Mannheim. Eine ehemalige Medizinstudentin, die sich zur Aufgabe gemacht hat, für jeden Pferderücken und jeden Reiter den passenden Sattel zu finden. Und eine Wirtschaftswissenschaftlerin, die in ihrer Bachelorarbeit die Gründung eines Start-ups für bezahlbare Tierfutterzusätze zum Thema macht. Noch ist der Para-Equestrian-Wettbewerb in vollem Gange, da haben die ersten Aussteller der Pferdesportartikel-Messe rund um den Turnierplatz ihre Stände aufgebaut. Darunter jede Menge Maimarkt-Neulinge. Was sie alle eint: ihre große Leidenschaft für Vierbeiner.
Annimally Tierfreunde: Start-up aus Heidelberg bietet hochwertige Produkte fürs Pferd
Ihre Premiere auf dem Mühlfeld feiert auch Mieke Jongmans. Zwischen Richterturm und den Arbeitsplätzen Eins und Zwei berät sie beim Stand von Annimally Tierfreunde, die für ihren Liebling ergänzende Futterzusätze und Pflegemittel suchen. Ob es ein Bewegungsfreude-Pulver oder eine Hufsalbe für die betagte Stute oder Zink-Pellets für einen Hund sein soll, der gerade eine schwere Krankheit überstanden hat: Das Start-up aus Heidelberg verfolgt eine klare Strategie.
„Unsere Philosophie ist es, hochwertige, aber erschwingliche Produkte herzustellen“, erklärt die Produktmanagerin. Das gelinge, weil kaum Geld für Werbung anfalle: „Das läuft eher über Mund zu Mund-Propaganda.“ Als Bachelorarbeits-Thema hat sie das Messekonzept für Annimally gewählt: „Aus Leidenschaft“, gesteht sie: „Ich habe selbst drei Pferde, einen Hund, eine Katze und reite, seit ich denken kann.“ Die Produkte des Unternehmens aus dem Stadtteil Pfaffengrund sind seit 2020 auf dem Markt. Sein größter Erfolg? „Das tolle Kundenfeedback.“
Anatomiegerechte Sättel aus Frankreich auf dem Maimarkt
Über positive Resonanz freut sich natürlich auch Jessika Kähler von der Maßsattlerei Antarés aus Frankreich. Anatomiegerecht, aus einer einzigen Büffel- oder Kalbslederhaut gefertigt: Die Vertriebsleiterin überzeugt sich persönlich von der Qualität, sucht selbst Ross und Reiter auf, um sie zu vermessen.
Deshalb zählen zu ihren Kunden nicht nur Champions wie Dorothee Schmid, sondern auch Olympia-Sieger mit Handycap. „Mein Ehrgeiz ist es, den optimalen Sattel für Pferd und Reiter zu finden“, betont die Fachfrau. Einem Sportler zu helfen, der beispielsweise unter Lähmungserscheinungen leidet oder eine Prothese trägt, bedeutet für sie immer auch eine große, aber ihrer Ausbildung gemäße Aufgabe. Schließlich hat Jessika Kähler etliche Semester Humanmedizin studiert. Und dann aufgehört? „Ja“, sagt sie lachend, „kurz vor dem Examen.“ Und mit einer Geste in die Richtung ihrer Tochter: „Den Grund sehen sie hier. "Dafür hat sie, als die Kleine etwas älter war, noch eine Ausbildung als Physiotherapeutin und Heilpraktikerin obendrauf gesetzt. „Eine gute Kombi, gell?“ Kann man wohl so sagen.
URL dieses Artikels:
https://www.mannheimer-morgen.de/orte/mannheim_artikel,-maimarkt-maimarkt-warum-reitsport-promis-den-haendlern-am-turnierplatz-vertrauen-_arid,2080756.html
Links in diesem Artikel:
[1] https://www.mannheimer-morgen.de/orte/heidelberg.html