Mannheim. Ganz anders, kleiner oder gar nicht - durch die enorm kurze Vorbereitungszeit und die Corona-Pandemie sind einige beliebte, traditionsreiche Aussteller in diesem Jahr nicht dabei. Wir haben nachgefragt warum.
Grimminger: Drei sehr stark frequentierte Stände hatte die Familienbäckerei Grimminger seit Jahrzehnten auf dem Maimarkt. Nun fehlt sie ganz. Laut Firmenchef Michael Grimminger liegt das an Personalmangel in Folge der Corona-Pandemie. „Wir sind schon froh, unsere Filialen alle besetzen zu können“, sagt er. Auch die zusätzlichen Produktionsschichten an den Wochenenden in der Backstube hätte man nicht geschafft. „Wir wollen im nächsten Jahr aber wieder dabei sein“, kündigt er an.
Ehrenfried: „Für das nächste Jahr haben wir den Maimarkt im Moment wieder fest eingeplant“, sagt auch Geschäftsführer Jürgen Dörr von den Ehrenfried-Betrieben. Dieses Jahr habe er leider absagen müssen, nachdem er schon unter Corona-Bedingungen bei der „Jobs for Future“ die Bewirtung übernommen, aber „nichts verdient, sondern noch Geld draufgelegt“ habe. Daher sei er „sehr vorsichtig mit meiner Zusage“ für den Maimarkt gewesen, da wegen der unsicheren Corona-Lage die Durchführung ja lange unklar gewesen sei. Beim Reit- und Springturnier gibt es aber Ehrenfried-Essen.
Odenwald-Quelle: Statt einem großen Stand gibt es von Odenwald Quelle einen Ausschankwagen im Freigelände vor der Halle 18 - mit dem ganzen Erfrischungsgetränke-Sortiment und einem Glücksrad, aber ohne die großen Gewinnspiele wie früher. „Wir freuen uns, dass der Maimarkt überhaupt stattfindet“, so Geschäftsführer Andres Schmidt, „und uns war auch wichtig, dass wir dabeibleiben, aber in der Halle konnten wir uns das in Corona-Zeiten nicht vorstellen“, so Schmidt, schließlich liege die Entscheidung über die Art der Teilnahme auch schon mehrere Monate zurück.
Expert Esch: Gar nicht da ist die Firma Expert Esch. „Industriepartner, Mitarbeiter und Geschäftsführung haben gemeinsam entschieden, dass das aus Risikogründen in der Halle nicht zu vertreten ist - zum Zeitpunkt der Entscheidung vor über zwei Monaten“, erklärt Geschäftsführer Manfred Schnabel. Damit man aber weiter die Industriepartner für einen Mai-Termin in Mannheim im Boot habe, gebe es Aktionstage in der Neckarauer Filiale mit speziellen Angeboten. „Im nächsten Jahr wollen wir aber wieder dabei sein“, bekräftigt Schnabel.
TK Wohndesign: Der bekannte Innenausstatter nennt Personalmangel als Grund für seine Maimarkt-Pause. „Vier Leute jeden Tag vor Ort sowie Auf- und Abbau - das schaffen wir derzeit nicht, die Auftragsbücher sind gut gefüllt und ich brauche die Leute, damit sie bei den Kunden arbeiten“, verweist Inhaber Bodo Tschierschke auf die Folgen der Corona-Pandemie, Quarantäne ebenso wie Bauverzögerungen durch andere Handwerker. „Aber wir wollen nächstes Jahr wieder beim Maimarkt mitmachen“, sagt Tschierschke.
Bauhaus: Statt einer ganzen Halle mit 1300 Quadratmetern nur 360 Quadratmeter im Freigelände - Bauhaus ist auf dem Maimarkt präsent, aber deutlich kleiner. Das Sortiment ist begrenzt auf Beratung zu Sommermöbeln, Pavillons, Hochbeeten, Whirlpools und Grills, die man bestellen und dann in einem der Bauhaus-Fachzentren abholen kann - Mitnahmeprodukte gibt es keine. Ein Unternehmenssprecher begründet das mit der Pandemie. Daher sei lange „nicht klar abzuschätzen“ gewesen, ob und wie ein Maimarkt überhaupt möglich sei. Es sei zwar ein großes Anliegen von Bauhaus gewesen, „als langjähriger Aussteller in unserer Heimatstadt auf Deutschlands größter Verbrauchermesse“ wieder vertreten zu sein, aber „in Sinne der konkreten Umsetzbarkeit“ habe man „recht zeitnah entschieden“, dass das nur in reduzierter Form möglich sei. Doch das Ziel bleibe, „künftig wieder in gewohnter Form mit einem kompletten Zelt vertreten zu sein“, wie es das seit den 1980er Jahren gibt.
Gundel Pfannen: „Es tut mir wahnsinnig leid“, bedauert Sabine Niederschweiberer, Inhaberin von Gundel Pfannen, dass ihre Firma seit weit über drei Jahrzehnten nicht mehr auf dem Maimarkt ist. Aber einmal hätte sie wegen der ganzen Änderungen auf dem Ausstellungsgelände durch die Corona-Pandemie ihren Stammplatz verloren, „dann findet uns keiner mehr“. Zudem habe es „erhebliche Kostensteigerungen“ bei den Materialien für die Pfannen gegeben. „Daher habe ich mich entschieden, statt die Preissteigerung an die Kunden weiterzugeben, lieber dieses Jahr die Kosten für den Stand einzusparen“, so die Inhaberin.
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