Mannheim. Schweres Gerät rückt am Samstagmorgen an der BBC-Brücke in Mannheim an, um die nächste Phase des Neubaus einzuläuten: Mit einem mobilen Schwerlastkran werden ab etwa 7 Uhr die ersten drei Teile der Behelfsbrücke eingehoben. Als einen „bedeutenden Meilenstein“ bezeichnet die Stadt das Vorhaben in einer Mitteilung. Die insgesamt rund 110 Tonnen schweren Bauteile überspannen die Bahngleise und werden auf zuvor errichtete Stahlbetonbrückenpfeiler aufgesetzt. Der Verkehr auf der BBC-Brücke werde dadurch voraussichtlich nicht beeinträchtigt, hieß es auf Anfrage.
So wichtig die Behelfsbrücke, die neben der maroden BBC-Brücke entsteht, für dessen Neubau ist, so sehr dürfte die Baustelle die Nerven von so manch einem Autofahrer strapazieren. Die Folgen für den Verkehr seien ein „Problem, das vielen Mannheimern aus dem Norden wohl täglich mehr unter den Nägeln brennt“, schreibt etwa ein „MM“-Leser. Täglich werde den Bürgern sowie Gewerbetreibenden hier etwas zugemutet, beschwert er sich.
Den Autofahrern steht an der Baustelle auf der viel befahrenen B 38 pro Richtung jeweils nur eine Spur zur Verfügung. Zudem darf der Schwerlastverkehr die Brücke nicht nutzen. Bis die Arbeiten voraussichtlich Ende 2026 fertig sind, wird sich daran nichts ändern. Auf Anfrage erklärt ein Stadtsprecher nun die Verkehrsführung, die nicht nur beim Leser, sondern auch bei weiteren Autofahrern zumindest stellenweise Fragen aufwerfen dürfte.
Was unternimmt die Stadt Mannheim, um die Verkehrssituation an der BBC-Brücke zu verbessern?
Aufgrund der sich baustellenbedingt ständig ändernden Verkehrsführung „muss sich der Verkehrsteilnehmende stetig auf neue Verkehrsverhältnisse einlassen“, betont der Sprecher. „Kontinuierlich im Fokus“ sei die Situation an der BBC-Brücke deswegen bei der Stadt, was bei einer Baustelle dieser Größenordnung nicht ungewöhnlich sei. Dennoch hatte sich der Bereich nach Angaben des Sprechers „ab dem Jahr 2021 als Unfallhäufungsstelle“ gezeigt.
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Die Unfälle seien daraufhin bewertet und Maßnahmen ergriffen worden. „So wurden Fahrbahnmarkierungen angepasst, um eine deutlichere Verkehrs- beziehungsweise Fahrspurführung zu erreichen“, erläutert der Sprecher, wodurch sich die Unfälle reduziert hätten. Zahlen zur Unfallhäufigkeit nennt er nicht.
Warum werden zu breite Fahrzeuge in Richtung Süden doppelt aussortiert?
Der Leser etwa sieht besonders aus Richtung Norden kommend eine Unfallgefahr für gegeben an. Hier werden zum einen jeweils auf der Straße Auf dem Sand, der Kallstadterstraße sowie der Rollbühlstraße/B 38 zu breite Fahrzeuge, die die BBC-Brücke nicht nutzen dürfen, aussortiert. Zudem gibt es dafür auf der Brückenrampe eine weitere Fahrbahnverengung.
„Nur durch diese zweite Verengung auf der Brückenrampe kann sichergestellt werden, dass keine Lastwägen über die BBC-Brücke fahren“, erklärt der Stadtsprecher. „Einige Lastwägen könnten die Verengungen auf den Zubringerstraßen umfahren und im Kreuzungsbereich auf die Brückenrampe abbiegen und so unerlaubterweise die BBC-Brücke überfahren“, sagt er weiter.
Wieso wird die Fahrbahn in Richtung Norden bereits vor der Kreuzung am Marktkauf verengt?
Autofahrer, die auf der Friedrich-Ebert-Straße/B 38 stadtauswärts unterwegs sind, müssen sich bereits an der Ampel der Kreuzung zum Marktkauf auf eine Spur einfädeln. Doch auch hinter der Ampel wäre aus der Sicht des Lesers genug Platz dafür. Nach Angaben des Stadtsprechers ist der Kreuzungsbereich jedoch als Rettungsgasse vorgesehen. Eine Staubildung gilt es dort also zu vermeiden. „Würde die Verengung auf eine Fahrspur erst nach diesem Kreuzungsbereich auf der Brückenrampe erfolgen, würde dieser Kreuzungsbereich permanent zugestaut sein“, erklärt der Sprecher.
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Auch ein stockender oder stauender Verkehr würde die Autofahrer erfahrungsgemäß nicht daran hindern, in die Kreuzung hineinzufahren, sagt er. „Mit dem Beginn der Einspurigkeit bereits vor dem Kreuzungsbereich kann durchaus gewährleistet werden, dass der Verkehr stadtauswärts in der weitergehenden einspurigen Verkehrsführung flüssiger über diesen Kreuzungsbereich abfließen kann“, begründet der Sprecher.
Warum verläuft die Querung über die B 38 von Käfertal-Nord nach Käfertal-Süd nur einspurig?
Will der Autofahrer von Käfertal-Nord nach Käfertal-Süd, also von der Straße Auf dem Sand über die B 38 in die Kallstadterstraße, steht ihm auch hier nur eine Spur zur Verfügung. Dies führe im Berufsverkehr lediglich zu unnötigen Rückstaus, meint der Leser. Doch hat auch diese Maßnahme ihren Zweck: „Die Kallstadterstraße wird als Baustellenzufahrt genutzt“, erklärt der Sprecher: „Um dies Lkw-gerecht gewährleisten zu können, müssen die Baustellenfahrzeuge – aufgrund der vorhandenen Fahrbahnbreiten – aus Platzgründen über eine circa 70 Meter lange Verschwenkungsstrecke in den Gegenverkehr geleitet werden.“ Die Folge: die ein- statt zweispurige Verkehrsführung in der Kallstadterstraße in Fahrtrichtung Käfertal-Süd.
Ändert die Behelfsbrücke etwas an der derzeitigen Verkehrssituation auf der B 38?
Während der weiteren Bautätigkeiten soll der Verkehr künftig über die Behelfsbrücke führen. Nachdem die Teile am Samstag eingebaut sind, soll das laut des Sprechers im Herbst auch über der Ziel- und Boveristraße geschehen. „An der Verkehrslage auf der B 38 wird sich grundsätzlich nichts ändern, da auch die Behelfsbrücke in jede Fahrtrichtung einspurig ist“, macht der Sprecher der Stadtverwaltung allerdings wenig Hoffnungen, dass sich an der Verkehrssituation etwas verbessert.
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