Soziales

Kindern-Ferienprogramm in der Mannheimer Gartenstadt

Das Jugendhaus Waldpforte bietet Kindern und Jugendlichen wie jedes Jahr ein breites Freizeitangebot. Dieses Mal kamen sogar Gäste aus den Niederlanden und Taiwan

Von 
Svenja Görtler
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Beim Event „Keep the funk alive“ kamen Gäste aus Deutschland, Österreich, den Niederlanden und Taiwan. © Svenja Görtler

Gartenstadt. Nun sind sie schon fast wieder vorbei: die Sommerferien. Damit sie für Kinder, die mit ihren Familien nicht in Urlaub fahren, nicht allzu langweilig werden, hat sich das Jugendhaus Waldpforte wieder ein buntes Programm ausgedacht. Zu dem Event „Keep the funk alive“ sind Gäste aus Freiburg, Wien, Amsterdam und sogar aus Taiwan zum Jugendhaus gekommen. Die Location wirkt auch wie für die Veranstaltung gemacht: Sie ist gut an den Nahverkehr angebunden, mit buntem Graffity besprüht und hat einen großen Garten, der sich durch einen Teppich schnell in eine große Tanzfläche verwandeln lässt.

Alle schauen begeistert zu, als Jason Huang die Tanzfläche betritt und zur Musik der Liveband sein Können zeigt. Sein Tanzstil erinnert an denjenigen von Michael Jackson und fasziniert durch schnelle, ruckartige Bewegungen, die Jason perfekt im Takt ausführt.

Eine von elf Einrichtungen für die Jugend in der Stadt

Das Jugendhaus Waldpforte in der Gartenstadt ist eins von inzwischen elf Jugendhäusern und Jugendtreffs der Mannheimer Stadtteile. Ein Jugendtreff in jedem Stadtteil ist laut Stadtjugendring das langfristige Ziel.

Für Kinder ab sechs Jahren wird dort im Sommer teils sechs Wochen lang ein vielseitiges Programm geboten. Für einzelne Angebote kann man sich unter ferienplattform-mannheim.de noch anmelden. Ausflüge in Freizeitparks und Museen, Freizeiten in Deutschland und im Ausland und actionreiche Spiel- und Sporttage wurden organisiert. Ein besonderes Highlight war der Bau eines sogenannten Geodoms in Kooperation mit einem Mannheimer Start-up, wie Monika Kewes-Wenner vom städtischen Jugend- und Gesundheitsamt wissen ließ.

Auf dem Abenteuerspielplatz Waldpforte gleich neben dem Jugendhaus arbeiteten Teenager als Team an dem kuppelartigen Bau. „Wenn Visionen Realität werden…“, kommentiert das Jugendhaus auf Instagram ein Bild von dem gelungenen Werk. Der Geodom soll in Zukunft für kulturelle Veranstaltungen und Urban-Gardening-Projekte genutzt werden. Mit seiner kantigen Glaskuppel könnte man ihn auch für ein modernes Gewächshaus halten.

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In Mannheim wohnen 48 000 Kinder und Jugendliche, von denen viele sich über spielerische Beschäftigung in den Sommerferien freuen. Friedrich Schiller sagte schon 1795: „Der Mensch spielt nur, wo er in voller Bedeutung des Worts Mensch ist, und er ist nur da ganz Mensch, wo er spielt“. Das Spielen und spielerisches Lernen ist ein wichtiges Puzzlestück in der kindlichen Entwicklung. Und jeder findet es schön zu sehen, wie glücklich Kinder sein können, wenn man ihnen ein Spielzeug gibt oder eine kindgerechte Aufgabe erteilt.

Ferienprogramm als Alternative zur Beschäftigung am Handy

Angebote, bei denen Kinder selbst aktiv werden, bieten außerdem eine gute Abwechslung zur Beschäftigung am Handy. Sechs- bis Achtjährige verbringen inzwischen durchschnittlich 111 Minuten pro Tag im Internet, was die emotionale und soziale Entwicklung erheblich beeinträchtigen kann.

Wer dagegen am Ferienprogramm teilnimmt, entscheidet sich hinterher häufig dafür, auch darüber hinaus regelmäßige Angebote der Kinder- und Jugendarbeit wahrzunehmen. Dort werden die Kinder altersentsprechend gefördert. Die zwei jungen Schüler der Chantal Miller Academy in Mannheim Gartenstadt, die gerade eine perfekt einstudierte Tanzeinlage liefern, denken nicht daran, an diesem Abend noch ihr Handy zu benutzen.

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„Ich liebe eure Energie“, ruft Sänger und Gitarrist Dominik Baer aus Heidelberg. Das Jugendamt in Mannheim hat eine Abteilung für Jugendförderung, die die Aufgabe hat, Angebote privater Träger zu ergänzen. Die enge Zusammenarbeit mit Jugendhäusern, kirchlichen Trägern, Sportvereinen, Arbeiterwohlfahrt, Museen und vielen weiteren ist also fester Bestandteil der städtischen Jugendarbeit. Die freien Träger erhalten dabei auch finanzielle Förderung von der Stadt.

Dazu kommt die mobile Jugendarbeit, die an verschiedenen Stellen aushilft, an denen gerade Hilfe benötigt wird. 35 Jugendorganisationen sind im Stadtjugendring organisiert, der sich zum Ziel gesetzt hat, zunehmend von Jugendlichen selbst organisiert und gestaltet zu werden. Er organisiert zum Beispiel regelmäßige Stadtteilversammlungen, in denen Kinder und Jugendliche Ideen für die Verbesserung ihres Stadtteiles sammeln und mit lokalen Politikern ins Gespräch kommen.

Stadtjugendring gibt auf Instagram Einblicke in seine Arbeit

Über 80 Prozent der Kinder- und Jugendarbeit läuft über das Ehrenamt. Deshalb gibt es in Mannheim ein Programm zur Vorbereitung auf pädagogische Tätigkeiten. Unter www.majo.de findet man eine Übersicht der aktuellen Angebote. Der Stadtjugendring gibt 1116 Followern auf Instagram regelmäßig Einblicke in seine Arbeit.

Auf dem Heimweg von Veranstaltungen wie „Keep the funk alive“ bleibt die gute Stimmung noch eine ganze Weile hängen. Und den Bass der Liveband hört man auch noch ein paar Straßen weiter. Man kann sich vorstellen, dass er Anwohner neugierig macht und so auch seinen Beitrag zur Öffentlichkeitsarbeit leistet.

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