Justiz

Abgestelltes Sauerstoffgerät in Mannheim: Prozess beginnt im September

Ende 2022 hatte der Vorfall am Theresienkrankenhaus deutschlandweit Schlagzeilen gemacht. Eine Patientin soll das Sauerstoffgerät ihrer Nachbarin abgestellt haben. Bald beginnt der Prozess. Was wir bislang wissen

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Agnes Polewka
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Der Vorfall am TKH machte überregional Schlagzeilen. © Christoph Bluethner

Mannheim. Ab September soll vor dem Mannheimer Landgericht ein Fall juristisch aufgearbeitet werden, der viele Menschen in der Stadt schockiert hat: Eine heute 73 Jahre alte Patientin soll Ende 2022 im Theresienkrankenhaus (TKH) zwei Mal das Sauerstoffgerät ihrer 79-jährigen Zimmernachbarin abgestellt haben – offenbar, weil sie sich durch die Geräusche des Apparats gestört fühlte.

Sauerstoffgerät abgestellt: Prozess beginnt im September

Die 79-Jährige musste wiederbelebt werden. Wenige Wochen später starb sie. Die Staatsanwaltschaft wirft der 73-Jährigen versuchten Mord und gefährliche Körperverletzung vor. Nach Informationen dieser Redaktion beginnt das Verfahren gegen Hatun C. am 8. September. Wie diese Redaktion erfuhr, soll C. teilweise eingeräumt haben, das Gerät abgeschaltet zu haben.

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Im Vorfeld der Verhandlung hatte die Staatsanwaltschaft nach der Obduktion des Leichnams der 79-Jährigen ein neuropathologisches Gutachten in Auftrag gegeben, um zu ergründen, ob das Abschalten des Sauerstoffgeräts tatsächlich auch zum Tod der Frau geführt hatte. Nach Informationen dieser Redaktion ergab dieses aber keinen kausalen Zusammenhang. Die 73-Jährige befindet sich seit Ende November 2022 in Untersuchungshaft.

Fall aus Theresienkrankenhaus sorgt für Aufsehen

Der Fall, der sich auf der Covid-Isolierstation zugetragen haben soll, hatte nach Bekanntwerden deutschlandweit für Aufsehen gesorgt, nachdem sich die Tochter der Verstorbenen erstmals öffentlich dazu geäußert hatte. Im Gespräch mit der „Bild“-Zeitung gab sie an, das Klinikpersonal habe ihre Mutter verlegen sollen, nachdem die Zimmernachbarin das Gerät ihrer Mutter zum ersten Mal abgestellt hatte.

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Nach Angaben der Polizei wiesen Mitarbeiter des Krankenhauses die Frau explizit darauf hin, dass die Sauerstoffzufuhr lebensnotwendig sei, nachdem sie das Gerät erstmals abgedreht hatte. Dennoch soll sie es abermals abgeschaltet haben.

Redaktion

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