen November plötzlich ein Blütenmeer aus hellem Weiß, zartem Rosé und in kräftigem Pink – das ist der Kameliengarten im Luisenpark. Mit der neuerdings hier blühenden duftenden Sasangua (Japanisch für „Tee des Berges“) und der gelben Flava, in dieser Größe das einzige Exemplar in ganz Deutschland, sorgen hier nun 200 verschiedene Sorten für bunte Farbtupfer rund um das Chinesische Teehaus. Damit hat der Luisenpark nun die Voraussetzungen für die Bewerbung als „Garden of Excellence“ erfüllt, die beim Internationalen Kamelienkongress in Norditalien im kommenden Jahr eingereicht werden soll.

„Damit wäre der Luisenpark neben der Flora Köln der zweite Kameliengarten mit diesem Status in der Republik“, so Ellen Oswald, die Gärtnerische Leiterin vom Luisenpark. Sie und die Direktorin der International Camellia Society (ICS) Deutschland-Österreich, Anke Koschitz, kamen gemeinsam bei den letzten Schneeglöckchentagen im Luisenpark auf die Idee, diesen Themengarten mit den kostbaren floralen Schönheiten mit einer Wuchshöhe von über zwei Metern anzulegen. Begonnen wurde direkt hinter dem Mondtor und dem östlichen Pagodengang. Mitglieder der ICS spendeten bisher viele Pflanzen dieses speziellen, eine Fläche von 800 Quadratmeter Gartens, der zur Bundesgartenschau 2023 den Chinesischen Garten ganz besonders in Szene setzen soll.

In Roman und Oper verewigt

Martinszüge der Stadtparks abgesagt

  • Was sich bereits Mitte Oktober abgezeichnet hatte, ist jetzt endgültig: die traditionellen Martins-Umzüge in Herzogenriedpark und Luisenpark sind abgesagt.
  • Die Stadtpark-Geschäftsführung begründet dies mit der akuten Pandemiesituation und damit, dass die Kontrollen für die aktuell geltenden Regelungen, die zudem für den normalen Parkbetrieb und Veranstaltungen unterschiedlich ausfallen, am Eingang nicht zu leisten sind seien. Der Zustrom von erfahrungsgemäß bis zu 3000 Menschen innerhalb von etwa einer Stunde lasse sich nicht pandemiekonform abwickeln.
  • Zudem stehe wegen Bauarbeiten die Seebühne nicht für das Martinsspiel zur Verfügung steht. Und man könne – gerade bei noch ungeimpften Unter-12-Jährigen die Maskenpflicht bei so vielen Menschen im Dunkeln nicht ausreichend kontrollieren. pwr

Schließlich handelt es sich um eine besondere Pflanze: Nach ihrem Einzug in die europäische Gartenkultur war die ursprünglich aus dem Fernen Osten stammende Kamelie für den Literaten Alexandre Dumas im 19. Jahrhundert Namensgeberin seines bekanntesten Romans und wurde zu dem Symbolbild weiblicher Liebe und Stärke. In Giuseppe Verdis Oper „La Traviata“ spielt die Pflanze die geheime Hauptrolle. Zudem sei die Kamelie entgegen ihrem Ruf „gar nicht so anspruchsvoll“ in der Pflege, beruhigt Oswald die Hobbygärtner, die ebenfalls mit den farbstark blühenden Pflanzen ihren herbstlichen Garten schmücken wollen. Wenn es die Pandemie zulässt, soll es auch wieder „Kamelientage“ geben,

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Für Oswald ist die Kameliensammlung „ein Garten der Entspannung, ein Garten der leisen Töne“, so die Gärtnerische Leiterin. Dazu gibt es jetzt noch mehr Gelegenheit. Anlässlich des 20-jährigen Bestehens des Chinesischen Gartens mit Teehaus, das in diesem Jahr begangen wird, hatte sich der Förderverein „Freundeskreises Chinesischer Garten mit Teehaus“ sich etwas Besonderes überlegt, damit der neu gestaltete Kameliengarten am östlichen Ende des Chinesischen Gartens für Besucher noch einladender, noch mehr ein Ort des Verweilens werden kann. Daher übergab Heidrun Kämper als Vorsitzende des Freundeskreises mit ihrem Vorstandskollegen Edgar Lauer und weiteren Mitgliedern an Parkdirektor Joachim Költzsch eine Sachspende in Form dreier hochwertiger Bambus-Bänke.

Die Sitzflächen und Lehnen der Bänke sind aus stabilem, dunkelbraunem Bambusholz. Ausgewählt hat sie Ellen Oswald, passend zur Bepflanzung. Der Verbund mit einem schweren Metallrahmen soll, so Stadtpark-Sprecherin Alexandra Wind, „für besondere Langlebigkeit und damit Nachhaltigkeit sorgen“. Die Sitzgelegenheiten fügen sich optisch sehr gut in die Umgebung ein, das dunkle Holz korreliert mit den runden, im asiatischen Stil gefertigten Fensterrahmen rund um das Mondtor, das den Kameliengarten vom Innern des Chinesischen Gartens trennt. Aufgestellt sind die neuen Bänke in Richtung Osten vor der schützenden Außenmauer des Wandelgangs mit freiem Blick auf die Kameliensammlung.

Redaktion Chefreporter

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