Neue Gleise - Wegen der Bauarbeiten ist die Fläche ab 11. Mai gesperrt / Umleitungen für Bahnen und Busse geplant

Baustelle vor Mannheimer Bahnhof: Das passiert als Nächstes

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Timo Schmidhuber
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Wo früher die Tiefgaragen-Ausfahrt war, werden bald Schienen liegen: Christian Specht (v.l.), Diana Pretzell, Marcus Geithe und Moritz Feier. © Michael Ruffler

Mannheim. Die Betonwände sind kahl, der Fahrbahnbelag fehlt. Und wo später einmal Autos fahren sollen, liegen noch Stahlstützen und andere Baumaterialien. Aber die neue Ausfahrt aus der Tiefgarage unter dem Bahnhofsvorplatz ist gebaut, sie liegt ein Stück weiter östlich als die alte.

Am kommenden Montag soll die Ausfahrt fertig sein und das beliebte Parkhaus wieder öffnen. Das ist auch das Datum, an dem der Umbau der Fläche vor dem Hauptbahnhof in die heiße Phase geht und der zweite Bauabschnitt beginnt.

Bei einem Pressetermin haben der für den öffentlichen Nahverkehr zuständige Bürgermeister Christian Specht (CDU) und Umweltbürgermeisterin Diana Pretzell (Grüne) mit Schaufel symbolisch diesen zweiten Abschnitt gestartet. Jetzt werden die Schienen auf dem Bahnhofsvorplatz neu angeordnet.

© MM-Grafik

Aus den bislang drei Gleisen werden vier, statt den aktuell drei Bahnsteigen gibt es künftig vier. Zwei an der Stelle, wo die Bahnsteige heute sind, die zwei anderen etwas weiter nördlich im verkehrsberuhigten Teil des Kaiserrings - alle 70 Meter lang und barrierefrei. Diese Arbeiten sind so einschneidend, dass von 11. Mai bis Mitte/Ende Oktober keine Busse und Bahnen mehr auf dem Vorplatz fahren können. Stattdessen müssen sie Umleitungen nehmen.

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Kreuzung an Pfingsten gesperrt

Vieles spielt sich hinter den Bauzäunen ab. Beim Pressetermin bekommt man einen Blick dorthin. Die alte Tiefgaragen-Ausfahrt im östlichen Teil des Platzes - auf der Seite der Tourist-Information - ist mittlerweile zugeschüttet. Bauarbeiter haben die Erde planiert und bereiten die Verlegung der neuen Gleise vor.

Die Erweiterung des Verkehrsknotenpunkts vor dem Bahnhof ist unter anderem notwendig, weil das Mannheimer Stadtbahnnetz künftig eine neue Linie bekommt, die den Stadtteil Franklin und das Glücksteinquartier anbindet. Die Gleisarbeiten kosten die Rhein-Neckar-Verkehrsgesellschaft (RNV) rund 24 Millionen Euro - 15 Millionen davon übernehmen Bund und Land. Die Gleisarbeiten nimmt die Stadt Mannheim zum Anlass, gleich auch den Platz neu zu gestalten, und investiert dafür rund sieben Millionen Euro. Vorgesehen sind unter anderem Hochbeete mit Staudengräsern und verschiedenen Baumarten. Außerdem werden neue Beleuchtungsmasten gesetzt.

„Das ist eine der komplexesten Baumaßnahmen, die wir in der Stadt haben“, erklärt Specht in seiner Bilanz. Für Pretzell ist das Projekt „ein ganz wichtiger Beitrag zur Verkehrswende. Wir wissen alle, dass die Taktung im öffentlichen Nahverkehr besser werden muss, und mit vier Gleisen gelingt das besser.“ Der Umbau des Verkehrsknotens sei zudem ein Beitrag, zur Bundesgartenschau „das Tor nach Mannheim richtig schön zu machen“.

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Angst vor Lieferengpässen

Das ist ein gutes Stichwort - bis zur Bundesgartenschau muss dieser zweite Bauabschnitt fertig sein. Der erste Abschnitt umfasst die - zum großen Teil bereits abgeschlossenen - Pflasterarbeiten im westlichen Platzbereich. Zum dritten Bauabschnitt gehört im Wesentlichen die Umgestaltung des Taxistands und des Busbahnhofs. Das wird aber erst nach der Buga angegangen.

Wenn die acht Stadtbahn- und die drei Buslinien den Vorplatz ab 11. Mai wegen des Umbaus nicht mehr anfahren können, greifen Umleitungspläne, an denen die RNV aktuell arbeitet, wie Sprecher Moritz Feier erklärt. Ende April/Anfang Mai will man sie bekanntgeben. Darüber hinaus gibt es ein wichtiges Datum, das auch die Autofahrer betrifft: das Pfingstwochenende von 3. bis 6. Juni. Dann wird die Straßenkreuzung Kaiserring/Bismarckstraße gesperrt, um die neuen Schienen an die bestehenden anzubinden.

Bürgermeister Specht ist froh, dass das Bauprojekt bislang im Zeit- und Kostenrahmen liege. „Wir hoffen, dass es durch den Ukraine-Krieg nicht zu Lieferverzögerungen kommt.“ Die „wesentlichen Baumaterialien“ wie Schienen und Weichen seien zwar da. „Aber bei einigen gibt es noch ein gewisses Risiko.“

Dass macht auch die Geschichte deutlich, die Marcus Geithe von der MV Mannheimer Verkehr GmbH erzählt. Kürzlich habe es Verzögerungen gegeben - ein Dichtungsband sei nicht lieferbar gewesen.

Redaktion Stellvertr. Leiter der Lokalredaktion Mannheim

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