Mannheim. Der dritte Advent naht - und damit zahlreiche Märkte und Aktionen in den Stadtteilen. Am Nikolaustag hatten in dieser Woche rund 20 Berufsfeuerwehrleute im Klinikum für Aufsehen gesorgt. Federführend war das Team der Höhenrettung, die als Training für den Ernstfall kleinen Patientinnen und Patienten Geschenke durch das Fenster überreichte.
Wie Klinikumssprecher Philip Egermann berichtete, war die Feuerwehr mit einem Löschfahrzeug mit ausfahrbarer Leiter vor Ort. Von der Leiter aus und vom roten Patientensteg aus haben sich die Höhenretter mit Kletterseil und Klettergurt vor den Häusern 30 und 31 des Klinikums abgeseilt. Dabei waren die Feuerwehrleute teils als Nikolaus, teils als Spider-Man, Batman und Iron Man verkleidet - und sorgten so für staunende Kinder und große Freude.
Weihnachtsmarkt mit Tradition
In den Stadtteilen finden zahlreiche Weihnachtsmärkte statt. Jener der Siedlergemeinschaft Rheinau-Süd ist gleich in mehrfacher Beziehung ein besonderer: komplett ehrenamtlich organisiert und bewirtschaftet, für einen guten Zweck und mit einer mehr als 30-jährigen Tradition. Doch mit allen anderen gemein ist ihm, dass zwei Jahre Corona-Zwangspause hinter ihm liegen. Die allerdings übersteht das Fest blendend, wie sich jetzt zeigt: „Wir sind super zufrieden“, bilanziert Hans Held, der Chef der Siedler.

Empfohlener redaktioneller Inhalt
An dieser Stelle finden Sie einen externen Inhalt, der den Artikel ergänzt.
Dieser Samstag: kalt, aber trocken - ideal für einen Weihnachtsmarkt. Bereits am Vormittag treffen daher die ersten Besucher auf dem kleinen Marktplatz Rheinau-Süd ein. Traditionelle Attraktion sind die Kartoffelpuffer. „Sie werden nach einem alten Rezept unserer Siedlerfrauen gemacht“, berichtet Held. Und das jedoch von einem Profi, dem Koch eines Restaurants.
An die 40 ehrenamtlich Aktive
Für den Glühwein sollen die Besucher, aus Umweltgründen, ihre Tasse von zu Hause mitbringen. „90 Prozent haben das gemacht“, beobachtet Held. Manche ganz clever, einen Halb-Liter-Humpen. „Der wird natürlich nur zu 0,2 Liter gefüllt“, schmunzelt der Vorsitzende. Doch auch wer keine Tasse von zu Hause mitbringt, bekommt natürlich seinen Glühwein.
Die 15 Buden, die den Marktplatz umrahmen, beschicken Bürger von Rheinau-Süd, die beiden Kindergärten und der Sport-Club Rot-Weiß - „und dies gleich mit zwei Ständen“, wie Vereinschef Erwin Prudlik nicht ohne Stolz vermerkt.
Die Straße am Marktplatz vorbei ist gesperrt (und wird als Stellfläche für das Karussell genutzt), so dass sich mit dem jenseits davon liegenden Kirchplatz ein größeres Festgelände ergibt. Der Treppenaufgang bildet eine ideale Bühne für die auftretenden Gruppen, schalltechnisch von der Firma Elektro-Ries professionell in Szene gesetzt.
Gestaltet wird dieses Programm ausschließlich von Akteuren aus dem Ortsteil: den Kindergärten und der Schule, der Klangfabrik aus der Zündholz oder den Stadtmusikanten um Hans Zillhardt. Miriam Herre liest mit ihrer schönen Stimme aus Märchen. Matthias Zepf als Nikolaus und die kleine Lena Kabisch als Engelchen beschenken die Kinder mit Früchten und Süßigkeiten - auch ohne viel Brimborium ein „Fest der Begegnung für Rheinau-Süd“, wie Hans Held herausstellt.
