Mannheim. Radfahren in Mannheim wird immer beliebter. Die neuen Radwege sollten dabei für eine angenehme Fahrt in der Stadt sorgen. So auch in Wallstadt, wo zwischen dem Sportplatz und den Tennisplätzen die Römerstraße im März saniert und ein Radweg angelegt worden ist.
Die Bauarbeiten des Geh- und Radweges wurden im Juli 2023 bereits abgeschlossen und für den Verkehr freigegeben. Nach Angaben der Stadtverwaltung hat die Erneuerung der Straße rund 680 000 Euro gekostet. Doch nach den Regenfällen der vergangenen Wochen konnte man den neuen Weg nicht benutzen, teilte Leserin Ute Weiß dieser Redaktion mit. Über diese Situation ärgert sie sich besonders, denn das Fahrradfahren sei ihr Hobby und sie wünsche sich gute Fahrradwege in Mannheim. „Wer hat sich hierbei eigentlich etwas gedacht? Schön, das es den Radweg gibt. Bei Überflutung ist dieser jedoch nicht zu benutzen“, schreibt sie. Und: „Wer baut so einen Schrott?“
Grünstreifen sollte zur Klimaverbesserung dienen
Zwischen Radweg und der Straße befindet sich noch ein Grünstreifen, der jedoch zurzeit nur Erde enthält. Nach der Ankündigung der Stadtverwaltung sollte der Grünstreifen zur Klimaverbesserung dienen und bei geeignetem Wetter angelegt werden. Bisher ist das es allerdings nicht gemacht: „Der Grünstreifen wurde nicht bepflanzt. Ein Teil der Straße und der Grünstreifen wird auch überflutet“, erklärt Weiß.
Regenwasser werde an dieser Stelle bewusst nicht in die Kanalisation abgeleitet, sondern zur Verbesserung des Kleinklimas vor Ort versickert, wie die Stadtverwaltung mitteilte. Das Problem der Überflutung sei inzwischen bekannt, heißt es weiter, und sei „auf die illegalen Überfahrten durch Fahrzeuge zurückzuführen“, so Sprecher Kevin Ittemann. Laut Umwelt-Dezernat wurde das Material durch das Überfahren immer weiter verdichtet, so dass das Niederschlagswasser nicht wie geplant durch die Mulde versickern konnte. Die Mulden werden erneut aufgelockert und mit zusätzlichen Versicherungskörpern bestückt.
Unerlaubtes Parken
Unerlaubtes Parken ist ein weiteres Problem des Radwegs. Trotz eines schönen Wetters ist die Benutzung des Geh- und Radwegs für Fahrradfahrerinnen und Fahrradfahrer sehr beeinträchtigt. „Viele stellen ihre Autos hier, als ob es eine Parkzone wäre. Schilder am Anfang und am Ende der Straße werden nicht beachtet“, teilt Weiß mit und fordert die Stadt auf, etwas dagegen zu unternehmen.
Damit rennt sie bei Ittemann und seinen Kolleginnen indes offene Türen ein: „Verkehrsrechtlich ist die Lage eindeutig, an die sich Autofahrer zu halten haben. Es handelt sich um einen Geh- und Radweg. Eine zusätzliche Absicherung durch eine Vielzahl an Pfosten würde an dieser Stelle, auch im Hinblick auf die geringe Beleuchtung, für den Radverkehr ein Hindernis und eine unerwünschte Gefahrensituation darstellen“, heißt es aus dem Baudezernat des Rathauses.
Der Stadtteil Wallstadt wird im Moment durch den Allgemeinen Ordnungsdienst zweimal pro Woche zwischen 7 und 21 Uhr überwacht. „Ordnungswidrig abgestellte Fahrzeuge werden durch diese Kontrolle kostenpflichtig verwarnt“, teilt das Dezernat für Sicherheit und Ordnung mit.
Damit künftig das Überfahren sowie das illegale Parken auf dem neuen Geh- und Radweg und die erneute Verdichtung der Mulde verhindert wird, will die Stadt baldmöglichst Findlinge so auslegen lassen, dass Autos an dieser Stelle nicht mehr fahren oder parken können.
URL dieses Artikels:
https://www.mannheimer-morgen.de/orte/mannheim/wallstadt_artikel,-wallstadt-neuer-fahrradweg-in-mannheim-wird-bei-regen-ueberflutet-_arid,2120311.html
Links in diesem Artikel:
[1] https://www.mannheimer-morgen.de/orte/mannheim.html
[2] https://www.mannheimer-morgen.de/orte/mannheim/wallstadt.html
Mannheimer Morgen Plus-Artikel Kommentar Verkehr: Die alleinige Dominanz des Autos muss enden