Rheinau

OB Kurz setzt in Mannheim-Rheinau Fontänen in Gang

Das dreitägige Rheinauer Stadtteilfest hat am Freitag und Samstag zwei erfolgreiche erste Tage erlebt. Höhepunkt am Samstag war die offizielle Einweihung des neugestalteten Marktplatzes samt Brunnen durch OB Peter Kurz.

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Konstantin Groß
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Mannheim. Der Moment ist eindrucksvoll: Aus den Lautsprechern erklingt phonstark die Wassermusik von Georg Friedrich Händel, auf der großen Aktionsbühne drückt der Oberbürgermeister einen roten Knopf an einem kleinen Kasten. „Wasser Marsch!“ ruft Peter Kurz, fügt sogar noch das Motto des gastgebenden Stadtteils hinzu: „Wir sind Rheinau!“

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Stadtteilfest Mannheim-Rheinau optimal gestartet

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Mit diesen Worten sprudeln wenige Meter entfernt die Fontänen um den Brunnen - dieser sofort erobert von Kindern, die angesichts von um die 30 Grad das kühlende Nass auf und um diese Konstruktion genießen. Damit ist nicht nur der für 2,8 Millionen Euro neu gestaltete Marktplatz eingeweiht, sondern auch das erste Rheinauer Stadtteilfest seit zwei Jahren eröffnet. Und so strömen die Feierwilligen in Massen: Bereits der Eröffnungsabend am Freitag erfährt eine Resonanz wie selten zuvor zu diesem Zeitpunkt.

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Kinder singen „Rheinau Hurra“

Der zweite Tag erlebt besagten lokalpatriotischen Höhepunkt: Eingeleitet von Kindern der Rheinau-Grundschule mit ihrer Hymne „Rheinau Hurra - die Rheinau-Schule ist wunderbar!“ und einem Musikstück mit dem vor Selbstbewusstsein sprudelnden Titel „In the Middle of the World“, folgt die Rede des Stadtoberhauptes - an dieser Stelle Tradition seit 2007, wie er selbst vermerkt, und damit durchaus eine Auszeichnung für Rheinau. „Hierher kommt er immer“, konstatiert etwa Seckenheims Stadträtin Marianne Seitz, den Nachbarstadtteil dafür beneidend.

„Wie wichtig ein solcher Platz ist, das sieht man heute“, macht der Rathaus-Chef klar: „Ein Platz zum Zusammenkommen, zum Feiern, aber nicht nur. Auch im Alltag ist ein solcher Platz entscheidend dafür, dass ein Stadtteilleben funktioniert“, ordnet Kurz die Gestaltung dieses Areals in die Diskussion der Frage ein: Wie sollen Städte heute aussehen?

„Der Platz ist so gestaltet, dass er der Zukunft gerecht wird“, lobt der OB: Die bisherigen 20 Bäume wurden erhalten, sogar drei weitere gesetzt. Wo sie wegen der Trockenheit nicht angehen, werden sie neu gepflanzt, versichert Kurz. Was man nicht sehen kann: Bei der Neugestaltung des Areals wurde dafür gesorgt, dass das Regenwasser gesammelt wird und versickert, also nicht in die Kanalisation fließt. „Der Regen, der hier auf dem Marktplatz fällt, soll am Ende auch im Grundwasser landen“, erläutert Kurz die neue Konzeption, die den Vereinen bei diesem Fest allerdings auch viel Kopfzerbrechen bereitet. Denn die Standbetreiber können etwa ihr Waschwasser nicht mehr in die Kanalisation ableiten.

Apropos Wasser. Im Zuge der Neugestaltung wurde die 1982 von dem renommierten Bildhauer Rainer Scheithauer hier geschaffene Skulptur abgebaut, aber wieder aufgestellt. Sie symbolisiert zum einen in der Gesamterscheinung einer Schiffsschraube den historischen Ursprung Rheinaus als Hafensiedlung und mit ihren fünf Flügeln die Ortsteile Kern-Rheinau, Pfingstberg, Casterfeld-Nord und -Süd, Rheinau-Süd und Rheinauhafen.

Hinter dem Brunnen steht eingerüstet das Denkmal für die Gefallenen von 1914/18, das derzeit aufwendig restauriert wird: „Ende des Jahres wird es so weit sein, dass das Gerüst abgebaut werden kann“, versichert Kurz: „Wir mussten erfahren, dass Frieden in Europa nicht selbstverständlich ist. Insofern ist es richtig, diese Mahnung direkt im Blick und im Gedächtnis zu haben.“

Wie sieht es damit aus, diesen Platz mit dem vor der Versöhnungskirche zu verbinden, dafür den hiesigen Abschnitt der Durlacher Straße zu entwidmen? „Das Zwischenstück Richtung Versöhnungskirche, das ist nicht Eigentum der Stadt“, sagt Kurz dazu: „Da müssen wir dann nochmals drüber sprechen, ob wir uns da gemeinsam bewegen können.“

„Ich finde, dass der Platz sehr, sehr gut geworden ist“, bilanziert er und hofft, „dass sich auch Angebote in den benachbarten Häusern ansiedeln und damit dem Platz das Gepräge als Zentrum des Stadtteils geben.“ Und er fügt hinzu: „Das ist aus meiner Sicht das, was die Rheinau braucht und was sie auch verdient.“

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