Mannheim. Im Vergleich mit 20 weiteren Städten zahlen Fahrgäste im Öffentlichen Nahverkehr (ÖPNV) in Mannheim relativ moderate Preise für ihre Fahrkarten. Das geht aus einer Studie des ADAC hervor. Lediglich bei Tickets für Kinder müssen die Fahrgäste demnach tief in die Tasche greifen. Mit 1,90 Euro ist die Fahrkarte im Vergleich zu den anderen an der Studie beteiligten Städten am teuersten. Im Durchschnitt zahlen Kinder laut den Zahlen des ADAC 1,59 Euro.
Anders verhält es sich bei Einzelfahrkarten für Erwachsene. Hier bezahlen Mannheimerinnen und Mannheimer mit 2,70 Euro 18 Cent weniger. Im Vergleich der 21 Großstädte werden im Durchschnitt 2,88 Euro fällig. Auch bei den Tageskarten (7 Euro), Wochenkarten (25,50 Euro) und Monatskarten (76,80 Euro) liegt die Quadratestadt jeweils unter dem Durchschnitt (Tageskarte 7,30 Euro, Wochenkarte 27,15 Euro, Monatskarte 80,60 Euro). Es gab aber auch einen Kritikpunkt: Während in den anderen Städten die Wochenkarte flexibel an beliebigen Tagen angetreten werden kann, gilt die Wochenkarte in Mannheim immer ab Montag.
„eTarif“ als digitale Innovation
Als „digitale Innovation“ wird das elektronische Ticket beschrieben, das es so im Vergleich in keiner anderen Stadt gibt. Im sogenannten eTarif des Verkehrsverbund Rhein-Neckar (VRN) wird der Preis nach Luftlinienkilometern zwischen Start- und Endpunkt berechnet. Bemängelt wird vom ADAC, dass es in Mannheim keinen Kurzstreckentarif gibt. Eine entsprechende Fahrkarte will der VRN ab 1. Januar 2022 jedoch für Mannheim einführen. Diese soll laut Angaben des Verkehrsverbunds für bis zu vier Haltestellen gültig sein, wobei die Einstiegshaltestelle nicht mitgezählt werde. Preislich sei das Ticket mit 1,80 Euro für Erwachsene sowie 1,30 Euro für Kinder günstiger als das jeweilige Einzelticket. Es soll in allen Bussen und Stadtbahnen gelten. Dafür entfällt das Quadrate-Ticket.
Der ADAC kommt in der Vergleichsstudie zum Fazit, „dass die deutschen Städte von einheitlichen ÖPNV Ticketpreisen noch meilenweit entfernt sind.“ Eine Vereinheitlichung der Preise auf möglichst niedrigem Niveau sei für die Fahrgäste und die Attraktivität des ÖPNV wünschenswert.
Nach 2019 verglich der ADAC zum zweiten Mal die ÖPNV-Ticketpreise in 21 deutschen Großstädten mit mehr als 300.000 Einwohnern.
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