Besonders stolz ist er auf die Leistung der Helfenden, an die 40 Aktive. Bereits am frühen Morgen bauen sie auf und abends wieder ab, erst gegen Mitternacht ist das erledigt - eine riesige Leistung. Ein Schichtsystem stellt sicher, dass sich keiner überfordert fühlt. „Besonders am Grill ist das ja Knochenarbeit“, ahnt Held.
Übrigens nehmen die Helfer während ihres Dienstes keine Verköstigung fer umme. Denn erstens gibt es als Belohnung ein eigenes Helferessen, zweitens soll der Reinerlös einem guten Zweck zufließen. Welchem, das legen die Siedler selbst fest und geben es beim Helferessen am 23. Januar bekannt.
Großer Ansturm in Friedrichsfeld
Im Stadtteil Friedrichsfeld waren die die Organisatoren lange im Zweifel, ob denn der Weihnachtsmarkt hinter dem Rathaus überhaupt angenommen würde. Doch am Ende des Tages konnten sie sicher sein, er war ein Riesenerfolg. Heimatverein, Turnverein und Handharmonikafeunde hatten sich zusammen getan und ihn organisiert.
Recht früh kamen schon die ersten Anfragen zur Teilnahme, überwiegend von den Friedrichsfelder Vereinen. Sie waren es dann auch, die den Großteil der rund 20 Stände sowohl auf dem Parkplatz als auch in der Turnhalle ausmachten. In der Halle selbst gab es genügend Sitzgelegenheiten für alle, die sich nach dem ausführlichen Bummel erst mal ausruhen wollten.
Während es drinnen überwiegend Verkaufsstände mit Kleidung für Groß und Klein aber auch Weihnachtsgebäck, Kunsthandwerk oder auch ein Fotostudio gab, bei dem man weihnachtliche Fotos machen und auch gleich mitnehmen konnte, so war draußen das kulinarische Angebot platziert, welches so gut wie keine Wünsche offen ließ. Glühwein und Bratwurst gehören natürlich zum Weihnachtsmarkt dazu. Es gab aber auch Gulaschsuppe, Pommes und Schupfnudeln.
Heißer Met und Süßes
Neben Glühwein und Kinderpunsch natürlich auch weitere Getränke wie etwa heißen Met. Und natürlich lockte auch Süßes, beispielsweise in Form von Kaffee und Kuchen, heißer Schokolade oder Crepes und Waffeln. Das Angebot war überaus vielfältig, man hatte sogar die vierbeinigen Freunde nicht vergessen. Auch an die kleinen Besucher hatte man natürlich gedacht. Es gab Kinderschminken, Stockbrot backen oder auch Vorlesen in der Bücherei oder Plätzchen backen im Jugendtreff.
Das musikalische Programm gestalteten Spirit of Music, der modernde Chor des GV Liederkranz sowie die Singgemeinschaft MGV Frohsinn/Sängerbund mit weihnachtlichen Melodien. Vom tollen Angebot überzeugten sich die Stadträtinnen Nina Wellenreuther (Grüne) und Thorsten Riehle (SPD). Sie waren voll des Lobes über die Organisation, die komplett ehrenamtlich erfolgte.
Es sei schön zu sehen, wie die Vereine hier zusammen halten und vor allem, dass der Weihnachtsmarkt von der Bevölkerung so gut angenommen wird, waren sich beide einig. Dem stimmten auch die vielen Besucher zu, die schon gleich zu Beginn sehr zahlreich kamen. Das hielt dann während der ganzen Zeit an. Vor allem als es langsam dunkelte entwickelte der Weihnachtsmarkt noch einen ganz besonderen Charme. Da auch das Wetter gut mitspielte, hielt der Besucherstrom noch sehr lange an.
URL dieses Artikels:
https://www.mannheimer-morgen.de/orte/mannheim/rheinau-hochstaett_artikel,-rheinau-hochstaett-vorweihnachtszeit-in-mannheim-schwebende-nikolaeuse-und-anpackende-ehrenamtliche-_arid,2027507.html
Links in diesem Artikel:
[1] https://www.mannheimer-morgen.dehttps://www.mannheimer-morgen.de/orte/mannheim_artikel,-stadtteile-noch-16-mal-schlafen-bis-zum-fest-und-wo-bis-dahin-weihnachtemaerkte-in-den-mannheimer-s-_arid,2027524.html