Mannheim-Neuostheim. „Womit wir uns seit einiger Zeit rumplagen, sind illegale Graffiti im Stadtteil“, sagt Sandra Drüppel, 3. Vorsitzende des Stadtteilvereins Neuostheim. Vor kurzem sei ihr schöner und stark frequentierter Bücherschrank an der Ecke Dürer- und Karl-Ladenburg-Straße mit wilden Graffiti beschmiert worden. Sie hätte zunächst versucht, die Graffiti mit Nagellackentferner zu beseitigen - doch ohne Erfolg. Erst nachdem Beirat Günther Theis vom Mannheimer Technoseum ein passendes Lösungsmittel besorgt hatte, hätten sie die Schmierereien beseitigen können. „Das kostet Zeit und Energie“, ärgerte sich die Ehrenamtliche Drüppel.
Aber nicht nur der Bücherschrank wurde beschmiert. Es gibt noch viele, zum Teil ältere Schmierereien in Neuostheim: Auch die Türen und Fensterscheiben der Johann-Peter-Hebel-Grundschule, der Fahrkartenautomat, Reklametafeln und eine Sitzbank am Haltepunkt der Rhein Neckar Verkehrsbetriebe (RNV), Müllbehälter, Spielgeräte auf den Spielplätzen, Stromverteilerkästen, Fahrzeuganhänger und vieles mehr wurden mit illegalen Graffitis verunziert.
Zwar wurden die Schmierereien an der Grundschule inzwischen ebenfalls beseitigt. Doch die Jugendlichen haben schon das zweite Mal die Grundschule verschmiert. Daher befürchtet der Stadtteilverein, dass sie wieder zuschlagen werden. Er fordert die Bewohnerschaft von Neuostheim auf: „Bitte seien Sie wachsam. Wenn Sie eine entsprechende Beobachtung machen, rufen Sie bitte die 110 an.“
Nach Fußballspielen stehen Bierflaschen auf der Straße
Doch der Vandalismus ist nicht das einzige Problem in dem liebens- und lebenswerten Stadtteil, wofür sich der Stadtteilverein seit fast 15 Jahren einsetzt. „Ein großes Problem ist der viele Müll, der in Neuostheim und Umgebung rumliegt“, erklärte Drüppel. Nach den Fußballspielen im Carl-Benz-Stadion stünden die Bierflaschen reihenweise auf der Straße. Wenn die Fans vom Flugplatz durch Neuostheim liefen, würden sie ihren Abfall sogar in die vor den Häusern stehenden Biotonnen werfen. „Das ist extrem ärgerlich“, findet die engagierte Stadtteilakteurin.
Außerdem seien ihrem Sohn, als er von Neuostheim in die Innenstadt fuhr, schon zweimal die Reifen seines Fahrrades geplatzt, weil beim Stadion extrem viele Glasscherben lagen. Sie gönne den Fußballfans ihren Spaß. „Doch wir sind die Leidtragenden“, klagte sie. Auch der zurückbleibende Müll an der Haltestelle der RNV sei extrem ärgerlich. In Richtung B 38 vom Flugplatz sehe es ganz schlimm aus. „Auch in Richtung des früheren Campingplatzes, direkt hinter der OEG-Haltestelle, liegt unfassbar viel Müll“, berichtet Drüppel.
Weil die Aktion „Putz´ deine Stadt raus!“ laut Bickmann „zu kurzfristig anberaumt wurde“, wird der Stadtteil seine erste Putzaktion in diesem Jahr erst am Sonntag, 21. April, um 15 Uhr durchführen. „Wir reinigen dann nicht nur unseren Stadtteil, sondern unsere Putzaktion ist immer verbunden mit einem kleinen Event, bei dem die Menschen zusammenkommen“, so Drüppel. So wird nach der Reinigung von 15 bis 17 Uhr auch dieses Jahr wieder ein Helferfest auf dem Baerwindplatz stattfinden.
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