Stadtteilversammlung

Wie Kinder und Jugendliche in Mannheim-Rheinau mit Politikern diskutieren

Demokratie muss man lernen: Im Mannheimer Stadtteil Rheinau haben Kinder und Jugendliche mit "großen" Politikern über ihre Anliegen, Probleme und Wünsche diskutiert. Und dabei einiges in Bewegung gesetzt

Von 
Sylvia Osthues
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Im Dialog: Katrin Heinelt (Stadtjugendring), Bezirksbeirätin Roseluise Koester-Buhl (Grüne) und Bürgermeister Dirk Grunert (Grüne), v.r.) auf Augenhöhe mit Blesa und Blina (v.l.) bei der Stadtteilversammlung im Nachbarschaftshaus. © Sylvia Osthues

Mannheim. Es ging um Spiel- und Bolzplätze, Räume für Jugendliche, Unterstützung für sozial schwache Menschen und Sauberkeit bei der Stadtteilversammlung des Kinder- und Jugendbüros 68Deins! im Nachbarschaftshaus Rheinau. „Es geht um eure Vorstellungen“, erklärte Bürgermeister Dirk Grunert (Grüne). Er dankte den jungen Teilnehmern, dass sie sich für Rheinau - „einen der größten und wichtigsten Stadtteile Mannheims“ - einsetzen.

Gespräche in neun Einrichtungen

Im Vorfeld hatten Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter des Kinder- und Jugendbüros mit insgesamt 50 jungen Menschen aus neun Einrichtungen im Stadtteil in verschiedenen Kinder- und Jugendforen über deren Anliegen und Themen gesprochen. Die Foren fanden in der Rheinauschule, im Jugendtreff Zündholz, im Quartiersbüro Rheinau, im Nachbarschaftshaus Rheinau und im Schifferkinderheim statt.

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Dabei wurden Präsentationen erarbeitet, die die Kinder und Jugendlichen jetzt bei der Stadtteilversammlung Kommunalpolitikern, Vertretern der Verwaltung und der Vereins- oder Verbandsarbeit vorstellten. Und es ist den jungen Menschen gelungen, erwachsene Mitstreiterinnen und Mitstreiter für ihre Anliegen zu gewinnen.

Caroline, Lena, Deyvid und Andreya vom Jugendtreff Zündholz, hätten gern einen neuen Jugendtreff mit Außenbereich nahe dem Rheinausee. Stadträtin Katharina Funck (CDU) erwiderte, dort sei das nicht möglich, aber möglicherweise beim Delta Markt in Nähe der Martinskirche. Bezirksbeirätin Alice van Scoter (Grüne) erklärte: „Wir werden im Bezirksbeirat nach prüfen, welche anderen Standorte noch in Frage kommen.“

Tim und Nora aus dem Hort der Rheinauschule forderten mehr Zebrastreifen und Fahrradstraßen in Rheinau. Bezirksbeirätin van Scoter betonte: „Es ist bereits beschlossen, dass am Rheinauer Ring ein Zebrastreifen in der Nähe vom Lidl kommt.“ Doch sie würden sich im Bezirksbeirat noch mal den ganzen Ring anschauen.

Zebrastreifen gefordert

Zur Forderung eines Zebrastreifens bei der Rheinauschule erklärte Stadträtin Regina Jutz (Grüne): „Manche Dinge sind nicht möglich, wegen der Verkehrsführung.“ Doch sie blieben dran am Thema und würden zu Blitzer und Zebrastreifen am Rheinauer Ring Blitzer einen Antrag stellen. Eine Fahrradstraße in der Karlsruher Straße sei auch schon beantragt.

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Blesa und Blina von der Sprachförderung im Quartierbüro ärgern sich über den Müll, unter anderem auf dem Steinpspielplatz. Stadträtin Funck meinte, der Steinspielplatz gehöre zwar nicht der Stadt sondern der GBG. Doch sie würden die Wohnungsbaugesellschaft um größere Müllbehälter dort und eine häufigere Leerung bitten. Kinder aus dem Schifferkinderheim fordern seit vielen Jahren eine Erneuerung des Fußballplatzes. Alice van Scoter hatte für sie eine gute Nachricht dabei: „Alles ist schon im Entstehen.“ Der Bolzplatz beim Mehrgenerationenspielplatz erhalte eine wassergebundene Decke und feste Tore. „ Im Frühjahr geht es los, so dass ihr den Platz im nächsten Jahr nutzen könnt.“

Ort zum Chillen gesucht

Mercan, Jasin und Emin aus der Jugendgruppe im Nachbarschaftshaus (NBH) hätten gern einen überdachten Ort zum Chillen - entweder bei der Konrad-Duden-Schule oder am Weiher. Bezirksbeirat Markus Schwarz-Riehle (SPD) will in dem Stadtteilgremium besprechen, ob ein überdachter Unterstand, wie er gerade in Neuhermsheim ensteht, entweder am Weiher oder andernorts in Rheinau möglich ist.

Helene und ihre Mitstreiter aus der NBH-Kindergruppe finden den Spielplatz Am Wirbel langweilig.Sie hätten gern ein Trampolin mit Netz. Das sei zwar nicht möglich, wandte Stadträtin Jutz ein. Aber sie versprach ihnen, „ein Trampolin auf dem Mehrgenerationenspielplatz“. Sie würden sich noch mal alle Spielplätze in Rheinau hinsichtlich Verbesserungen anschauen.

Wie geht’s weiter?

Auf die Frage, wie es weitergeht, erklärte Tabea Judd vom Kinder- und Jugendbüro, sie würden die Kinder und Jugendlichen über die weiteren Schritte und Antworten der Kommunalpolitiker unterrichten.

Freie Autorin

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