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Bauruine am Mannheimer Planetarium ist bald Geschichte

Die Bauarbeiten am ehemaligen „York“-Hochhaus in Mannheim haben begonnen. Anfang 2026 soll das Hotel in Betrieb gehen - wir haben uns über die Pläne und Kosten des Luxus-Projektes informiert

Von 
Valerie Gerards
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Soll zu einem Luxushotel umgebaut werden: das York-Haus. © C. Blüthner

Mannheim. Das „York“-Hochhaus in der Gottlieb-Daimler-Straße war jahrelang eine Bauruine. Die K1 Holding Luxembourg SA, die in Mannheim das K1 Karrée entwickelt hat und gerade „The Six“ in O6 baut, hat das Gebäude 2023 gekauft. Jetzt haben die Bauarbeiten begonnen.

Es hat lange gedauert, bis die Umnutzung entschieden war und nun in die Tat umgesetzt wird. Bereits 2012 hatte der Mannheimer Projektentwickler Egon Scheuermann das Gebäude komplett entkernt und 2015 an Geschäftsleute aus Aserbaidschan verkauft. Ein Luxushotel sollte an dem Standort entstehen. Doch aus den Plänen wurde nichts. Das Betonskelett stand jahrelang leer und ist zunehmend verfallen. An den Wänden haben sich Graffitikünstler verewigt, in den oberen Etagen Obdachlose Quartier bezogen.

Ehemaliges York-Gebäude: Als Studentenwohnheim nicht geeignet

Die Stadt erklärte seinerzeit, es habe mehrere Anfragen gegeben, das Gebäude als Boardinghouse oder Studentenwohnheim zu nutzen. Sie sah das Gebäude an der vielbefahrenen Wilhelm-Varnholt-Allee und der mangelenden Anbindung an das Wohnquartier Schwetzingerstadt für eine solche Nutzung aber nicht geeignet. Baubürgermeister Ralf Eisenhauer (SPD) ärgerte sich über die Ruine, die zu diesem Zeitpunkt schon sechs Jahre leer stand, und wünschte sich mehr rechtliche Instrumente für Kommunen, wenn Eigentümer ihr Gebäude nicht nutzen und verkommen lassen.

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Seit 2021 war dann die Holding mit den aserbaidschanischen Eigentümern in Verhandlungen - 14 Millionen Euro waren zunächst als Verkaufssumme aufgerufen worden. Bis zur Vertragsunterzeichnung dauerte es dann aber noch, weil die Eigentümerseite nicht in Verkaufszwang gestanden habe. „Wir haben mehr als anderthalb Jahre gebraucht, bis die Verkäufer einen realistischen Kaufpreis akzeptiert haben“, berichtet Ömer Nohut, Geschäftsführer der K1 Holding, bei einem Vor-Ort-Termin. Eine konkrete Zahl nennt er nicht, es sei aber ein zweistelliger Millionenbetrag.

„Die Vision von Egon Scheuermann wird jetzt von uns umgesetzt.“ Das Gebäude war bereits entkernt, die K1 Holding hat aber nochmals massive Abbrucharbeiten vorgenommen, die nun abgeschlossen sind: Das komplette Dach mitsamt dem sichtbaren „York“-Schriftzug wurde heruntergenommen und alle Attiken zurückgebaut, weil eine neue Fassadenkonstruktion gebaut wird.

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Auf der Fläche von insgesamt 10 000 Quadratmetern entwickelt K1 für den neuen Betreiber, Marriott Courtyard und Marriott Residence Inn, zwei Konzepte. Es entstehen 215 Zimmer, 65 davon werden Service-Apartments für Langzeitaufenthalte. Diese werden mit Küche und Wohnbereich ausgestattet. 154 Zimmer werden Courtyard-Zimmer im Vier-Sterne-Segment.

Umbau der Bauruine: So viel wird investiert

Der Eingang des ehemaligen Gebäudes des Kühlräumeherstellers BBC-York bleibt an der gleichen Stelle in der Gottlieb-Daimler-Straße. Im Erdgeschoss entstehen eine Lobby, Konferenzräume, Meetingräume und Büroräume für Gäste, eine Großküche und ein Restaurant, das 24 Stunden geöffnet sein soll. Im Untergeschoss werden Anlieferung, Lager, die Sozialräume, ein Fitness-Studio eingerichtet. „Wir werden uns jetzt von Etage zu Etage nach oben arbeiten und hoffen, dass wir im März nächsten Jahres mit den Rohbauarbeiten fertig sein werden, so dass wir im Laufe des Jahres 2025 das Hotel komplett fertig haben“, berichtet Nohut.

2015 war der Umbau des Gebäudes in ein Hotel mit einer Summe von 30 Million Euro beziffert worden. „Wir übertreffen diese Summe deutlich, weil die Baukosten in den vergangenen zehn Jahren gestiegen sind.“ Jetzt liege das Gesamtinvestment bei fast 40 Millionen Euro.

Freie Autorin

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