Spinelli (mit Video)

Bauhaus gelingt Weltrekord auf der Mannheimer Buga

Mit 2232 Metern hat das Unternehmen mit Hauptsitz Mannheim die längste durchgehende Reihe bepflanzter Blumenkästen aufgestellt - wie viele Kästen dafür nötig waren und was jetzt damit passiert

Von 
Peter W. Ragge
Lesedauer: 
Das sind die letzten Kästen: Mit 2232 Metern ist Bauhaus der Weltrekord geglückt. © Michael Ruffler

„Wow“, sagt Oberbürgermeister Peter Kurz schon auf dem Fußweg, als er die erste der langen Reihen entdeckt, die sich auf dem gesamten Spinelli-Gelände erstrecken. Kurze Zeit später hat er dann einen Grund, ganz herzlich zu gratulieren: Bauhaus ist auf der Bundesgartenschau ein Weltrekord gelungen – die mit 2232 Metern Länge längste durchgehende Reihe aus thematisch bepflanzten Blumenkästen.

„Ich habe sehr genau gemessen“, betont Olaf Kuchenbecker, Juror des Rekord Instituts Deutschland aus Hamburg, das Höchstleistungen aus dem deutschen Sprachraum prüft, sammelt und im Buch der Weltrekorde veröffentlicht. Er ist die ganze Strecke eigens mit dem Messrad abgelaufen, um dann festzustellen, dass der 2009 in den Niederlanden aufgestellte Rekord von 2059 Metern in Mannheim „pulverisiert“ worden sei, wie er es ausdrückt. Selbstverständlich sei das nicht: Einer von zehn Rekordversuchen ginge nämlich auch mal schief, sagt er.

Lokales

Blumenkästen-Weltrekord auf der Buga

Veröffentlicht
Laufzeit
Mehr erfahren

Auf dem Spinelli-Gelände der Bundesgartenschau hat es geklappt, weil sich die über zwei Kilometer lange Reihe der dicht an dicht stehenden Blumenkästen fast auf das gesamte Areal erstreckt. Eineinhalb Jahre hat Bauhaus das Projekt geplant. „Wir wollten Geschichte schreiben“, so Robert Köhler, Leiter Marketingkommunikation bei dem Spezialisten für Werkstatt, Haus und Garten. Das in Mannheim gegründete Unternehmen habe bereits die Bundesgartenschau 1975 unterstützt und wollte auch jetzt wieder Partner sein, „aber nicht einfach nur als Sponsor, sondern sich aktiv einbringen“. Dass der Rekord dank der Hilfe vieler Mitarbeiter gelungen sei, mache ihn „unglaublich stolz“.

„Eine gute Idee, die tolle Aufmerksamkeit für unsere Bundesgartenschau schafft“, freut sich Oberbürgermeister Kurz und dankt Bauhaus, dass es als wichtiges, traditionsreiches Mannheimer Unternehmen nicht nur Partner der Bundesgartenschau ist, sondern „unsere Themen unmittelbar aufgegriffen hat“. Die Blumenkästen seien nämlich „ein Beleg, dass jeder etwas tun kann“, so das Stadtoberhaupt mit Blick auf den Klimawandel.

Blumenkästen klimaneutral hergestellt

Die 2278 Kästen (jeweils 0,98 Meter das Stück) stammen aus recyceltem Kunststoff und sind mit Windenergie hergestellt worden – klimaneutral. Vier ausgewählte familiengeführte Gärtnereibetriebe am Niederrhein und bei Bad Kreuznach haben sie mit 14 000 nachhaltig produzierten Pflanzen von 120 Sorten sowie 45 000 Litern ausschließlich torffreiem Substrat bepflanzt, orientiert an den Leitthemen Klima, Umwelt, Energie und Nahrungssicherung der Bundesgartenschau.

„Großartig“, kommentiert das Michael Schnellbach, der Geschäftsführer der Bundesgartenschau. Einen Weltrekord, der sich an Buga-Leitthemen orientiert, habe es sicher noch nicht gegeben. „Wir sind stolz, Teil davon zu sein, indem wir die Fläche zur Verfügung stellen“, so Schnellbach. Zugleich hebt er „die logistische Meisterleistung“ hervor, diesen Weltrekord zu stemmen.

Mehr zum Thema

Freizeit-Tipps

Buga23: Das ist in den nächsten sieben Tagen in Mannheim los

Veröffentlicht
Von
Florian Karlein
Mehr erfahren
Bundesgartenschau

Hallenschau auf der Mannheimer Buga erzählt Geschichten durch Blumen

Veröffentlicht
Von
Peter W. Ragge
Mehr erfahren

Sechs Sattelschlepper mit 250 europäischen Standardladungsträgern für Blumen- und Topfpflanzen sind dazu am Mittwoch bei der Bundesgartenschau eingetroffen und über die Zufahrtstore in Käfertal-Süd, im Rott und in Feudenheim so auf das Gelände gebracht worden, dass die Besucher möglichst wenig gestört werden. Fünf Stunden haben dann 140 Bauhaus-Mitarbeiter aus allen Unternehmensbereichen – Hauptverwaltung wie auch Fachcentren der Region – am Mittwochabend gearbeitet, um die Rekordreihe zu stellen. Bereits am späten Abend hat der Rekord-Juror die Reihe erstmals abgeschritten, sie am Donnerstagmorgen noch mal geprüft.

Verkauf für zehn Euro für den guten Zweck

Die Kästen sind abwechslungsreich bepflanzt. Ganz nach den Buga-Leitthemen finden sich etwa Erdbeerpflanzen, Tomaten und Paprika, Auberginen und Kräuter wie Basilikum, Petersilie und Thymian sowie Beerenmischungen (Brombeeren, Heidelbeeren) ebenso darin wie Blumen. „Wir haben Geranien, Petunien, Margeriten“, zählt Markus Kraemer, Einkäufer Pflanzen bei Bauhaus, auf. Manche Kästen seien nur mit Grünpflanzen versehen, andere bepflanzt wie die baden-württembergischen Farben oder die Farben der deutschen Flagge. „Wir haben auch viele insektenfreundliche Pflanzen dabei – nicht nur für Bienen, sondern die gesamte heimische Insektenwelt“, hebt er hervor.

Bis Montag bleiben die Kästen, zwischendurch von Buga-Mitarbeitern bewässert, auf dem Buga-Gelände stehen. Dann werden sie von Bauhaus-Mitarbeitern abgebaut und – für zehn Euro pro Kasten – in den Fachcentren der Region verkauft. Der Erlös geht an die Arbeitsgemeinschaft Natur und Umweltbildung (ANU) und kommt bundesweit nachhaltigen Projekten der Kinder- und Jugendbildung zugute.

Redaktion Chefreporter

Copyright © 2025 Mannheimer Morgen