Mannheim. Mannheim bekommt nun doch nicht seine erste, zeitweise für den Autoverkehr gesperrte „Schulstraße“. Wie berichtet, gab es um das von Lehrern, Eltern und Schülern der Rhein-Schule favorisierte Vorhaben einige Irritationen, da es dem Rathaus zunächst hieß, man könne wie vorgeschlagen den Autoverkehr jeweils zu Schulbeginn und -ende per versenkbaren Pollern auf der Fahrbahn für ein bis zwei Stunden am Morgen und am Nachmittag ausschließen.
So jedenfalls hatte es Oberbürgermeister Christian Specht (CDU) vor der Wahl noch als Erster Bürgermeister bei einem Schulfest verkündet. Später ruderte die Stadtverwaltung zurück - wegen rechtlicher Bedenken wegen möglicher Klagen gegen ein solches Vorhaben. Stattdessen unterbreitete Spechts Nachfolger als Stadtkämmerer, Volker Proffen (CDU) mehrere Einzelvorschläge zur schnellen und nachhaltigen Verbesserung der vor allem von „Elterntaxis“ geprägten Verkehrssituation rund um das Schulgebäude im Zentrum des Stadtteils. Wie es nun weitergehen soll, erklärte der Rheinauer Bezirksbeirat in einer abgestimmten Stellungnahme.
Verkehrslage hat sich maßgeblich geändert
Man wolle „nochmals ausdrücklich erwähnen, dass das Modell einer Schulstraße öffentlich zugesagt wurde und inzwischen ein Rechtsgutachten vorliegt, welches auch in der bestehenden Rechtslage eine solche ermöglichen würde“, heißt es in dem Schreiben des Stadtteilgremiums. Den „entsprechenden politischen Willen“ vorausgesetzt, könne demnach eine sogenannte „Schulstraße“ vor der Rheinauschule umgesetzt werden.
Die Verkehrslage und die Situation für die Schulkinder habe sich durch die Verlegung des Grundschuleingangs an den Haupteingang am Mutterstadter Platz bereits maßgeblich verändert. Die vorliegende Planung setze das bestehende Verkehrskonzept in der Mutterstadter Straße mit einer Verengung und Abwendung des Gehwegparkens allerdings nur fort. Der Bezirksbeirat befürchtet, dass somit wie bisher auch weiter Fahrzeuge auf der Fahrbahn auf den Markierungen abgestellt werden. Zudem bestehe bei einer größeren Verengung noch mehr die Gefahr, dass mehrere Meter rückwärtsgefahren werden müsse, um entgegenkommenden Autos auszuweichen.
Gremium schlägt Anpassungen vor
Auch ein Pfeil würde nur für eine entgegenkommende Richtung gelten. Dies sei insbesondere in den Stoßzeiten fatal, während Kinder die Straße überqueren. Aus diesen Gründen schlägt der Bezirksbeirat Anpassungen vor: Ein Fußgängerüberweg/Zebrastreifen in der Verengungsinsel würde mehr Sicherheit schaffen. Dieser würde den Kindern tatsächlichen Vorrang gewähren und nicht mehr den Kfz-Verkehr in den Mittelpunkt stellen.
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Auch die Vorschläge einer zusätzlichen Einbahnstraßenregelung sollten laut Stadtteilgremium hier erneut geprüft werden. Die Einbahnstraße steht schon seit Jahren auf der Wunschliste der Schule. Dass dadurch schneller gefahren würde, könnte mit Pflanzkübeln wie am Rheinauer Ring verhindert werden. Bei einer Einbahnstraße entfiele das gefährliche Rückwärtsfahren zwischen den Schulkindern zudem gänzlich. Ein weiterer Vorschlag wäre die Umwidmung der gesamten Straße in einen verkehrsberuhigten Bereich (sogenannte „Spielstraße“). Mit Blick auf den am Mutterstadter Platz entstehenden Spielplatz und den Seniorentreff wäre die Spielstraße „von mehrfachem Nutzen“, so die Stellungnahme des Bezirksbeirats.
Kritik übt der Beirat daran, dass durch Nutzung des lange geschlossenen Haupteingangs des Schulgebäudes die Sicherheit lediglich die aus Süden kommenden Kinder verbessert werde. Nun ergebe sich auch für die aus nördlicher Richtung kommenden Kinder eine Verschärfung der Gefahrenlage. Statt der „vorschnellen“ Umsetzung von Maßnahmen bittet der Bezirksbeirat, seine zusätzlichen Vorschläge erst zu prüfen.
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