Mannheim. Kleine Stecher und hungrige Wespen, die vom Sonntagsbrunch bis zum Grillabend so manchen Freiluftfan zur Weißglut bringen. Versteckte Ecken und Kanten, die an stillen Örtchen für Naserümpfen sorgen. Verdächtig dunkle Flecken an Wohnungswänden oder einfach nur ein viel zu warmes Bier: Es gibt Alltagsprobleme, die nicht nur extrem lästig sind, sondern manchmal sogar richtig teuer und gesundheitsschädlich werden können. Auf dem Maimarkt können Besucher praktische Neuheiten entdecken und in die Welt der TV-Gründershow „Die Höhle der Löwen“ eintauchen.
Der auf dem Mannheimer Maimarkt vorgestellte "Schimmel-Schock" soll fünf Jahre die Neubildung von Schimmel verhindern
Skeptisch beäugt Eveline Reeder den Mann mit der Spraydose vor der wohl einstmals weißen Wand. Die helle Fläche ist übersät mit den typischen, dunklen Tupfen, die für so manchen Häusle-Besitzer ein einziges Horrorszenario bedeuten: Stockflecken. Und die sind nicht nur gesundheitsschädlich, sondern manchmal auch mit aufwendigen Sanierungsarbeiten verbunden. „Einfach aufsprühen?“, fragt die Messebesucherin deshalb ungläubig, während Marketingleiter Peter Richter die unschönen Spuren verschwinden lässt. „Jawohl“, antwortet er: „Und ihr Problem ist erst mal gelöst.“
Dank der Malermeister Toni und Sandro Heindl, seinem Sohn, die sich mit ihrer 35-jährigen Berufserfahrung bestens mit der Problematik auskennen. „Schimmel-Schock 5.0“ heißt ihr Spray, das nicht nur den aktuell sichtbaren Schimmel beseitigt und so umschließt, dass er nicht mehr die Atemwege erreichen kann, sondern auch die Neubildung fünf Jahre lang verhindern soll.
"Vapo Wesp": Mit Kaffegeruch gegen lästiges Ungeziefer
Nicht etwa zerstören sondern vertreiben, oder besser gesagt vergrämen, will Claudi Eckert lästige Besucher an der Kaffeetafel oder beim Picknick. „Der Großteil unser Kunden sind Camper“, verrät die 51-jährige Gründerin von „Vapo Wesp“. Im wahren Leben eigentlich Datenschutzbeauftragte, hatte sie zusammen mit Tochter Leslie eine zündende Idee. Da wegen Corona der Auslandsaufenthalt der heute 19-Jährigen ins Wasser fiel, ließ sich die Mama etwas gegen den Frust „und für die Kraft, etwas zu erschaffen“, einfallen. Da das Verbrennen von Kaffeepulver zwar auf natürliche Weise Insekten vertreibt, aber unangenehm riecht, entwickelten sie eine formschöne Räucherbox samt köstlich aromatischer Kräuter.
Einen im Wortsinn duften Einfall hatten auch Agi Bings und Jan Dülken. Als stolze Besitzer von neuerworbenen Bad-Utensilien störten sie immer die feuchten Rückstände im Toilettenbürsten-Halter. Ihre Anti-Nässe-Pads saugen am Boden des Behälters unliebsame Rückstände auf und lassen sich im Restmüll entsorgen.
Eine saubere Sache, genau wie am Stand von Bideo. Neben den Bürsten mit Lotusblatt-Effekt und dem selbstbefeuchtenden Papierhalter hat der pfiffige Gründer Thorsten Homma schon wieder eine Neuheit aufs Mühlfeld mitgebracht: einen Aktivschaum, der kalk- und schmutzlösend bis unter den Schüsselrand quillt und fast desinfizierend wirkt. Und am Montag, 6. Mai, um 20.15 Uhr in der „Höhle der Löwen“ des TV-Senders VOX Premiere feiert. Mit einem perfekten Deal? Da hebt der Erfinder nur lachend die Schultern, denn mehr soll noch nicht verraten werden. Jedenfalls herzlichen Glückwunsch.
Auf dem Maimarkt vorgestellt: Getränke kühl halten, ohne den Inhalt zu verwässern
Und eine wunderbare Gelegenheit zum Anstoßen, am liebsten mit einem eiskalten Getränk. Genau dieses fehlte den WG-Kumpels Felix Kruse, Raul Seidenfuß und Frederic Rebmann mitten im Pandemie-Lockdown. „Vor allem ohne Eiswürfel“, räumt der angehende Mannheimer Unternehmensjurist Felix Kruse ein. „Wir dachten, es muss doch eine Lösung geben, die den Drink nicht verwässert.“
Daraus entstand nun der „Frats-Cup“, ein Becher mit doppeltem Boden und Wand, prall gefüllt mit reinem Wasser, das sich im Gefrierfach in Eis verwandelt. Ganz ohne Chemie-Gel - und in wenigen Stunden ohne jeglichen Abfall bereit für den nächsten Einsatz.
Übrigens, apropos Stockflecken: „Die Ursache der Vernässung, die muss ich aber wohl trotzdem beseitigen?“, will die Hobby-Handwerkerin dann doch noch vom Schimmel-Schock-Chef wissen. Da nickt der Meister lachend. Gegen eventuell defekte Wasserleitungen kann die Spraydose natürlich nichts ausrichten: „Zaubern können wir halt leider nicht.“ Schade eigentlich, aber wer weiß, was den schlauen Malern noch so einfällt.
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