Mannheim. „Die Betrüger arbeiten ganz professionell, davor ist kaum jemand sicher. Aber durch verschiedenen Methoden kann man sich vor manchen Betrugsmaschen schützen“, so Susanne Geißelmann, Polizeioberkommissarin und beim Revier Sandhofen für Prävention zuständig. Sie klärte im Nebenraum der SKV-Gaststätte vor allem Seniorinnen der Landfrauen über gängige Methoden von Betrug auf.
"Jeder kann darauf hereinfallen"
Da war unter anderem von falschen Polizeibeamten die Rede oder es wurde über Schockanrufe, Enkeltrick oder Skimming-Methodenberichtet. Die Seniorinnen hörten aufmerksam zu. „Man liest da fast jeden Tag etwas in der Zeitung, wie ältere Menschen betrogen werden“, meinte eine der Landfrauen. „Man braucht sich nicht zu schämen. Die Betrüger arbeiten meist hochprofessionell. Da kann jeder darauf hereinfallen“, so die Präventionsbeamtin der Polizei.
Polizei holt nie Geld
Vor allem ältere Menschen würden durch Telefonanrufe gedrängt, Geld von der Bank abzuheben und an falsche Polizisten zu übergeben. „Die Polizei holt niemals Geld oder Wertsachen bei Ihnen persönlich ab oder schickt einen Kollegen, der das abholt“, so Geißelmann weiter.
Dazu sei ein richterlicher Beschluss Voraussetzung. Auch komme niemand ins Gefängnis, ohne vorherige Verurteilung, warnte die Polizeibeamtin. Eine beliebte Masche sei, sich als falscher Handwerker Zugang in die Wohnung zu verschaffen und dann in Windeseile Schmuck und Geld zu entwenden. „Selbst wenn jemand zum Beispiel in einer Wohnung der GBG lebt, müssen sich die Handwerker vorher anmelden“, fuhr Geißelmann fort.
Auch würden Betrüger Waren auf falsche Namen bestellen, diese dann vielleicht beim Nachbarn abholen. Der gutgläubige Nachbar müsse dann eventuell diese Ware bezahlen. Eine weitere Betrugsmethode seien falsche Gewinnversprechen: „Es wird ihnen niemand etwas schenken, wenn sie an keinem Gewinnspiel teilgenommen haben.“
Manipulation am Geldautomaten
Durch Manipulation an Geldautomaten werde versucht, an die Geheimzahl zugelangen. Manchmal werde auch versucht, durch Anbringen eines Klebers, die Geldausgabe zu verhindern. Der Kunde würde die Bank verlassen und die Betrüger würden das Geld mitnehmen. Daher solle jeder seine Kontoauszüge kontrollieren und auf falsch abgebuchte Beträge reagieren. Man könne auch die eigene Bankkarte sperren lassen. Außerdem solle in solchen Fällen immer Anzeige bei der Polizei erstattet werden.
Auf gar keinen Fall sollen eine PIN oder eine TAN oder etwa persönliche Daten weiter gegeben werden. Auch soll, wenn irgendmöglich, nie durch Vorkasse bezahlt werden. Am Telefon geben sich Betrüger als Polizeibeamte aus, und warnen beispielsweise vor einem geplanten Einbruch. Den zumeist älteren Betroffenen bieten Sie an, Bargeld oder Wertsachen an einen „sicheren Ort“ bringen zulassen.
Tipps der Polizei
Der Tipp der Polizei: „Die Polizei ruft Sie niemals unter der Nummer 110 an. Seien Sie misstrauisch, wenn Sie diese Nummer (auch in Verbindung mit Ihrer Ortsvorwahl) auf Ihrem Telefon sehen“. Bei einem verdächtigen Anruf solle man das Telefon auflegen und die Polizei über die 110 oder die Nummer der örtlichen Polizeidienststelle anrufen.
„Trotz aller Warnung fallen immer wieder Menschen auf irgendeine der Betrugsmaschen herein“, ruft Susanne Geißelmann zur erhöhten Vorsicht auf.
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