Mit einem 21-Punkte-Programm möchte die Stadt Mannheim die Straßen fahrradfreundlicher machen. 2010 hat sie die Leitlinien in dem Plan beschlossen. Seitdem konnten vier Punkte vollständig erfüllt werden. Fünf der Ziele befinden sich noch in der Umsetzung, der Rest wurde teilweise erfüllt. Das geht aus dem letzten Zwischenbericht aus dem Jahr 2019 hervor. Wir haben bei der Stadt den aktuellen Stand eingeholt: Der Ausbau der Fahrradstraßen oder Abstellplätze geht stetig voran. Was die Verkehrssicherheit und Unfälle angeht, konnte die Stadt die Ziele nicht einfach erfüllen.
Seit 2013 sind 13 neue Fahrradwege in Mannheim entstanden. Mit einer noch älteren Verbindung, in der Schlossgartenstraße vom Hauptbahnhof zum Schneckenhof, existieren derzeit 14 Fahrradstraßen in Mannheim. Ende dieses Jahres kommt im Alten Postweg die nächste hinzu. Für das Jahr 2024 ist weiter eine Fahrradstraße in der Richard-Wagner-Straße in der Schwetzingerstadt geplant. Diese soll die Hauptverbindung von Neuhermsheim in die Innenstadt werden.
Währenddessen sollen Radwege im gesamten Stadtgebiet kontinuierlich saniert werden, heißt es von der Stadt. Dies sei derzeit auf der Südseite der Feudenheimer Straße der Fall. Diese Bauarbeiten sollen im Oktober abgeschlossen sein. Welche Radwege als Nächstes saniert werden, stehe noch nicht fest.
Auch die Zahl der Fahrradstellplätze in der Innenstadt steigt stetig. Die Daten der Stadt reichen hier weit zurück: Seit 1991 sind sie von 470 auf 1832 feste und 64 temporäre Plätze im vergangenen Jahr gestiegen. „Besondere Schwerpunkte sind Stadtteilzentren und verdichtete Quartiere“, heißt es von der Stadt. Für die Anzahl an Stellplätzen im gesamten Stadtgebiet gebe es keine Zahlen.
Weiter zu viele Schwerverletzte
Bis 2015, so war es im 21-Punkte-Programm 2010 festgelegt worden, sollte sich die Zahl der schwer verletzten Radfahrenden um mindestens 25 Prozent verringern. Dieses Ziel konnte bisher nicht erreicht werden. Die Vergleichsdaten aus dem Jahr 2010 liegen der Stadt nicht mehr vor. 2012 waren es jedoch 40 Schwerverletzte – 2018 mehr als 50. Wann das Ziel konstant in jedem Jahr erreicht werden kann, sei schwer abzuschätzen. „2019 war das Ziel ,erfüllt‘, im Jahr darauf hatten jedoch wieder mehr Unfälle stattgefunden“, erklärt ein Sprecher.
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Um in Zukunft Unfälle zu verhindern, werden die Unglücksorte untersucht. Diese „Sicherheitsanalyse Radverkehr“ sei fester Bestandteil des Masterplans Mobilität 2035, der derzeit erarbeitet werde.
Ein weiteres bisher unerreichtes Ziel betrifft Fahrraddiebstähle. Bis 2014 sollten es unter 1000 im Jahr werden. In den vergangenen zehn Jahren gab es 2016 mit mehr als 2500 einen Höchstwert. Seitdem sind es stetig weniger geworden. 2021 waren es noch knapp 1500. Den Zwischenbericht 2019 zum 21-Punkte-Programm gibt es unter www.mannheim.de.
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